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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Verbreitung. Exemplarisch seien die folgenden Konstrukteure von Potenziermaschinen genannt:
    Fincke: Hochpotenzen nach kontinuierlicher Fluxionsmethode,
    Skinner: Hochpotenzen nach diskontinuierlicher Fluxionsmethode,
    Kent: Hochpotenzen nach Sukkussionsmethode.
    Die breite Akzeptanz der nach diesen verschiedenen Verfahren hergestellten Hochpotenzen und die damit erzielten Heilerfolge zeigen, dass sich der Vorgang des Potenzierens nicht auf eine einfache Formel bringen lässt. Hahnemann war der Ansicht, dass das Verschütteln das Wichtigste sei, Skinner dagegen vertrat die Meinung, dass Verdünnung allein das Ausschlaggebende sei.
    Hersteller maschineller Hochpotenzen in Deutschland sind zurzeit keine bekannt. Gründe:
    Das HAB lässt nur Mehrglaspotenzen zu.
    Das HAB erlaubt maschinelles Potenzieren nur, wenn die Handbewegung des Verschüttelns maschinell nachgeahmt wird.
    Bei ausländischen Arzneimittelherstellern sollte man auf genaue Deklaration der Herstellungsverfahren achten.
    Tab. 2.3 gibt einen Überblick über die verschiedenen Potenzbezeichnungen. Die Kennzeichnung von Potenzen ist international leider nicht einheitlich:
    Potenzbezeichnungen aus der so genannten Kent’schen Reihe (hergestellt nach Einglas-, z.B. Korsakoff-, Mehrglas- und Fluxionsmethode, z.B. F.C. nach Skinner) ( Kap. 6.1.2 ): 30, 200, M, XM, LM, CM, DM, MM.
    Hochpotenzen werden manchmal auch mit 1M (1m), 10M (10m), 50M (50m), statt M, XM, LM, bezeichnet.
    D-Potenzen (Decimal-Reihe) werden im angelsächsischen Sprachraum auch mit 30X, 30x bezeichnet.
    1:50 000er-Potenzen = Q-Potenzen als Abkürzung von Quinquagiesmillesimal-Potenzen, werden auch mit Q3, QIII bezeichnet.
    Die Bezeichnungen von Hochpotenzen mit lateinischen Ziffern stellen nicht die korrekte lateinische Schreibweise dar.
    Tab. 2.3 Bezeichnung von Arzneimittelpotenzen
Schreibweise
Potenz
China Ø
Urtinktur, von lat. origo
China TM
Urtinktur, von franz. teinture mère
China C200
200. Potenz der Centesimal-Reihe (= 1:100-Reihe), Mehrglasmethode
China CH 200
In Frankreich übliche Bezeichnung für C200 nach Hahnemann (Mehrglasmethode)
China 200
200. Potenz der Centesimal-Reihe, vermutlich Einglasmethode
China K 200
200. Korsakoff-Potenz
China CK 200
200. Korsakoff-Potenz
China M
1000. Potenz der Centesimal-Reihe
China 10 M
XM = 10 000. Potenz der Centesimal-Reihe
China LM
50 000. Potenz der Centesimal-Reihe, darf nicht mit „LM“Potenzen verwechselt werden, deshalb sollte für die 50 000er-Potenzen nur der Name „Q-Potenzen“ verwendet werden. (Cave: falscher Name im HAB)
China Q1 oder QI
1. Stufe der 1:50 000-Potenzreihe
China CM
100 000. Potenz der Centesimal-Reihe
Falsche Schreibweisen
China LM I
Q1 der 1:50 000-Reihe
China LM XXX
Q30 der 1:50 000-Reihe

2.4.5 Das Homöopathische Arzneibuch (HAB)
    In der langjährigen Geschichte der Homöopathie sind zahlreiche homöopathische Arzneibücher erschienen wie z.B. die von Hartmann, Caspari und Schwabe. Aus Schwabes homöopathischen Arzneibüchern ging das HAB von 1934 hervor. Dieses erschien allerdings als Privatausgabe und wurde erst durch die damalige Apothekenbetriebsordnung für Apotheken verbindlich.
    Eine 1976 vom Gesetzgeber erstmals einberufene HAB-Kommission wurde beauftragt, ein neues homöopathisches Arzneibuch auf den Grundlagen moderner Analytik und moderner Herstellungsmethoden zu entwerfen. 1978 erschien die erste Teilausgabe des HAB 1, das aufgrund einer Rechtsverordnung neben dem Deutschen Arzneibuch (DAB) als Teil des Deutschen Arzneibuchs (DAB) zu betrachten war und somit für das damalige Bundesgebiet rechtsverbindlich war. Arzneimittel mussten „den für sie geltenden Regeln des Arzneibuchs entsprechen“. Dieser Hinweis findet sich in der fünften Novelle des AMG (Arzneimittelgesetzes) nicht mehr.
    Somit stellt das seit 2001 als lose Blattsammlung erscheinende Homöopathische Arzneibuch lediglich eine „Sammlung anerkannter Regeln über die Qualität, Prüfung, Lagerung, Abgabe und Bezeichnung von Arzneimitteln und den bei Ihrer Herstellung verwendeten Stoffen“ dar. Dies eröffnet die Möglichkeit, andere als im HAB beschriebene Analyse- und Herstellungsverfahren einzusetzen, sofern diese einen anerkannten Standard repräsentieren. Allerdings kann wohl davon ausgegangen werden, dass pharmazeutische Unternehmer, die ihren Sitz im Geltungsbereich des AMG haben, ihre Analysen und ihre Herstellung nach HAB-Methoden ausrichten. Weichen Herstellungsmethoden vom geltenden HAB ab, müssen diese in der

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