Leider schon vergeben!
Sicherheitsdienst und lasse euch rauswerfen, wenn’s sein muss.»
Baseballkappe sprang auf. Er hatte einen schwabbeligen Körper, war aber immerhin knapp eins neunzig groß und, wenn man seiner zerbeulten Nase Glauben schenken durfte, auch durchaus vertraut damit, Meinungsverschiedenheiten mit den Fäusten zu klären. Alek war schlank, drahtig, einen Kopf kleiner und hundert Kilo betrunkener Dummheit sicher nicht gewachsen. Fern wollte keinesfalls mit ansehen, wie er zusammengeschlagen wurde.
«He, Jungs, wenn ich euch ein Freibier organisiere, macht ihr euch dann vom Acker?», fragte Fern betont locker. «Wir wollen hier wirklich keinen Ärger. Wir müssen bloß diese Szene drehen.»
Dieser Vorschlag wurde begeistert aufgenommen, und die Atmosphäre entspannte sich sofort. Nun musste sie bloß noch das Freibier auftreiben. Sie schaltete also ihr Handy wieder ein, suchte Tomas’ Nummer heraus und drückte auf Anrufen. Er freute sich, von ihr zu hören. Einige Minuten später hatte sie die Wegbeschreibung zu einer nahegelegenen Bar und Tomas’ Versprechen, dass er bei den Besitzern ein kostenloses Stella-Bier für die englischen Jungs organisieren würde. Fern verabschiedete sich ihrerseits mit dem Versprechen, ihn tags darauf zu treffen, und war froh, seine Nummer doch eingespeichert zu haben. Allerdings fragte sie sich gleichzeitig, welche Art von Gegenleistung er von ihr wohl erwarten würde.
Doch darüber würde sie sich morgen den Kopf zerbrechen. Momentan hatte sie alle Hände voll damit zu tun, die betrunkenen Kerle vom Platz zu bugsieren.
«Okay.» Sie klappte ihr Telefon zu. «Für euch alle gibt es in Zlata’s Bar ein Bier umsonst. Das ist gleich dort drüben in der Nicolasstraße, die hier vom Platz abzweigt.»
Die Bande zog grölend ab. Sie versuchten, Fern zum Mitkommen zu überreden, doch die winkte lachend ab. «Manche von uns müssen noch was arbeiten!»
Alek betrachtete die ganze Szene mit verschränkten Armen und beeindruckter Miene.
«Komm doch mit und vergiss den schlechtgelaunten Deppen», brüllte der mit der Baseballkappe. «Wir zeigen dir mal, wie man sich richtig amüsiert!»
Fern jedoch ging gar nicht darauf ein, sondern rief ihnen nur noch einmal hinterher: «Da vorne links und dann die dritte Straße nach rechts. Zlata’s Bar. Viel Spaß!» Johlend und singend zogen die Jungs von dannen.
«Du bist echt der Hammer, weißt du das?» Alek strahlte sie an, ganz so, als sei nach einem Gewitter die Sonne wieder hervorgekommen. Ein wunderbares Lächeln, dachte Fern. Es mochte zwar nicht so kosmetisch perfekt sein wie das von Luke, doch so liebevoll und warmherzig und so vertraut.
«Ich geb mir Mühe!»
«Ich bin dir so dankbar für das, was du gerade getan hast. Ich dachte, mir platzt gleich der Kragen.» Alek schüttelte den Kopf. «Bist du sicher, dass du nicht mit mir zusammenarbeiten möchtest? Wir wären so ein tolles Team.»
Fern biss sich auf die Lippe. Sie konnte ihm ja schlecht erzählen, dass sie auf die Erfüllung einer Prophezeiung wartete, bevor sie mit ihrem Leben weitermachen konnte. Er würde sie für völlig übergeschnappt halten.
Alek spürte wohl ihr Zögern, denn er fügte hinzu: «Ich würde dich zur Partnerin machen, Fern. Du würdest es nicht bereuen, versprochen. Niemand könnte es mit uns aufnehmen. Es wäre der Wahnsinn!»
Sie seufzte. «Ich wünschte, ich könnte es, aber momentan ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich, Alek. Ich kann jetzt nicht weg. »
«Ich hab’s versucht.» Er seufzte und wirkte enttäuscht. «Aber das Angebot steht nach wie vor, falls du es dir anders überlegen solltest.»
«Danke. Das weiß ich sehr zu schätzen. Die Dinge sind nur einfach zurzeit ein bisschen kompliziert.»
Er wandte den Blick ab. «Wem sagst du das.»
Fern wollte Alek gerade fragen, was genau er damit meinte, als sie von der Blondine mit dem Pferdegebiss unterbrochen wurden, die sich für Luke Ferns Nummer notiert hatte. Heute trug die junge Frau ein dermaßen scharfgeschnittenes Kostüm, dass ihr sicher niemand freiwillig zu nahe kam, und hatte ihre Haare zu einem strengen Knoten geschlungen. Die schmalen Lippen und der abfällige Zug um den Mund waren jedoch unverändert.
«Fern Moss? Luke Scottman hat jetzt ein Zeitfenster in seinem Drehplan. Er lässt fragen, ob Sie zu seinem Wohnwagen herüberkommen wollen?»
«Oh!» Fern schlug sich überrascht die Hand vor den Mund. Warum kam sie sich plötzlich so vor, als säße sie auf einem
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