Leider schon vergeben!
nach. Plötzlich brachte Fern kein Wort mehr heraus. Er sah immer noch aus wie ihr Luke, doch er hatte den Glanz und die Selbstsicherheit der sehr Erfolgreichen und sehr Reichen. Es war außerdem ziemlich seltsam, dass sie jemanden vor sich hatte, dessen Anblick ihr inzwischen eher aus den Klatschblättern vertraut war.
«Du siehst gut aus» war alles, was sie herausbrachte. Danach hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen. Hier hing sie in den Armen eines der hinreißendsten Schauspieler überhaupt, der womöglich dazu noch die Liebe ihres Lebens war, und ihr fiel nichts Besseres als ein solch lahmes Kompliment ein?
Doch das schien Luke nicht zu stören. «Und du siehst sensationell aus! Dieses Kleid ist bezaubernd, vor allem im Gegenlicht. Du hattest schon immer absolut sexy Beine!»
Fern spürte, wie ihre Wangen so rot wurden, dass sie bestimmt als Flamingo hätte durchgehen können, wenn sie sich auf ein Bein stellte. Lukes Grinsen wurde noch breiter und Fern beinahe geblendet von seinen weißen Zähnen. Das reichte, um sie wieder zu Verstand zu bringen. Dies hier war nicht mehr ihr gemütlicher Wohlfühl-Freund aus Studienzeiten. Dieser gepflegte und durchgestylte Kerl war Luke Scottman, Filmstar erster Klasse und Sexsymbol für die meisten Frauen. Sie durfte nicht den gleichen Fehler begehen wie bei Matt und annehmen, dass sich in den vergangenen Jahren nichts verändert hatte. Sie waren nun beide ganz andere Menschen.
Fern spähte über seine Schulter. «Ähm, Luke, da kommen eine ganze Menge Leute angerannt.»
Er verzog das Gesicht. «Verdammt! Das ist vermutlich mein PR -Team. Die überwachen jede meiner Bewegungen, und ich darf nichts tun, was sie nicht vorher abgesegnet haben.» Er trat einen Schritt zurück und löste sich aus ihrer Umarmung. «Die wollen mich jetzt zur Arbeit zurückschleppen.»
«Wirklich?» Fern konnte die Verärgerung der hübschen jungen Damen mit ihren Clipboards förmlich riechen, die wie ein wildgewordener Wespenschwarm auf ihn zubrausten. «Das klingt nicht gerade spaßig. Wozu ist man denn ein großer Filmstar, wenn man sich nicht mal entspannen kann, wenn einem gerade danach ist? Was ist aus dem angenehmen Leben mit all seinen Vorzügen geworden?»
Luke fuhr sich mit der Hand durch seine verwuschelten blonden Haare. «Dafür bleibt keine Zeit! Außerdem gibt’s inzwischen eh nur noch Weizengrassaft, Eisenpräparate und Biogemüse. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal Spaß hatte.» Sein großer, geschwungener Mund verzog sich zu einem Lächeln. «Wir hingegen hatten ’ne Menge Spaß, nicht wahr?»
Sein bezauberndes Lächeln transportierte Fern schneller zurück in ihre Jugend, als sie das Wort «Zeitmaschine» aussprechen konnte. Für eine Sekunde lag sie wieder mit Luke in ihrem schmalen Bett im Studentenwohnheim, und der Bauch tat ihr weh vom Lachen, während sie mit einer Packung Body Paint aus Schokolade herumexperimentierten, bevor sie zusammen auf den Boden kullerten …
«Das sind schöne Erinnerungen, oder?», murmelte er. «Ich habe es schon immer geliebt, dass du so schnell rot wirst. Fern, wir müssen wirklich –»
Was sie mussten, fand Fern leider nicht mehr heraus, denn der PR -Schwarm hatte sie inzwischen erreicht und umringte Luke sofort, um ihn lautstark an Zeitpläne und das schwindende Licht zu erinnern. Luke verdrehte die Augen.
«Sieht so aus, als müsste ich zurück. Da bleibt einem nie Zeit, auf dumme Gedanken zu kommen.»
«Dann ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass du dermaßen beschäftigt bist!», zog Fern ihn auf. «Ich geh dann mal.»
«Fern, warte», rief Luke, während sich jemand mit Puderquaste und jemand anderes mit einer gigantischen Haarspraydose auf ihn stürzte. «Jetzt können wir nicht reden, aber ich möchte dich gerne wiedersehen, wenn’s okay ist?»
Seine blauen Augen wirkten plötzlich unsicher, und Fern schmolz auf der Stelle das Herz. Sie hatte Luke noch nie widerstehen können. «Natürlich ist das okay.»
Luke winkte eine junge Frau mit Pferdegebiss und missbilligendem Zug um den Mund heran, die Fern böse anfunkelte. «Emily, notieren Sie sich bitte für mich die Handynummer der Dame.»
«Ja, Mr. Scottman», versprach Emily rasch mit einem gekünstelten Lächeln und zückte Stift und Papier. Der Blick, mit dem sie Fern bedachte, wollte so etwas sagen wie:
Wozu zum Teufel will er deine Nummer?
Da hatte sie nicht ganz unrecht. Fern war sich selber nicht wirklich
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