Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Fox
Vom Netzwerk:
haben», erinnerte Alek sie mit einem stolzen Lächeln.
    «Hmmm, vielleicht ist NOMO Set Design ein Opfer des eigenen Erfolgs?», meinte Fern, für die Spaß etwas anderes war, als sich nachts um halb eins zu Tode zu frieren. «Nächstes Mal ist es mir wirklich egal, wie toll ein Film ist oder was der Auftrag für unsere Firma bedeutet. Wenn der Regisseur ein Sadist ist, lehnen wir ab.»
    In den drei Monaten, seit Alek und Fern ihre Set-Design-Firma gegründet hatten, waren sie mit Arbeit nur so überhäuft worden und waren eindeutig dabei, sich einen Namen im Filmgeschäft zu machen. Der Auftrag für diesen neuen Historienschinken – eine Art kornische Schmugglersaga gekreuzt mit
Fluch der Karibik
 – war das Tüpfelchen auf dem i gewesen. Sie hatten so viel entwerfen, skizzieren und reisen müssen in den letzten Monaten, dass Fern kaum zum Durchschnaufen gekommen war. Sie hatte noch nicht einmal Zeit gehabt, sich eine eigene Wohnung zu suchen, sondern hauste nach wie vor bei Alek zur Untermiete, ein Arrangement, das erstaunlich gut funktionierte. Sie stritten sich nie, Fern genoss Aleks Kochkünste, und zum Ausgleich hatte sie sein ziemlich strenges und minimalistisches Heim in eine Welt der Stoffe und Farben verwandelt. Sie hatte sogar den Eindruck, dass Alek dank ihrer Anwesenheit nicht übermäßig unter der Trennung von Chess litt. Und um ehrlich zu sein, gestand Fern sich ein, während sie schnell zusammenpackte, war es auch ihm wunderbar gelungen, sie von ihren Schwierigkeiten in Liebesdingen abzulenken. Das Leben in Prag war sogar noch besser, als sie erhofft hatte. Was den kreativen Aspekt anging, so war sie noch nie so zufrieden gewesen – die Arbeit mit Alek inspirierte sie wirklich –, und abends war auch so viel geboten, dass manchmal Wochen vergingen, in denen sie pausenlos unterwegs war.
    «Alles fertig?», erkundigte sich Alek, nachdem er den Handkarren mit den Requisiten beladen hatte.
    Fern nickte. «Gott sei Dank. Wie spät ist es?»
    Alek zuckte mit den Schultern, und Fern bemerkte einen blassen Streifen an seinem Handgelenk, wo normalerweise seine Rolex ihren stolzen Platz hatte. «Vielleicht eins? Auf jeden Fall spät.»
    «Das sicher.» Wenn Fern nicht bald ins Bett kam, würde sie direkt hier auf dem feuchten Gras einschlafen. «Können wir jetzt bitte gehen? Ich brauche dringend einen heißen Drink und eine Mütze voll Schlaf.»
    «Was, du willst nicht mit der Crew Party machen? Ich glaube, du wirst alt!», zog er sie auf.
    Fern konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen. Sie wollte nur noch schlafen, und zwar lange Stunden. «Geh du ruhig», sagte sie zu Alek. «Ich check im Hotel ein und treffe euch dann morgen.»
    «Ah. Da gibt es ein kleines Problem.» Alek hätte nicht verlegener wirken können. «Was das Hotel betrifft …»
    «Diesen Gesichtsausdruck kenne ich doch.» Fern stemmte die Hände in die Hüften und tat so, als wäre sie sauer. «Das ist dein Ähm-ich-hab-da-was-vergessen-Gesicht. Zum letzten Mal hab ich das vor ein paar Wochen beim Dreh in Venedig gesehen, als du den Geburtstag deiner Mutter vergessen hattest. Musstest du nicht eine sehr, sehr nette Freundin losschicken, um ein Geschenk zu kaufen, und deine Mutter schließlich zum Mittagessen ausführen?»
    Er hob die Hände. «Ja, das stimmt. Jedenfalls gibt es nur ein einziges, winziges Hotel hier im Dorf, und das war schon vor Wochen komplett ausgebucht. Ebenso alle Pensionen. Tut mir echt leid.»
    «O Alek! Nicht noch eine Campingnacht im Bus? Da sterben wir an Unterkühlung.»
    «Würde ich dir das antun?», fragte Alek. Er tat, als dächte er einen Moment nach. «Okay, ja, vermutlich würde ich das, aber nicht heute Nacht. Als ich herausgefunden habe, dass alles voll ist, bin ich aktiv geworden und konnte uns durch Bestechung eine Unterkunft für heute Nacht sichern.» Er rollte mit den Augen.
    «Nicht etwa deine Uhr!», staunte Fern. «O Al, das war doch nicht nötig. Ich weiß, was dir diese Uhr bedeutet.»
    «Es ist mir wichtiger, dich nicht hängenzulassen. Ich hab dich mit zu diesem Job geschleppt, also schulde ich dir wenigstens ein anständiges Bett für die Nacht.»
    «Ich kann es kaum erwarten!» Fern hakte sich bei ihm unter, und sie spazierten im Zickzackkurs den steilen Klippenpfad hinunter ins dunkle Dorf. «Es muss was ganz schön Besonderes sein, wenn es dich eine Rolex gekostet hat. Ich glaube, ich weiß sogar, wo. Hat es Meerblick?» Auf dem Weg in das kleine Fischerdorf war ihr zuvor ein

Weitere Kostenlose Bücher