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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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kauften sie Sturmlampen und Einweggrills, um den Abend zu retten. Die Gruppe verbrachte den Abend in Dunkelheit, und als Fern glaubte, gleich vor Verlangen zu platzen, küsste Matt schließlich etwas Ketchup von ihrem Mundwinkel. In dem Moment, als sie seinen Kuss erwiderte, stieß Steves Elektrikerfreund einen triumphierenden Schrei aus, und die plötzlich wieder aufflammenden Lichter offenbarten allen Anwesenden Matt und Fern beim Knutschen. Es war schwer zu sagen, wer mehr errötete.
    «Das war eine fantastische Nacht», sagte Matt wehmütig.
    Fern schluckte. Er hatte recht. Sie waren zu ihm nach Hause gegangen und hatten zwei Tage lang das Bett nur zum Essen oder für ausgiebige gemeinsame Bäder verlassen.
    «Ich denke immer noch daran», fügte er leise hinzu. «Du warst etwas ganz Besonderes für mich, Fern. Ganz egal, wie es zu Ende ging, ich habe jede Sekunde genossen, die ich mit dir verbracht habe. Ich möchte, dass du das weißt. Ganz egal, was passiert, ich werde nie wieder das fühlen, was ich mit dir empfunden habe.»
    Da meldete sich Ferns schlechtes Gewissen. Sollten sie diese Unterhaltung wirklich führen, wo Matt doch mit Amanda verlobt war? Andererseits – war sie nicht genau deshalb in die Praxis gekommen? Damit er wehmütig wurde und sie herausfinden konnte, ob es zwischen ihnen noch etwas gab? Schließlich hatte sie ihn vor Amanda gekannt. Dadurch besaß sie doch gewisse Rechte. Oder etwa nicht?
    Als Matt Fern auf die Beine half und die Sägespäne von ihr abklopfte, beschloss sie, die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Hier ging es um die Liebe ihres Lebens – da blieb keine Zeit für kalte Füße.
    «Matty», begann Fern, bevor sie es sich anders überlegen konnte. «Ich habe Petra hier angemeldet, und meine Telefonnummer ist bei dir im System verzeichnet. Wenn es irgendeinen Grund gibt, weshalb du davon Gebrauch machen solltest – irgendein Gefühl, dass es zwischen uns vielleicht noch etwas gibt –, dann ruf mich bitte an!»
    Und mit diesen Worten machten sie und Petra auf dem Absatz kehrt. Matt und die entlaufenen Haustiere sahen ihnen nach. Würde er anrufen? Fern war sich nicht sicher, aber ihr Herz war vor lauter Hoffnung so leicht wie ein Heißluftballon.
    Und irgendetwas tief in ihrem Innern sagte ihr, dass sie Matt nicht zum letzten Mal gesehen hatte.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel zehn
    F ern war noch nie jemand gewesen, der lange über den Dingen brütete. Sie neigte weder zum Grübeln noch dazu, jede Nuance in den Aussagen ihrer Mitmenschen zu analysieren, um deren wahre Bedeutung zu erraten. Sie quälte sich auch nicht damit, sich all die cleveren Sätze auszudenken, die sie selbst hätte sagen können. Nein, normalerweise gehörte Fern zu denen, die im Hier und Jetzt lebten. Doch als sie an jenem Abend ihre Wohnungstür aufschloss, gingen Ferns Gedanken zurück zu der Szene in Matts Tierarztpraxis, und vor lauter Scham überlief sie ein kalter Schauer. Was zum Teufel hatte sie sich dabei gedacht, dort einfach so aufzutauchen?
    «Du warst mir auch keine Hilfe», sagte sie zu Petra. «Wenn du diesen Hamster in Ruhe gelassen hättest, dann wäre mir vielleicht wenigstens ein würdevoller Abgang gelungen.»
    Was um alles in der Welt dachte Matt nun von ihr? Vermutlich, dass er Glück hatte, gerade noch entkommen zu sein, dachte Fern traurig. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass die coole, beherrschte Amanda sich je zum Affen machen würde, indem sie stolperte und dabei Käfige mit Kleintieren zu Boden riss. Im Nachhinein betrachtet war Projekt Petra wohl doch keine so gute Idee gewesen.
    Merke: Pläne zur Zurückgewinnung von Exfreunden nicht unter Alkoholeinfluss schmieden.
    Und auch nicht mehr Chloe um Rat fragen. Selbst Zoe war erschrocken, als Fern ihr am Telefon vom Katastrophenbesuch in der Tierarztpraxis erzählte.
    «O Fern!» Zoe hatte richtig besorgt geklungen. «Ich denke, diese Idee war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Matt hat seine Arbeit immer so ernst genommen. Es muss ihn total geärgert haben, dass du da einfach so aufgetaucht bist.»
    «Ich weiß, ich weiß», stöhnte Fern. «Ich hätte es besser durchdenken sollen, aber ich dachte einfach, das wäre ein guter Plan. Und Chloe fand das auch.»
    «Ich wette, Tamsin nicht», hatte Zoe erwidert. «Und ich frage mich langsam, ob ich selbst dir wirklich einen guten Rat gegeben habe, als ich dich neulich in der ganzen Sache bestärkt habe.» Sie hielt kurz inne. «Vielleicht solltest du

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