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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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Hutchinson im Museum aufgehalten hatte, als Keane getötet wurde.
    »Was sagt er dazu?«
    »Wir konnten ihn noch nicht ausfindig machen. Er und seine Frau sind nicht zu Hause, im Büro weiß man auch nicht, wo er ist. Ich frage mich langsam, ob wir in New York nach ihm suchen lassen sollten.«
    »Aber hast du mir nicht gesagt, er sei ein alter Mann? Dann hat er Keane nicht über den Balkon geworfen«, meinte Havrilek mit nachdenklicher Miene.
    »Vielleicht war es ein Unfall. Vielleicht hat er überhaupt nichts damit zu tun. Aber zumindest weiß er, was Keane in den letzten Stunden seines Lebens gemacht hat. Ich will mit ihm sprechen.«
    »Okay, ich rufe an. Wir werden sehen, was wir tun können.«
Er zog die Augen zu Schlitzen zusammen und sah Quinn an. »Sonst noch etwas?«
    Quinn zögerte. »Ja, nun, vielleicht.« Er berichtete Quinn von Sweeneys Tipp über den japanischen Sammler. »Ich habe unserem Kontaktmann beim FBI davon erzählt. Und er hat den Namen meinem Gefühl nach wiedererkannt, obwohl er damit nicht rausgerückt ist.« De facto hatte Kirschner etwas, das wie »Verdammte Scheiße« klang, in seinen Bart gemurmelt. »Ich warte auf seine Antwort.«
    Havrilek griff nach dem Hörer. Das war seine Art, Quinn mitzuteilen, dass er jetzt verschwinden sollte. Aber dann legte er ihn wieder hin und sah erneut zu Quinn.
    »Hey, was gibt es beim Ramirez-Mord Neues? Die Reporter rücken mir ziemlich auf die Pelle in der Sache.«
    »Zuerst haben wir in einer Sackgasse gesteckt, aber Ellie ist auf eine heiße Spur gestoßen. Sie ist dran.«
    »Gut.« Havrilek betrachtete ihn für einen Moment und verengte die Augen. »Wie läuft es mit ihr überhaupt? Alles in Ordnung?«
    Quinn zuckte die Schultern. Er fragte sich, ob sie etwas gesagt hatte. »Passt. Sie hat was drauf, ist nur noch ein bisschen grün hinter den Ohren.«
    Havrilek beobachtete ihn weiterhin. »Sie ist also in Ordnung, deiner Meinung nach?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich will darauf hinaus, ob sie in Ordnung ist«, erwiderte er in genervtem Tonfall.
    »Ja, klar doch.«
    »Okay«, sagte Havrilek. »Wenn du es sagst.«
    Zurück im Büro der Mordkommission stand Ellie vor seinem Schreibtisch und umklammerte mit leicht verschämtem Grinsen das Telefonbuch. »Ich glaube, ich habe etwas herausgefunden«, sagte sie sehr schnell. »Es hat ein bisschen gedauert, weil es in Boston so viele Colleges gibt und oft niemand
ans Telefon gegangen ist. Aber ich hab einfach immer wieder angerufen, also...« Sie sah auf das Blatt, das sie in den Händen hielt. »Es gibt einen Jungen namens Jason Fowler. Er belegt Chemie im Hauptfach an der Hochschule. Ich habe seine Adresse und Telefonnummer notiert.« Sie sah zu ihm auf, und als er nicht antwortete, fuhr sie fort. »Außerdem gibt es einen anderen Jason an der Boston-Universität, aber der studiert in diesem Semester in Frankreich, deshalb ist wohl der erste unser Mann, richtig?«
    Aus irgendeinem Grund konnte Quinn ihr nicht die Genugtuung eines Lächelns geben. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wir müssen uns jedenfalls mit ihm unterhalten. Ganz locker, würde ich sagen. Einfach mal fragen, wo er war, um sein Alibi zu checken. Wenn er keines hat, müssen wir uns dann wohl eingehender mit ihm befassen.« Darum ging es, rief er sich in Erinnerung. Dafür machten sie ihren Job. Um die bösen Jungs hinter Gitter zu bringen. »Gute Arbeit, Ellie.«
    Sie fanden das Apartment, und Quinn parkte im Halteverbot vor dem sechsstöckigen Gebäude. Sie gingen die Treppen zum zweiten Stock hoch, Ellie klopfte an die grüne Holztür. Quinn konnte sehen, dass sie aufgeregt war. Unter ihrer Nase formte sich ein kleines Lächeln, und er musste an das erste Mal denken, als einer seiner Hinweise zu etwas geführt hatte.
    »Er könnte gerade in einem Kurs sein«, bemerkte Quinn, als niemand antwortete.
    »Es ist neun Uhr morgens«, entgegnete sie. »Schlafen Collegestudenten nicht mindestens bis mittags?«
    »Woher soll ich das wissen? Ich habe meine ganze Collegezeit über gejobbt. Meistens musste ich schon um sechs Uhr früh im Schnellimbiss Hamburger wenden.«
    »Ich ebenfalls«, sagte sie grinsend.
    »Ja? Wo bist du aufs College gegangen?«
    »In Illinois.« Daher also der Akzent.
    »Strafjustiz?« Sie nickte. »Probier es noch mal.«

    Nach ein paar weiteren Klopfversuchen öffnete sich die Tür, und ein verschlafen dreinschauender Junge in Boxershorts und einem weißen Unterhemd blinzelte sie an. »Hi«, sagte er. »Tut mir

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