Leider schon vergeben!
beeindruckendes graues Steinhaus aufgefallen, das direkt am blaugrünen Wasser stand. Wie klasse wäre es, dort in einem großen Himmelbett zu übernachten, in eine dicke Daunendecke gewickelt, und morgens beim Aufwachen auf die glitzernden Wellen zu schauen.
«Meerblick ist auf jeden Fall garantiert», versprach Alek ihr. «Und ich bin sicher, dass es sich um ein einmaliges Erlebnis handeln wird.»
Der Klippenpfad wurde schließlich zu einer gepflasterten Straße, die abrupt an der Hafenmauer endete, hinter der die Fischerboote auf dem Wasser schaukelten und an ihrer Vertäuung zerrten, während die Wellen gegen ihren Bug schwappten.
«Hier sind wir», verkündete Alek stolz.
Fern war verwirrt und ein bisschen genervt. «Al, was machen wir hier fast am Strand?»
«Siehst du das Boot dort drüben?» Er zeigte übers Hafenbecken hinweg auf eine kleine Yacht, die fröhlich auf der hereinkommenden Flut tanzte.
Fern kniff die Augen zusammen. «
Dawn Raider?
»
«Genau.» Alek begann, eine klapprige Leiter hinunterzuklettern, die gefährlich tief zum tintenschwarzen Wasser hinunterführte. «Da übernachten wir. Sie gehört einem Mann vom Ort, den ich mittags im Pub kennengelernt habe. Ich konnte ihn dazu überreden, sie mir für eine Nacht zu leihen. Zum Glück hat er eingewilligt!»
Fern fing an zu lachen. «Natürlich hat er eingewilligt, du Witzbold! Eine Rolex im Tausch gegen eine Nacht auf dem Boot? Er muss vor Freude völlig aus dem Häuschen sein.»
«Nun ja», gab Alek zu, «aber das ist die Art von Abenteuer, die eigentlich unbezahlbar ist. Komm schon», fügte er hinzu, als sie immer noch unschlüssig auf der Mole herumstand. «Beeil dich! Was ist denn los?»
«Al, ich weiß, wir haben da noch nie drüber geredet, aber ich stehe nicht sonderlich auf Segelboote. Ich werde schon seekrank, wenn ich bloß das Blue-Peter-Logo anschaue!»
«Das wird schon. Ich gehe voraus», rief Alek zu ihr hoch. «Nun komm, ich lass dich bestimmt nicht fallen. Vertrau mir.»
«Ich vertraue dir ja», murmelte Fern, während sie ihm zittrig folgte. «Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich dieser Leiter hier vertraue!»
Am Fuß der Leiter war ein dermaßen löchriges Ruderboot festgemacht, dass man lieber die Titanic genommen hätte. Fern schloss die Augen und betete. Dann spürte sie Aleks starke Hände um ihre Taille, als er sie ins Boot hob, das furchtbar hin und her schaukelte. Und dann ging es los.
«Du kannst deine Augen jetzt wieder aufmachen», gluckste Alek. Er kniete gefährlich dicht am Bug des Bootes und steuerte, indem er das Paddel mal links und mal rechts eintauchte und sie so zwischen den verschiedenen kleineren Booten im Hafen hindurchmanövrierte.
«Du hast mir nie erzählt, dass du tatsächlich richtig paddeln kannst», staunte Fern.
«Du hast ja nie gefragt. Wo sonst, glaubst du, habe ich diesen muskelbepackten Körper her? Von der Bühnenbildnerei?»
«Mir waren die Muskelpakete bisher nicht aufgefallen, aber ich nehm dich einfach beim Wort.»
Da krachte das Ruderboot gegen den Rumpf der Yacht.
«Endlich zu Hause!», rief Alek.
Er machte einen komplizierten Knoten, bugsierte Fern eine weitere Leiter hinauf, zog sie über das rutschige Deck und bewahrte sie gerade noch davor, kopfüber in die Kabine zu stürzen. Innen war es überraschend warm, und Alek zündete eine Sturmlampe an, die schließlich den kleinen Raum ausleuchtete. Fern sah sich um. Es gab zwei schmale Betten an der Wand, einen kleinen Tisch und ein Spülbecken, das so winzig war, dass es eher an eine Vogeltränke erinnerte. In der Ecke standen ein Campingkocher und ein Eimer.
«Ich nehme mal an, das ist die Toilette», meinte Alek, der ihrem Blick gefolgt war.
«Na, superspitzenklasse.»
«Jetzt sag bloß nicht, dass ich dich nicht immer an die besten Orte führe!»
«Keine Sorge, das werde ich nicht!», gab sie zurück, doch als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck sah, schien der Kloeimer plötzlich nicht mehr so wichtig zu sein. Nicht wenn Alek sich so viel Mühe gegeben hatte, es ihr recht zu machen. Also lächelte sie ihn an. «Ehrlich gesagt ist es echt gemütlich, und ich mag das Plätschern der Wellen und das Klimpern der Leinen. Da werde ich sofort einschlafen.»
Alek wirkte sichtlich erleichtert. Er zog die kleine Tür zu und schloss damit die rabenschwarze Nacht aus. Schatten tanzten durch die Kabine, je nachdem, wie der Wind die Lampe küsste. Das hier war eine ganz andere Welt verglichen mit Aleks wunderschönem
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