Leider schon vergeben!
Prag, aber etwas fehlt. Oder sollte ich sagen, jemand?»
Fern wackelte mit dem Zeigefinger vor seiner Nase herum. «Alek, fang nicht wieder mit Bitte-zieh-nach-Prag an.»
«Ach, Fern, aber warum denn nicht? Ich brauch dich da! Es gibt niemanden mit deinem einzigartigen, kreativen Blick oder jemanden, der genug leidenschaftliche Begeisterung hat, um einen ganzen Tag lang nach der perfekten Farbschattierung zu suchen. Sosehr ich mich auch bemühe, ich finde einfach niemanden, der in Plateauschuhen Auto fahren kann oder in einem flauschigen Minirock so gut aussieht wie du. Komm schon, Fern. Bitte komm und arbeite für mich. Wir hätten so viel Spaß zusammen!»
Alek war schon immer eher der direkte Typ gewesen. Seine SMS , E-Mails und Anrufe während der vergangenen sechs Monate hatten allesamt den sprichwörtlichen Wink mit dem Zaunpfahl enthalten, dass Fern doch nach Prag ziehen und mit ins Geschäft einsteigen solle. Fern war hin und her gerissen. Die Vorstellung, wieder mit ihm zu arbeiten, war klasse. Sie waren immer so ein tolles Team gewesen, und niemand brachte sie so zum Lachen wie Alek. Er war einer der wenigen Menschen in ihrem Bekanntenkreis, der sich von ihren verrückten Launen nicht aus der Ruhe bringen ließ, sondern sogar mit einstieg. Mit ihren gemeinsam erlebten Abenteuern – aus Versehen in den falschen Zug steigen oder verkleidet bei einer unkostümierten Party auftauchen – könnten sie ein ganzes Buch füllen. Als Alek weggezogen war, hatte Fern viele Tränen darüber vergossen, weil sie einen seelenverwandten Menschen verloren hatte. Es würde viel Spaß machen, wieder mehr Zeit mit ihm zu verbringen, und auch der Gedanke an ein Leben im Ausland war äußerst reizvoll. Sosehr sie London-Tooting auch liebte, konnte es im Hinblick auf Geschichte und Romantik mit Prag wohl kaum mithalten.
«Komm und arbeite mit mir», wiederholte Alek, der ihre Unentschlossenheit offensichtlich spürte und nun aufs Ganze ging. «Prag würde dir total gefallen, Fern. Chess und ich würden dich herumführen und dich allen vorstellen. Wir unternehmen total viel, und du würdest dich prächtig amüsieren. Komm schon, du kleiner Feigling. Man lebt nur einmal!» Er unterbrach sich kurz selbst, da ihm ein Gedanke kam. «He, du könntest bei mir und Chess einziehen. Wir hätten so viel Spaß zusammen!»
Chess mit ihrem Porzellanteint und ihren taillenlangen, kastanienbraunen Haaren erinnerte Fern immer an Lara aus Dr. Schiwago, und bei den wenigen Gelegenheiten, wo sie sich begegnet waren, hatten sie sich auch sehr gut verstanden, unter anderem, da Aleks und Ferns Beziehung immer nur rein freundschaftlich gewesen war und sie auch gemeinsame Freunde hatten. Doch so nett und herzlich Francesca auch war, Fern konnte sich für den Gedanken, im Leben der beiden das fünfte Rad am Wagen zu spielen, nicht wirklich erwärmen. Sie hatte mit Steve und Zoe schon genug solcher Momente, dass es ihr ein Leben lang reichte. Mit einem Paar zusammen zu wohnen und deren Zweisamkeit zu stören – keine gute Idee.
Nein, beschloss Fern traurig, während sie auf ihre erkaltenden Nudeln hinunterstarrte. Sie war einunddreißig, nicht einundzwanzig, und sosehr ihr die Vorstellung auch gefiel, nach Prag umzusiedeln, war es vermutlich an der Zeit, über ihre eigene Zukunft nachzudenken. Es mochte unmodern klingen, aber sie wollte in absehbarer Zeit gerne eine eigene Familie gründen, und das würde kaum passieren, wenn sie mit Alek durch die Tschechische Republik tingelte. Außerdem, sie konnte doch nicht einfach von ihrer Mission ablassen, sich wieder mit ihrer wahren Liebe zu vereinen? Wie sollte sie ins Ausland gehen, solange sie nicht herausgefunden hatte, welcher von den dreien ihr Mr. Right war?
«Nun komm schon, Fern.» Alek griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. «Ich meine es ernst. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als dass du nach Prag kommst und mit mir zusammenarbeitest. Nenn mir einfach ein Gehalt, und ich verdopple oder verdreifache es. Los jetzt, was hält dich denn zurück? Du bist nicht mehr mit Seb zusammen und hast auch niemand Neues kennengelernt, oder?»
«Ich bin immer noch die alte Jungfer», seufzte Fern. «Und bei meinem Glück wird sich das wohl auch so bald nicht ändern.»
«Dann sind alle Männer in England dumm und blind!», erklärte Alek galant. «Vergiss sie einfach und komm nach Prag! Wir haben jede Menge Singlefreunde, die nur zu gern mit dir ausgehen würden!»
Okay, damit war es
Weitere Kostenlose Bücher