Leider schon vergeben!
verkrümeln konnte.
«Ich werde mal mit diesem Charlie Chaplin dort drüben reden. Der hat einen richtig süßen Hintern!», beschloss Kim, kippte ihren Drink hinunter und fuhr sich mit den Fingern durch ihre lange, dunkle Mähne. «Bis später dann. Viel später, falls ich Glück hab!» Und schon pirschte sie sich durch die vielen Menschen an ihre Beute heran.
Seufzend wünschte sich Fern, auch nur einen Hauch von Kims Begeisterung zu empfinden. Es war ihr erster Abend außer Haus seit Zoes Hochzeit, wenn man Besuche beim Tierarzt nicht mitzählte, und sie sollte sich wirklich mehr Mühe geben.
Vielleicht war es an der Zeit, dass sie diese verdammte Weissagung endlich vergaß. Schließlich hatte das Ganze sie bisher eher unglücklich gemacht. Scheiß auf Matt. Hätte sie überhaupt an ihn gedacht, wenn Angela nicht gewesen wäre? Es gab auf der Welt noch viele Männer.
Da sie bei kostenlosen Dingen nicht wählerisch sein wollte, schnappte sie sich noch ein Glas Champagner und ließ den Blick erneut durch den Raum schweifen. Es war an der Zeit zu beweisen, dass es sich bei diesem ganzen Esoterikkram um absoluten Unfug handelte. Sie entdeckte einen gutaussehenden blonden Typen im Gorillakostüm, der gerade seine Maske abgenommen hatte, um etwas zu trinken. Also zupfte sie ihre Perücke zurecht, holte tief Luft und bereitete sich auf die Unterhaltung mit King Kong vor.
«Darf ich mich kurz setzen und mich ausruhen?» Sie zeigte auf den freien Stuhl neben ihm.
«Aber gerne doch. Ich verspreche auch, ich werd dich nicht entführen und mit dir einen Wolkenkratzer hochklettern!» King Kongs blaue Augen funkelten. «He, du bist als Millie aus
Modern Millie
verkleidet! Das ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme!»
«Echt?» Es freute Fern, dass er es erkannt hatte, denn Kim hatte von dem Film noch nicht mal gehört. Sie nahm es als gutes Omen und setzte sich. «Ich mag King Kong auch total gern!»
Der Gorillamann verzog das Gesicht. «War aber keine gute Wahl – ich zerfließe hier drinnen! Es war aber das Einzige, was ich so kurzfristig auftreiben konnte.» Er streckte ihr die Hand hin. «Ich heiße übrigens Pete, wenn ich nicht gerade Kong bin!»
Fern lachte und schüttelte seine Hand. «Ich bin Fern!»
Während sie an ihren Drinks nippten und sich unterhielten, merkte Fern, dass sie sich entspannte. Pete war lustig, und man konnte problemlos mit ihm quatschen. Sie arbeiteten zwar für dasselbe Unternehmen, aber Pete kam aus der Buchhaltung, sodass sie sich bisher noch nie über den Weg gelaufen waren. Einige Drinks später kabbelten sie sich wie alte Freunde, und Pete erzählte Fern, wie sehr er seinen Job hasste.
«Du Glückliche darfst im kreativen Fach arbeiten», meinte er seufzend. «Ich langweile mich in der Buchhaltung zu Tode. Die Abteilung wird auch völlig falsch gemanagt. Wenn sie mir ein bisschen mehr Verantwortung übertragen würden, dann könnte ich da richtig was verbessern, da bin ich mir sicher.»
«Du Armer», sagte Fern. Sie hatte von Buchhaltung nicht die leiseste Ahnung – der unorganisierte Zustand ihres Kontos zeugte davon –, aber nach einigen Drinks war es nett, die ungeteilte Aufmerksamkeit eines gutaussehenden Mannes zu haben. Außerdem war Pete ein echter Gentleman, dachte sie, während sie ihren Champagner schlürfte. Bisher hatte er sie nicht angebaggert, sondern schien ernsthaft an ihrem Leben und ihrer Karriere interessiert. Da war es nur fair, dass sie ihm im Gegenzug ebenfalls zuhörte.
Doch je mehr er redete, umso mürrischer wurde er und starrte mit weinerlicher Miene in sein Glas. Fern versuchte, ihn aufzumuntern, indem sie ein wenig über ihren eigenen Job und das Leben im Allgemeinen jammerte. Er lächelte sogar ein bisschen, als sie ihm erzählte, wie Petra beim Tierarzt für Verwüstung gesorgt hatte. Weshalb sie dort war, verschwieg sie ihm allerdings. Ein bisschen Würde wollte sie schließlich noch bewahren.
Sie berichtete ihm gerade von Aleks Jobangebot in Prag und wie sehr sie in Versuchung war, als einige seiner Kollegen auftauchten und ihn trotz Protest auf die Tanzfläche zerrten. Nachdem sie eine Weile lachend dem Schauspiel zugesehen hatte, wie ein Gorilla versuchte, den Macarena zu tanzen, gesellte sich Fern wieder zu Jeremy und Kim. Sie würde später wieder mit Pete reden, beschloss sie und akzeptierte ein weiteres Glas Champagner von ihrem Chef. Pete schien ein netter Kerl zu sein, also mal schauen, was daraus wurde.
«He, Fern», quietschte
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