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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Heichel
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Biere getrunken und die Mixgetränke, die Niklas für mich bestellte. Ich war ziemlich schnell ziemlich betrunken und irgendwann drückte meine Blase. Ich bahnte mir einen Weg zu den Toiletten, erleichterte mich. Auf dem Rückweg begegnete mir Leif. „Hast dich ja schnell getröstet“, bemerkte er.
    „Was geht dich das an?“
    „Nichts wahrscheinlich. Ich wundere mich nur. Die ganze Zeit läufst du so mitleiderregend durch die Gegend, weil dich deine ach so große Liebe sitzen gelassen hat, heute machst du mit einem Anderen rum.“
    Meine wahren Gefühle wollte ich ihm nicht gestehen. Ich tat das Einzige, das mir richtig erschien: Ich feuerte einen giftigen Pfeil zurück. „Schon mal auf die Idee gekommen, dass du es nicht wert bist, dir länger nachzutrauern?“
    Damit ließ ich ihn stehen. Seine Worte verfolgten mich und schon allein aus dem Grund trank ich noch mehr Alkohol. Irgendwann fand ich mich in einer dunklen Ecke eines Kellerflures wieder, schmusend mit Niklas. Es fühlte sich toll an, geküsst zu werden, während die starken Arme eines Jungen meinen Körper festhielten. Leif konnte mir doch gestohlen bleiben! Komisch nur, dass ich die ganze Zeit an ihn dachte und mir vorstellte, ihn zu küssen. Nach einer Weile konnte ich mir nicht länger etwas vormachen. Es war nicht Leif, den ich küsste. Das fühlte sich ganz anders an. Er schmeckte anders. Er roch anders. Und bei ihm hätte ich auch nicht aufhören wollen. Aber jetzt, mit Niklas, war ich langsam aber sicher dabei, weiterzugehen, als mir lieb war. Eine von Niklas‘ Händen war unter meinem T-Shirt beschäftigt, wanderte plötzlich tiefer in meine Jeans. Ich geriet in Panik. Doch anstatt ihn zu bitten, aufzuhören, wehrte ich mich mit Händen und Füßen und setzte ihn schließlich mit meinem Knie außer Gefecht. Ich stolperte die Treppe nach oben in die Kneipe, schob und drängte mich durch die Menge Gäste nach draußen. An der frischen Nachtluft brach ich in Tränen aus. Tatjana war mir gefolgt, was ich erst merkte, als sie erschrocken hinter mir fragte: „Nina, was ist los?“
    Ich drehte mich zu ihr, um zu antworten, und erblickte durch den Tränenschleier Leif, der hinter Tatjana stand. Auch er sah mich erschrocken an. Ich rieb mir das Gesicht mit beiden Händen und wischte die Tränen weg, aber ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich drehte mich um und lief davon. Ohne Ziel rannte ich durch die Nacht. Ich hörte Leifs Rufe hinter mir. Trotz seiner Schmerzen folgte er mir, die Krücken hatte er hinter sich gelassen. Mir ging die Puste aus, ich blieb stehen. Leif holte mich ein und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht vor mir stehen.
    „Warum bist du mir nachgelaufen? Glaubst du, das ist gut für dein Knie?“, schimpfte ich.
    „Ja, tut wahnsinnig gut!“ Wie zur Bestätigung stöhnte er auf und setzte sich auf eine kleine Mauer. „Ich hab’ mir Sorgen um dich gemacht.“
    Ich setzte mich neben ihn. „Du hast dir Sorgen um mich gemacht?“
    „Na, hör mal, du rennst tränenüberströmt und völlig aufgelöst aus der Kneipe und haust vor Tatjana und mir ab, ist doch klar, dass ich mir Sorgen um dich mache. Und besonders, weil ich gesehen habe, dass das passiert ist, nachdem du mit diesem Typen in den Keller verschwunden bist. So wie das aussah zwischen euch, wolltet ihr nicht nur aufs Klo gehen.“
    Bildete ich mir das ein, oder hörte ich da so etwas wie einen Vorwurf und wenigstens einen Funken Eifersucht raus?
    Ich schluckte und merkte, wie ich zu frösteln begann. Leif sah das, zog seine Jeansjacke aus und legte sie um meine Schultern. „Hat er dir wehgetan?“ Seine sanfte Stimme bescherte mir eine Gänsehaut.
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe wohl eher ihm wehgetan.“
    „Du hast heftig mit ihm rumgeflirtet, was hast du erwartet? Für ihn sah das stark nach Einwilligung aus.“
    Plötzlich liefen mir wieder Tränen über die Wangen.
    „Hey …“ Sekunden später zog Leif mich in seine Arme. Ich ließ mich fallen in die vertraute Berührung, legte meinen Kopf auf seine Schulter, fühlte seine Wärme, atmete seinen Duft ein. Ich musste nur noch mehr weinen, während ich mich an ihn klammerte. Minutenlang hielt Leif mich fest, ohne etwas zu sagen. Ich genoss seine Nähe, spürte seinen Herzschlag; wollte ihn nie wieder loslassen. Er löste sich von mir und sah mich an. Mit einer Hand strich er mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Wie sehr hatte ich es vermisst, seine Haut auf meiner zu spüren! Und wie sehr

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