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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Heichel
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Hältst du dir jetzt beide warm?“
    „Korrektur: Martin ist meine große Liebe.“ Ihre Augen leuchteten zur Bestätigung. Holla, die hat es ja total erwischt! „Und Lars … hm … wer ist Lars?“
    „Tati … du wirst doch wohl wenigstens mit ihm Schluss machen!“
    „Ich bin doch gar nicht mit ihm zusammen!“
    „Seit wann?“
    Sie überlegte. „Seit … einem Jahr?“
    „Was? Wie jetzt? Das … musst du mir mal genauer erklären! Du hast mir die ganze Zeit was vorgemacht? Aber … du hast doch immer so von ihm vorgeschwärmt.“
    „Herrje, ja, weil er ein netter Kerl ist und ein bisschen ernster genommen werden wollte und dachte, mit mir könnte ihm das gelingen. Leider reicht das allein nicht, er hätte auch ein bisschen was ändern müssen, aber das ist jetzt egal.“
    „Ja, aber … du hast mir nie was erzählt! Warum hast du mich in dem Glauben gelassen, du wärst mit ihm zusammen?“
    „Damit du mich nicht länger für eine Verrückte hältst, die jedem Typen nachläuft.“
    Wenigstens brauchte ich mir keine Sorgen mehr machen, dass sie Lars heiratete und das langweiligste Leben leben würde, das man sich vorstellen konnte.
    Nach diesem Geständnis musste ich mich setzen, ließ mich auf ihrem Bett nieder. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, du dumme Nuss! Ich dachte, du tust das alles aus unendlicher Dankbarkeit für die Nachhilfe und kommst nie wieder von ihm los!“
    Sie lachte. „Du hast mich für so verzweifelt gehalten?“
    Ich zuckte hilflos mit den Schultern.
    „Ich heiße ja nicht Nina Schultheiß.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Du bist verzweifelt genug, einen Typen mit einem anderen eifersüchtig zu machen. Gehst du eigentlich auch über Leichen?“
    Ich setzte zu einer Antwort an, war versucht zu protestieren und alles abzustreiten. Ich tat es nicht. Ich sagte gar nichts.
    Tatjana stand von ihrem Stuhl auf, setzte sich neben mich und legte mir einen Arm um die Schultern. „Habe ich dich nicht von Anfang an vor ihm gewarnt?“, flüsterte sie mitfühlend. „Nun hat er dir auch das Herz gebrochen.“
    Prompt stiegen mir Tränen in die Augen und ich wischte sie mit einer Hand weg. „Und was unternehme ich dagegen? Wie hast du es überwunden?“
    „Nach langer, langer Zeit und indem ich mich auf andere Jungs konzentrierte. Was ist denn mit Niklas? Er macht einen netten Eindruck und schnucklig ist er auch. Könnte das nichts werden?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Wieso? Was ist das Problem?“
    Ich seufzte. „Er ist nicht Leif.“
     
    ***
     
    Ich betrat mit Niklas den Partykeller der Kirchengemeinde. Seit ein paar Metern hielt er sogar meine Hand. Er hatte sie gegriffen und ich nicht widersprochen. Es gefiel mir. Ich fühlte mich gut dabei. Der Gedanke, nicht allein diesen Schritt zu tun, gab mir Kraft. Alle meine Freunde und Bekannte und Bekannte von Leif würden da sein. Sie sollten sehen, dass er mich nicht gebrochen hatte. Na ja, oder zumindest wollte ich ihnen das weismachen. Schwer fiel es mir nicht, denn entgegen allen Vermutungen fühlte ich mich an diesem Abend hervorragend. Tatjana hatte Recht: Niklas war schnucklig und sehr nett. Ich hatte ihn angerufen, nachdem ich von ihr zurückgekommen war, und wir hatten den Nachmittag zusammen verbracht. Wir hatten jede Menge Spaß gehabt und uns über Gott und die Welt unterhalten. Sofort war etwas so Vertrautes zwischen uns gewesen, als kannten wir uns seit Jahren.
    Meine gute Stimmung war also echt – was das anging, musste ich kein bisschen schauspielern. Ich begrüßte jede Menge Leute mit einer Umarmung, scherzte und lachte mit ihnen. Etwas, das ich lange nicht mehr getan hatte. Ich schöpfte Hoffnung, dass Tatjana mit einer weiteren Sache richtig lag: Das Leben ging auch ohne Leif weiter. Den halben Abend tanzte ich mit Niklas, zwischendurch klönte ich mit Freunden. Ich wich nicht von Niklas’ Seite, immer wieder trafen sich unsere Hände, einmal küsste ich ihn. Ganz sanft nur, aber es war ein Anfang, um Niklas ein wenig aus der Reserve zu locken. Denn was Annäherung anging, hielt er sich trotz unserer Versöhnung zurück. Er war sehr vorsichtig, wollte nichts überstürzen. Scheinbar fürchtete er sich vor einem weiteren Stoß von meinem Knie. Wie gut die Idee aus einem anderen Grund war, zeigte sich um halb elf, ebenso wie die Tatsache, wie sehr ich mich mal wieder getäuscht hatte. Leif betrat den Raum und alles brach über mich herein. Ich entzog Niklas meine Hand. Verstört folgte er meinem Blick zur

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