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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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aber seinem Gefühl nach war sie kurz davor, komplett die Kontrolle zu verlieren.
    Er wandte sich wieder an den Jungen. »Gibt es jemanden, der das bestätigen kann?«
    »Mein Zimmergenosse. Er kam auch in das Pizzalokal, ungefähr eine Stunde nachdem ich sie treffen wollte, und ich bin dann mit ihm nach Hause gegangen. Er hat mich die ganze Zeit verarscht, so auf die Art, dass ich es nicht mal schaffen würde, dieses Shampoomädchen zu kriegen, Sie wissen schon. Aber darum ging es mir gar nicht. Sie hatte echt was drauf und war anders als die meisten anderen Mädchen, die ich kenne. Sie mochte mich, weil ich hart arbeite und ernsthaft bin. Aber ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen das überhaupt erzähle.«
Er wirkte sehr ehrlich und dazu so verängstigt, dass Quinn das Gefühl bekam, eine falsche Fährte zu verfolgen. Es würde ihn sehr überraschen, sollte Jason Fowler irgendetwas mit dem Tod des Mädchens zu tun haben. Aber überprüft werden musste es so oder so. Er ließ sich den Namen und die Handynummer des Zimmergenossen geben.
    »Was war denn los?«, fragte er Ellie, als sie wieder im Auto saßen.
    Sie kauerte unglücklich auf dem Vordersitz, den Oberkörper vorgebeugt, und starrte aus dem Fenster wie ein kleines Kind. Am liebsten hätte er sie am Kragen ihrer Bluse gepackt und hochgezogen, damit sie sich gerade hinsetzte. »Ich dachte, er würde lügen«, antwortete sie kalt.
    »Dann bist du nicht so gut, wie ich dachte. Denn selbst wenn er gelogen hat, kriegen wir ihn nicht dran, indem wir vor seinen Augen ausflippen. Es irritiert ihn nur und bringt ihn wahrscheinlich dazu, weiterzulügen.«
    Sie starrte aus dem Fenster. »Typen wie er rücken nicht einfach mit so etwas heraus. Man muss sie dazu bringen.«
    Er glotzte sie verständnislos an. »Ellie, bist du komplett verrückt geworden? Du weißt, dass man so kein Geständnis erzwingen kann. Denkst du wirklich, dass ein Typ, der zu so etwas fähig ist, redet, weil du ihm dumm kommst?«
    »Weil ich ihm dumm komme? Oder weil irgendjemand ihm dumm kommt?«
    Er zögerte. »Sieh mal, wir alle wissen, dass Leute unterschiedlich auf andere reagieren. In unserem Job dürfen wir deswegen nicht empfindlich sein. Es gibt Qualitäten, die weibliche Polizisten haben und männliche nicht, und umgekehrt. Okay?«
    »Wenn du es so sagst.« Sie schwieg und versank im Beifahrersitz, als ob sie versuchte, so wenig Platz wie möglich einzunehmen.
    »Wo willst du jetzt hin? Ich bin für heute fertig.«

    »Zu meinem Auto«, flüsterte sie beinahe.
    Sie fuhren schweigend zurück zum Hauptquartier, und er entdeckte ihren Wagen auf dem Parkplatz. Er trug noch die Nummernschilder aus Ohio und einen Stoßstangenaufkleber des Wohltätigkeitsvereins der dortigen Polizei.
    Er wandte sich zu ihr. »Ich verstehe es einfach nicht. Was ist da drin mit dir passiert? Wenn du mir etwas sagen willst, dann tu es.«
    Sie zögerte einen Moment, als ob sie das Für und Wider abwägen würde, und öffnete schließlich die Tür. »Nein«, sagte sie. »Es tut mir leid. Ich werde es nicht...«
    Quinns Handy klingelte. Als er auf das Display sah, erkannte er Steve Kirschners Nummer und hob eine Hand. »Warte noch einen Moment«, sagte er zu Ellie, ehe er das Gespräch annahm. »Ja, hier spricht Quinn.«
    »Hören Sie zu, ich denke, ich habe etwas herausgefunden. Dieser Typ, Naki Haruhito. Wir haben nach dem Raubüberfall von 1979 gegen ihn ermittelt. Es ging das Gerücht um, dass er im Besitz einiger der Stücke sei, die aus dem Hapner Museum entwendet worden waren. Leider konnten wir ihn nie festnageln. Und jetzt kommt’s. Vor ein paar Jahren sind wir auf einen Typen namens Martin McMaster gestoßen. Er stammt aus Belfast und hat womöglich den anderen Raub geplant. Außerdem wissen wir, dass er mit Haruhito in Kontakt war. Er hat übrigens zwei Kollegen in Boston, die uns bekannt sind. Ein Typ namens Michael Fox und sein Schwager, er heißt Vinnie Keefe. Damals, 1980, wurden sie nicht erwähnt, aber vor kurzem erhielten wir geheime Informationen, nach denen sie beteiligt waren.«
    »Sehr interessant. Haben Sie gerade Keefe gesagt?«
    »Ja. Genauso wie der Sicherheitsbeamte.«
    »Denken Sie...?«
    »Richtig«, sagte Kirschner. »Er ist Denny Keefes Cousin. Das haben wir herausgefunden.«

    »Er war der interne Informant. Was machen Sie gerade?«
    »Ich bin auf dem Weg zum Museum. Treffen Sie mich dort.«
    Quinn legte das Telefon zurück ins Handschuhfach. Eine lange Pause entstand, und schließlich

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