Leider schon vergeben!
hier bedeutete, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, dann war sie absolut dafür!
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Kapitel zwölf
D as ist eine tolle Party!», rief Ferns Praktikantin Kim begeistert. «Ich bin ja so froh, dass wir hergekommen sind. Du nicht?»
«Mhm», murmelte Fern in ihr Champagnerglas hinein. Ehrlich gesagt bezweifelte sie langsam, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war, zu dieser Filmlegenden-Kostümparty zu gehen, aber die neunzehnjährige Kim hatte ganz funkelnde Augen vor Aufregung, und da war es gemein, ihre Begeisterung zu dämpfen. Außerdem hatte Ferns Boss Jeremy die Karten gekauft und darauf bestanden, dass sein Team sich einen Abend lang vergnügte.
«Ach, jetzt komm schon!», hatte er gejammert, als Fern versuchte, sich zu drücken. «Wir waren alle schon seit Ewigkeiten nicht mehr zusammen unterwegs! Du bist doch noch gar nicht so alt. Und du kannst ja nicht für immer daheim hocken, in die Glotze gucken und Marks & Spencers-Fertiggerichte für eine Person futtern!»
«Das tue ich überhaupt nicht!», verteidigte Fern sich. Es tat ihr weh, dass man ihr unterstellte, sie habe seit Sebs Abgang ein langweiligeres Leben als ein Eremit geführt.
Jeremy zog fragend eine Augenbraue hoch. «Ach ja? Wie kommt es dann, dass niemand von uns dich in letzter Zeit gesehen hat?»
«Weil ich beschäftigt war!», gab Fern zurück, und ihr Boss zuckte nur mit den Schultern. Er arbeitete schon lange genug mit ihr zusammen, um zu wissen, wann er ein Thema ruhen lassen sollte. Außerdem hatte er sein Ziel bereits erreicht. In seinen Worten lag genug Wahrheit, dass Fern schließlich doch zusagte. Plötzlich wurde ihr nämlich bewusst, wie viele Single-Tiefkühl-Fertigmahlzeiten sie in ihrem Eisfach hatte, und prompt schrillten die Alarmglocken. Vielleicht war es an der Zeit, dachte Fern, während sie am Bühnenbild für eine Neuinszenierung von
Cymbeline
arbeitete, mal wieder auszugehen.
Zwei Wochen waren seit Matts unerwartetem Besuch vergangen. Vierzehn Tage, in denen Fern jedes Mal auf die Erdumlaufbahn katapultiert wurde, wenn das Telefon klingelte, nur um dann wieder zurück auf die Erde zu krachen, wenn es sich beim Anrufer nicht um ihn handelte. Wie es schien, dachte Matt tatsächlich lange und gründlich nach.
Mehrmals war ihr Finger über dem Anrufknopf auf den Telefontasten geschwebt, aber etwas hatte sie zurückgehalten. War Matt sein untypisches Verhalten peinlich? Oder war ihm bereits am nächsten Tag klargeworden, dass eine Kälbergeburtshilfe leistende, tierliebende Verlobte genau das war, was er brauchte, und nicht etwa eine chaotische Stadtfrau mit Plateaustiefeln? Außerdem war er schließlich verlobt, rief Fern sich in Erinnerung. Matt hatte beschlossen, dass Amanda diejenige war, mit der er sein Leben verbringen wollte. Und ein Kerl wie Matt traf solche Entscheidungen nicht leichthin. Er musste Amanda lieben, also hatte er an dem Abend mit Fern möglicherweise bloß die sprichwörtlich kalten Füße bekommen – eine letzte Reise in die Vergangenheit, bevor er allen anderen Frauen für immer abschwor.
Ja, so war es. Sie hatte sich offensichtlich total zum Affen gemacht, und er war schnurstracks zurück zur ruhigen, vernünftigen Amanda gerannt, völlig geschockt von der Begegnung mit einer verrückten Ex.
Und hier stand sie nun in einer heißen, überfüllten Bar in den Docklands, umgeben von Filmgrößen und begeisterten Kollegen, und trank einen Fusel, von dem sie schon einen ganz pelzigen Mund hatte. Bereits jetzt vermisste sie ihr gemütliches Sofa und die Tiefkühllasagne.
Oje. Vielleicht hatte Jeremy gar nicht so unrecht, und sie war tatsächlich zu einer alten Stubenhockerin geworden?
«Und es hat auch noch jede Menge appetitliche Kerle!» Kim gingen fast die Augen über. «Ich glaube fast, wir haben einen seltenen Glücksgriff in der Londoner Dating-Szene getan, Fern!»
Fern zog eine Grimasse. Kim hatte offensichtlich schon die rosafarbene Alkoholbrille auf. Denn als sie sich selbst im Raum umsah, konnte sie mit Mühe gerade mal zwei ansehnliche Männer ausmachen. «Ja, klar», erwiderte sie.
Kim stieß Fern ihren knochigen Ellbogen in die Rippen. «Nun komm schon, Fern, amüsier dich ein bisschen. Oder kannst du das nicht mehr mit über dreißig?»
Fern ließ sich nicht zu einer Antwort herab, fühlte sich aber wie ungefähr hundert, als sie einen Blick auf die Uhr warf, um abzuschätzen, wie lange sie noch warten musste, bis sie sich unauffällig
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