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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
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«Vielleicht sollten wir einfach beide nach Prag abhauen und für Alek arbeiten?»
    «Mhm», machte der Gorilla.
    Faszinierende Unterhaltung. Nicht wirklich.
    Sie sah sich nach Kim oder Jeremy um und sah Pete beim Tanzen zu, inzwischen allerdings ohne Kostüm. Moment mal! Blitzartig drehte sie sich nach King Kong neben ihr um. Wenn das dort drüben Pete war, wer saß dann hier neben ihr? Sie hatte getrunken, aber doch nicht so viel! Nach ein paar Gläsern Wein und Champagner spielten ihr ihre Augen normalerweise nicht solche Streiche. Sie sah wieder hinüber zur Tanzfläche. Doch, das war zweifellos der blonde, gutaussehende Pete, nur dass er jetzt voll damit beschäftigt war, mit Clive aus der IT -Abteilung herumzuknutschen.
    Fern schlug sich mit der Hand an die Stirn und stöhnte auf. Klasse! Süß und single, ja, aber niemand hatte ihr gesagt, dass er schwul war. Konnte dieser Abend noch peinlicher werden?
    Leider lautete die Antwort auf diese Frage laut und deutlich: Ja. Als Fern nämlich dem Gorilla die Maske herunterriss, kam ein sehr betrunkener Jeremy zum Vorschein, der bis über beide Ohren grinste. Fern zog ihm schnell die Maske wieder über und konnte nur hoffen, dass er sich am nächsten Morgen an nichts würde erinnern können. Sie beschloss, dass das Gleiche auch für sie gelten würde! Sie würde sich jetzt ein Taxi nach Hause nehmen und dann den gesamten Inhalt ihres Weinregals trinken.
    Sie holte sich also ihren Mantel, nahm die Perücke ab und verließ die Party. Sie konnte sich nicht erinnern, je einen schrecklicheren Abend verbracht zu haben. So war es also, wenn man sein Schicksal in die Hand nahm. Von all den Typen heute Abend hatte sie sich einen herausgesucht, der sich als emotionales Wrack entpuppte, und einen Schwulen! Vielleicht sollte sie einfach Nonne werden? Es doch alles dem Schicksal überlassen.
    Draußen auf der dunklen Straße wollte Fern gerade ein Taxi herbeiwinken, als sie jemand ihren Namen rufen hörte. Aus der Kneipe gegenüber war ein Mann getreten, der nun im Licht der orangenen Straßenlaterne stand und überglücklich schien, sie zu sehen.
    Fern erstarrte. Wenn es so etwas wie Schicksal wirklich gab, dann musste das hier das deutlichste Zeichen aller Zeichen sein, ein Zeichen, das sie unmöglich ignorieren konnte. Diese Stadt war so gigantisch groß, und doch stand er ihr jetzt gegenüber. Wenn das mal nicht Schicksal war.
    Die Härchen in Ferns Nacken kribbelten, denn der Mann, der jetzt die Straße überquerte und auf sie zukam, war niemand anderer als Seb.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel dreizehn
    E s war das Licht, das Fern weckte. Helle, grelle Sonnenstreifen, die die Jalousie durchschnitten und über ihre Wangen tanzten, bevor sie unter ihre Lider krochen. Sie gähnte, vergrub sich tiefer unter der Daunendecke und genoss das kühle, feste Gefühl ägyptischer Baumwolle auf ihrer Haut. Mit immer noch geschlossenen Augen streckte sie genüsslich alle viere von sich, als sie plötzlich auf einen schweren, schlafenden Körper neben sich stieß.
    Was?!
    Sie war nicht allein.
    Vorsichtig streckte Fern den Arm wieder aus, bis ihre Finger tatsächlich warme Haut berührten. Ein warmer, atmender Männerkörper.
    Oh. Mein. Gott.
    Was hatte sie getan?
    Bilder der Party: Da war der grinsende Jerry, dem sie die Maske heruntergerissen hatte, Pete, wie er Clive aus der IT -Abteilung küsste, und der arme trauernde Sam, der an ihrer Schulter weinte. Dann sah Fern, wie sie die Straße entlangging, mit einem vertrauten, hübschen Mann an ihrer Seite …
    O Gott, bitte nicht Seb? Sie hatte doch nicht etwa? So viel konnte sie sicher nicht getrunken haben.
    Ihr Mund war trockener als die Serengeti. Schließlich öffnete sie vorsichtig die Augen. Wie Nadeln stach das Sonnenlicht in ihre Pupillen, und sofort setzte in ihren Schläfen das dumpfe Hämmern des Kopfschmerzes ein. Doch ausnahmsweise scherte Fern sich keinen Deut um ihren Kater. Wie gerne würde sie den ganzen Tag Aspirin in sich hineinstopfen oder stundenlang über der Kloschüssel hängen, wenn sie im Tausch dagegen alleine in ihrer eigenen Wohnung aufgewacht wäre. Das hier war alles nur Einbildung, wegen zu viel Alkohol und Dehydrierung, oder? Wenn sie die Augen schloss und wieder öffnete, dann würde sie in ihrem eigenen kleinen Schlafzimmer im Bett liegen, Freda singen hören oder Mrs. Latif von gegenüber, die nach ihren Kindern rief.
    Leider nein. Als Fern die Augen erneut aufmachte, hätte sie am liebsten laut

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