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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Heichel
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zu erzielen. Er wich zurück.
    „Was soll das denn?“, fauchte er.
    „Geht das auch was zärtlicher?“, zischte ich zurück.
    Atemlos sahen wir einander an.
    „Sonst können wir direkt aufhören“, schob ich noch hinterher.
    Er seufzte, senkte das Gesicht, legte den Kopf dabei an meinen Hals und tat nichts. Also legte ich meine Hände unter seinen Kopf und zwang ihn, mich anzusehen. Er war traurig!
    „Was ist los mit dir?“, fragte ich verwirrt.
    „Du machst mich wahnsinnig! Ich wünschte wirklich, du würdest mich endlich loslassen. Aber du kannst es genauso wenig, wie ich es schaffe, dich loszulassen.“
    Mir wurde heiß und kalt zur gleichen Zeit!
    „Und deshalb versuchst du, mir wehzutun?“
    „Es ist falsch und abscheulich, ich weiß. Aber du hast mir auch wehgetan.“
    „Ich dir?“
    „Als du mit diesem Typen rumgemacht hast.“
    Nun war ich sprachlos. Zumindest einen Atemzug lang.
    „Niklas?“
    „Ich hab’ dir gesagt, dass es mich eifersüchtig macht.“
    Ich lachte höhnisch auf. „Als ob …“
    „… ich ein Recht hätte, dir Vorwürfe zu machen, ich weiß!“, fiel er mir ins Wort und stöhnte. „Das ist ja das Problem. Können wir nicht noch ein paar Jahre warten?“
    „Worauf?“
    „Es ist nicht fair, dass wir uns jetzt schon getroffen haben. Ich will dich nicht verlieren, Nina! Ich liebe dich. Aber ich bin einfach noch zu jung, um mich fest zu binden.“
    „Was?“
    „Himmel, ich … weiß auch nicht … ich könnte mir richtig gut vorstellen, ewig mit dir zusammenzubleiben und eine Familie zu gründen. Ich weiß, das hört sich bescheuert an, aber so ist es nun mal. Und genauso bescheuert, wie es sich anhört, so unpassend ist es auch. Es ist zu früh. Ich will Erfahrungen mit anderen Mädchen sammeln und mich austoben. Du hältst mich zurück, du schränkst meine Freiheit ein …“ Er stöhnte noch einmal auf, dieses Mal mit schmerzverzerrtem Gesicht. „… und du bist mir gerade zu schwer geworden.“
    Er setzte mich ab und sank auf den Boden, um ein paar Minuten – vielleicht waren es auch nur Sekunden – sein Knie zu bearbeiten und den Schmerz zu veratmen.
    Ich ließ mich neben ihm nieder und sammelte meine Gedanken. „Ich weiß nicht, ob ich dich schlagen oder küssen soll. Ob das gerade die schönste Liebeserklärung oder die größte Frechheit war, die ich je gehört habe.“
    „Was? Dass du mir zu schwer bist?“
    Ich sah ihn schief an. „Du weißt genau, was ich meine.“
    Er griff nach meiner Hand, verschränkte seine damit und sah mir in die Augen. „Du fehlst mir, Nina. Jeden Tag. Jede Minute. Immer.“
    Mir wurde noch heißer, als mir ohnehin schon war.
    „Als wir dachten, du wärest schwanger … habe ich die totale Panik gekriegt …“
    Mein Herz klopfte schneller. Seine Worte bestätigten mein Gefühl von damals! Das war es gewesen! Er hatte genauso große Angst vor einer Schwangerschaft gehabt wie ich! Diese Kleinigkeit hatte sich ohne mein Wissen zu etwas Großem entwickelt, von dem unser ganzes Glück abhing!
    „… der bloße Gedanke hat mich fertiggemacht und zum Nachdenken gebracht. Weil ich es jetzt noch nicht will. Ich dachte, mein Leben wär’ vorbei. Nix mehr mit Party und Studium. Nur noch Windeln wechseln und irgendwie Geld verdienen … Da ist was in mir ausgetickt.“
    Mit der freien Hand raufte er sich die Haare. Nicht nur deshalb sah er ziemlich zerknittert aus.
    „Und deshalb hast du mich betrogen?“
    Er nickte langsam. Schließlich drehte er sich zu mir, sah mich frontal an, griff nach meiner zweiten Hand. „Ich weiß, das ist eine lahme Erklärung, und entschuldigen kann man mein Verhalten nicht. Es ist nur … die letzten Monate ohne dich waren die Hölle. Du hast ja keine Ahnung, wie oft ich nach dem Hörer gegriffen habe, um dich anzurufen und jedes Mal verließ mich der Mut. Ich wusste ja nicht, wie du reagierst. Ob du mich zum Teufel schickst oder sonst was. Ob du überhaupt noch etwas für mich empfindest.“
    „Das hättest du doch merken müssen.“
    „Wie denn? Ich dachte, du hasst mich. Alles Recht dazu hättest du. Und dann diese Aktion mit Niklas. Dass du mich eifersüchtig machen wolltest, war der ultimative Beweis, dass ich dir noch etwas bedeute und da … habe ich mich entschieden, trotz meiner Kniebeschwerden mit nach Spanien zu fahren. Weil ich hoffte, dir hier wieder näherzukommen.“
     
    ***
     
    Vor dem Abendessen saß ich gedankenverloren neben Tatjana im Sand, kühlte meine Füße im Meerwasser und

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