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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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von euch beiden.» Sie sah Fern scharf an. «Genau das passiert, wenn Leute versuchen, das Schicksal zu beeinflussen.»
    «Ich bin nicht fast gestorben! Ich hab mir das Handgelenk verstaucht.» Chloe kicherte. «Und das war’s auf jeden Fall wert.» Sie blickte Fern mit ihren großen, grünen Augen flehend an. «Sag’s ihr, Fern! War das nicht ein magischer Tag in Pompeji, für den sich jedes Risiko gelohnt hat?»
    In ihrer Erinnerung sah Fern vier junge Menschen durch die verlassenen Straßen schlendern. Sie fühlte die melancholische Atmosphäre der Stadt. Sie spürte wieder die Freude darüber, mit dem schönsten Jungen, den sie je gesehen hatte, Händchen zu halten. Doch es war eine bittersüße Erinnerung, denn kein Erlebnis seither war je mit dieser unschuldigen Freude vergleichbar gewesen.
    «An diesem Tag hab ich mich zum ersten Mal verliebt, und es war das Schönste, was man sich vorstellen kann», seufzte Chloe. «Der Schauer bescherte uns einen traumhaften Regenbogen. Unter dem hab ich meinen ersten Kuss bekommen. Das ist immer noch der romantischste Augenblick meines Lebens.»
    Tamsin wirkte schockiert. «Wie? Romantischer als dein Hochzeitstag?»
    «Mein Gott, der war alles andere als romantisch! Das war Stress pur.» Chloe erschauderte. «Die Hochzeitsnacht war allerdings nicht schlecht. Dom hatte diese –»
    Fern hob die Hand. «Genug der Einzelheiten, vielen Dank!»
    «Tut mir leid.» Chloe grinste. Es sah allerdings nicht wirklich so aus, als täte es ihr leid. «Abgesehen von meiner Hochzeitsnacht war das der romantischste Moment. Und ohne Ferns lässige Einstellung hätte ich dieses Erlebnis nie gehabt. Manchmal muss man den Dingen auf die Sprünge helfen, sonst verpasst man alles.»
    Tamsin sah aus, als wollte sie widersprechen, doch zum Glück verflog jegliche Missstimmung zwischen den Schwestern, als plötzlich die Hintertür aufging und der Welpe in die Küche gesprungen kam, dicht gefolgt von Cybil Moss.
    «Warum musstet ihr euch gerade jetzt einen Hund anschaffen?», beschwerte sie sich und gestikulierte dabei theatralisch mit ihren Händen mit den rotlackierten Nägeln herum. «Jetzt, wo ich ganz dringend jemanden brauche, der sich um Petra kümmert. Das ist gar nicht nett von dir, mein Schatz, wirklich nicht. Wie soll ich denn jetzt auf meine Kreuzfahrt gehen?»
    Tamsin verdrehte die Augen. «Mummy, ich hab dir doch schon mal gesagt, in diesem Cottage ist kein Platz für eine Dogge. Was ist denn mit deiner Hundesitterin?»
    Cybil fasste sich mit der sehnigen Hand dramatisch an die Brust. Als Veteranin zahlloser Fernsehkomödien und Werbespots der siebziger Jahre nutzte sie ihr schauspielerisches Talent gerne zu ihrem Vorteil. Prompt riss sie nun ihre dick mit Kajal umrahmten Augen auf: «Die hat mir abgesagt, ist das zu glauben? Und auch noch so kurzfristig!» Sie wandte sich an Chloe. «Mein Herz, du und dein liebster, liebster Dominic, könntet ihr nicht auf Petra aufpassen? Sie ist inzwischen so eine alte Dame und macht auch gar keinen Ärger.»
    Chloe wurde blass. «Mum, sie ist so groß wie ein Shetland-Pony! Niemals zieht die bei uns ein. Außerdem ist Dom allergisch gegen Hundehaare.»
    «O Gott, ich bin am Ende!» jammerte Cybil weiter, während sie sich Chardonnay einschenkte. «Dimitri wird eine andere mit auf die Kreuzfahrt nehmen und mich zurücklassen! Mein Herz wird brechen!»
    Cybils Herz wurde regelmäßig von irgendwelchen Lovern gebrochen, deren Haut so orangerot gebräunt war, dass man sie selbst vom Mond aus erkennen würde, und die auf Namen wie Raoul oder eben Dimitri hörten. Darum waren die Schwestern an solche Äußerungen längst gewöhnt. Überraschend war allerdings, dass Fern anbot, sich die Woche über um Dogge Petra zu kümmern. Chloe und Tamsin starrten ihre Schwester erstaunt an, während Cybil fast ihr Weinglas auf den Schieferboden fallen ließ.
    «Aber, Liebling, du hast doch Hunde noch nie gemocht!», rief sie. «Du warst immer entsetzlich eifersüchtig auf Petra.»
    «Weil du sie als Ersatz für mich gekauft hast, als ich daheim ausgezogen bin. Da ist das wohl auch kaum verwunderlich», erwiderte Fern trocken.
    «Schwesterliche Rivalität, wie süß!» Cybil seufzte. «Ich hab euch doch beide lieb, du Dummerchen! In meinem Herzen ist genug Liebe für alle!»
    «Das wissen wir», murmelte Tamsin. «Schließlich hast du uns das während unserer prägenden Jahre bewiesen.»
    Doch Cybil war viel zu sehr damit beschäftigt, Fern in eine

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