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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Heichel
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wahr!“
    „Doch, ist es. Du musst mir jetzt nichts anderes weismachen. Und es ist ja auch nicht schlimm. Es wäre die Krönung eines perfekten Abends, wenn wir … na ja, du weißt schon … und wenn wir es nicht tun, werde ich mich ewig dafür in den Hintern treten, diese einmalige Chance vergeigt zu haben.“
    Und jetzt grinste er so dreckig, dass ich ihn am liebsten geschlagen hätte. „Und wenn wir es tun, trittst du mir in den Hintern, wenn ich dich nach dieser Nacht nicht mehr kenne.“
    Ich verstummte und schluckte.
    „Wow, du bist sprachlos. Dass ich das noch erleben darf.“
    Nun war ich den Tränen nahe. „Okay, lass gut sein“, brachte ich mit Mühe und Not hervor. „Ich habe mich zur kompletten Vollidiotin gemacht und du und deine Kumpels werden bestimmt noch lange drüber lachen. Ich wäre dir nur dankbar, wenn du es nicht in der ganzen Schule herumerzählst.“
    Ich versuchte, unter ihm wegzukommen, aber er ließ mich nicht gehen. Als ich ihn wieder ansah, blickte er mich ernst an. „Ich lass’ dich nicht gehen!“
    Jetzt kriegte ich es mit der Angst zu tun.
    Okay, ich hatte mich selbst in diese dumme Lage gebracht. Ich war definitiv selbst schuld. Wenn er mich jetzt vergewaltigte, hätte er sämtliche Richter, Verteidiger und Geschworene der Welt auf seiner Seite. Niemand würde glauben, ich hätte es nicht gewollt. Ich begann zu zittern, als er sich meinen Lippen näherte und sie leicht küsste. Ich harrte der Dinge, die da kamen. Ich war auf alles gefasst und ich nahm mir fest vor, mich nicht zu wehren. Es hätte eh keinen Sinn, ich hätte keine Chance gegen ihn, und je mehr ich mich wehrte, desto länger würde es dauern, desto schmerzhafter wäre es. Ich würde es über mich ergehen lassen und hoffen, dass es schnell vorbei war.
    „Ich will nicht, dass du gehst“, flüsterte er.
    Ich sagte noch immer nichts, blickte ihn nur angstvoll an, während seine Hände mein Haar zurückstrichen und schließlich sanft auf meinen Wangen ruhten. Mein Gesicht glühte!
    „Ich werde niemandem ein Sterbenswörtchen von heute Abend erzählen, weil es nur dich und mich etwas angeht. Ich verspreche dir, es wird noch mehr Gelegenheiten geben, wir müssen nichts übers Knie brechen. Und wir müssen es auch nicht tun, weil ungefähr jeder da unten es mittlerweile von uns erwartet, weil wir schon so lange verschwunden sind. Ich will es, Nina, aber nur, wenn du dir ganz sicher bist. Ich habe nichts zu verlieren und nichts zu bereuen. Ich will aber auch nicht, dass du es bereust.“
    Himmel, wie konnte ich ihn nur für eine Sekunde für einen potenziellen Vergewaltiger halten!? Ich schämte mich so.
    „Ich will es.“
    „Ohne Zweifel?“
    „Mhm.“
    Er nickte lächelnd. „Okay.“
    Er setzte sich auf, lehnte sich zurück und griff nach etwas in einem Wandregal über dem Bett. Ein Kondom. „Licht an oder aus?“
    Ich holte zitternd Luft. „An … äh … aus …“
    „Du kannst immer noch nein sagen.“
    „Nein … ich meine … ich will nicht nein sagen.“
    Er löschte das Licht.
     
     

4. Kapitel
     
    Es war zwei Uhr nachmittags am Sonntag nach Leifs Fete. Ich fühlte mich scheußlich. Er rief nicht an. Den ganzen Tag nicht. Seit halb elf war ich wach. Mit jeder Stunde, die verging, fühlte ich mich scheußlicher. Ich hatte ihm geglaubt. Ich hatte ihm vertraut. Ich war so dumm und naiv gewesen. So strohdoof. Himmel, wie hab ich es nur tun können? Wie hab ich ihm nur ein Wort glauben können?
    Ich lag auf meinem Bett. Viel zu warme Luft strömte durch das offene Fenster ins Zimmer; ich war trotzdem zu faul, es zu schließen. Der leichte Sommerwind brachte die Pappeln draußen zum Rauschen, aber der war nichts im Vergleich zu dem Orkan, der in meinem Inneren tobte.
    Okay, ich würde nie wieder einem Mann glauben. Leif hatte mich definitiv nach allen Regeln der Kunst verarscht, auf eine absolut ungeheuerliche Art und Weise. Alles, was er gesagt hatte, wie er es getan hatte – wie hätte ich ihm denn nicht glauben sollen? Wie sollte ich jemals erkennen, wenn ein anderer Mann es ehrlich meinte? Leif hatte doch bereits alle Worte benutzt, um mich zu überzeugen.
    Wahrscheinlich lachte er sich jetzt ins Fäustchen. Saß mit seinen Kumpels zusammen, rauchte, trank und lachte über die dümmste Kuh auf Erden – mich. Und morgen in der Schule würden alle anderen es auch tun. Es würde die Runde machen, sich schneller verbreiten als ein Lauffeuer. Oh Gott, ich konnte mich dort nie wieder blicken lassen! Ich

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