Leider schon vergeben!
Kim, als Fern neben ihr auftauchte. «Da bist du ja. Das hier ist Sam. Er meinte gerade, wie gut ihm das Set gefallen hat, das wir für Jane entworfen haben. Ich hab ihm gesagt, das war ganz allein deine Arbeit!»
Fern sah nach oben und dann noch ein bisschen weiter hinauf. Der Mann, den Kim angeschleppt hatte, war mindestens zwei Meter groß, und sein schwarzes Darth-Vader-Kostüm ließ ihn noch größer erscheinen. Kräftige, kastanienbraune Locken fielen ihm ins Gesicht und verdeckten fast, aber nicht ganz, fröhliche, haselnussfarbene Augen und einen breiten Mund, der lächelte. Auf einmal verspürte Fern das dringende Bedürfnis, auf die dunkle Seite gezogen zu werden.
«Freut mich, dass dir Jane gefallen hat.» Sie lächelte zu ihm hinauf und dachte dabei, was für ein hübsches Gesicht er doch hatte. Dann wanderte ihr Blick zum Ringfinger seiner linken Hand. Ringfrei. Wow. Zwei attraktive Männer auf derselben Party – das war entgegen aller physikalischen Gesetze.
«Ich fand’s große Klasse», meinte Sam bewundernd. «Ich arbeite in derselben Branche, für Carlton. Vielleicht sollten wir dich abwerben?»
«Wagen Sie es ja nicht», warnte Jeremy. «Sie ist unsere Geheimwaffe.»
Fern lachte. «Und was für eine Geheimwaffe! Obwohl, wenn ich mich recht erinnere, hat mich neulich jemand als menschliche Massenvernichtungswaffe bezeichnet. Keine Sorge, Jerry, ich gehe nirgendwo hin.»
«Nicht mal auf die Tanzfläche?», fragte Sam und hielt ihr seine Hand hin. «Ich bin sicher, ich könnte dich überreden, zum Feind überzulaufen, wenn du erst ein paar meiner Tricks gesehen hast.»
Fern fächelte sich Luft zu. «Mir ist viel zu warm zum Tanzen. Ich glaube, ich brauche frische Luft.»
«Wie wär’s mit dem Balkon? Wir können uns da draußen unterhalten. Da ist es viel kühler und ruhiger.»
Fern nickte zustimmend und folgte ihm durch die tanzenden Partygäste zu den Terrassentüren auf der anderen Seite des Raumes.
«Schon besser.» Sam führte sie hinaus auf die Terrasse. «Hier draußen ist es angenehmer.»
«Was für ein Blick», staunte Fern. Sie lehnte sich an die schmiedeeiserne Brüstung, um zur tintenschwarzen Themse hinunterschauen zu können. Dahinter glitzerte die City, Diamantlichter vor der samtenen Schwärze, zusammen mit dem funkelnden Ring des London Eye, der ihnen übers Wasser hinweg zuzwinkerte. Die Hauptstadt würde ihr nie langweilig werden. Sie liebte das pulsierende Leben und die knisternde Spannung, die in der Luft lag. Das alles bestätigte ihr – als hätte sie noch mehr Beweise gebraucht –, wie schlecht sie und Matt zusammengepasst hatten.
Fern und Sam lehnten nebeneinander am Balkon und betrachteten den nächtlichen Fluss. Ein Partyschiff fuhr vorüber, dessen bunte Lichter Rubin- und Smaragdflecken aufs Wasser warfen, und der Wind trug leise Gesprächsfetzen herüber. Sie unterhielten sich eine Weile über die Arbeit, stellten lachend fest, dass sie gemeinsame Exkollegen hatten, und schlürften ihre Drinks, während sich die Themse unter ihnen vorbeischlängelte. Fern stellte fest, wie locker sie war. Sam war lustig, aufmerksam und flirtete ganz eindeutig mit ihr.
Ihr wurde ein bisschen schwummrig, und sie merkte, dass sie schon eine ganze Menge getrunken hatte. Nicht so viel, dass es sie völlig umhauen würde, aber doch genug, um ihr die Nervosität zu nehmen und sie selbstbewusster wirken zu lassen. Plötzlich fiel ihr auch auf, wie dicht sie neben Sam stand. So dicht, dass sie sein Aftershave im Nachtwind riechen konnte und spürte, wie sein Unterarm auf der Balustrade ab und zu den ihren berührte. Sie sehnte sich danach, von ihm gestreichelt zu werden. Ganz mutig legte sie ihre Hand auf Sams Brust, denn sie war sicher, sie würde auch seinen Herzschlag spüren.
«Dein Herz klopft ja so schnell», flüsterte sie.
Sams Lippen strichen an ihrer Schläfe entlang. «Das liegt daran, dass ich mit dem schönsten Mädchen Londons alleine bin. Fern, darf ich dich küssen?»
Es war ein unglaublich romantischer Moment. Die Sterne glichen einer Stickerei aus Silberfäden auf dem schwarzen Samthimmel, und die Mondsichel war so hübsch und schüchtern wie Sams Lächeln. Warum nicht? Sie hob ihr Gesicht dem seinen entgegen. Angelas Worte über Seelenverwandte waren nichts als Blödsinn gewesen.
«Das würde mir sehr gefallen», murmelte sie.
Sams Kuss war weich und sanft, wie Schmetterlingsflügel auf ihren Lippen. Fern schloss die Augen und genoss das Gefühl seiner
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