Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Behandlung der „einfachen“, akuten Pleuritis beschrieben.
Homöopathische Behandlung
Meist leiden die Patienten unter starken Schmerzen. Die Verabreichung des passenden Arzneimittels verschafft schnelle Linderung. Bei rascher Entwicklung der Krankheitssymptome kann von dem jeweiligen Arzneimittel eine ebenso rasche Wirkung erwartet werden, tritt diese nicht ein, kann das Arzneimittel bald gewechselt werden. Ob es sich hierbei um Zeiträume von Stunden oder Tagen handelt, hängt von der bisherigen Dynamik der Erkrankung ab.
Schnelle Entwicklung der Erkrankung meist schnelle Wirkung des richtigen Arzneimittels. Langsame Entwicklung der Erkrankung meist langsame Wirkung des richtigen Arzneimittels.
Die Arzneimittelwahl gestaltet sich wegen der deutlichen Symptomatologie oft einfach. Häufig sind im Verlauf der Heilung und der Entwicklung bzw. der Veränderung der Symptomatik weitere Verordnungen notwendig. Ist die Pleuritis nur ein Teilaspekt eines komplexeren Krankheitsgeschehens (z.B. Influenza, Bronchitis, Pneumonie etc.), sollte dies bei der Arzneiwahl berücksichtigt werden. Fehlerhaft ist in diesem Fall eine Verschreibung allein für die Symptome der Pleuritis, da dies zu einer Unterdrückung der pleuritischen Teilsymptomatik und somit zu einer allgemeinen Verschlechterung des Patienten führen kann.
Wahl der Symptome
Die Pleuritis ist häufig durch sehr klare Symptome des Patienten gekennzeichnet. Besondere Beachtung bei der Erhebung der Symptome sollte folgenden Punkten geschenkt werden:
Auslöser: z.B. Erkältung oder Kälte allgemein, lokale Kälte wie kalter Wind oder auch Feuchtigkeit, z.B. durchnässte Kleidung.
Bei der der Lunge als paarig angelegtem Organ spielt die Lateralität der Erkrankung eine Rolle.
Die Modalitäten der lokalen Beschwerden wie z.B. die Reaktion auf unterschiedliche Temperaturen (z.B. warme oder kalte Wickel, Zugluft etc.), Druck und Berührung (sind zwei verschiedene Dinge!), Lageabhängigkeit (linke Seite, rechte Seite, Rückenlage, Bauchlage), Bewegung (ist der Patient unruhig oder will er ganz ruhig liegen) und die Zeiten der Verschlechterung und Verbesserung (nachts, tags, vormittags, nachmittags etc.) sind von Bedeutung.
Wichtig ist, auch die Symptome einer evtl. vorhandenen Begleiterkrankung (z.B. Husten, Dyspnoe, Fieber, Gliederschmerzen etc.) zu berücksichtigen.
Miasmatische Zuordnung
Die akute Rippenfellentzündung wird wie eine akute Krankheit behandelt ( Kap. 3.2 ).
Repertorium
Die Pleuritis findet sich im Repertorium unter Brust – Entzündung – Rippenfell (78 AM). Von den Unterrubriken haben sich vor allem folgende Rubriken bewährt:
Brust
Entzündung – Rippenfell – rechts
Entzündung – Rippenfell – links
Entzündung – Rippenfell – vernachlässigt
Da die übergeordnete Rubrik zur Pleuritis zu groß ist und die lateralitätsbezogenen Unterrubriken recht klein, müssen zur Repertorisation der Lokalsymptome je nach Schmerzcharakteristik unter anderem die Unterrubriken der folgenden Rubriken herangezogen werden:
Brust
Schmerz (mit Unterrubriken)
Schmerz – rechts (mit Unterrubriken)
Schmerz – links (mit Unterrubriken)
Schmerz – stechend – rechts (mit Unterrubriken)
Schmerz – stechend – links (mit Unterrubriken)
Je nach Ursache der Pleuritis (z.B. Grippe, Pneumonie, Verletzung) finden sich wahlanzeigende Rubriken auch in den Kapiteln „Bronchitis“, „Pneumonie“, „Pleuropneumonie“ („Brust – Entzündung – Lungen – Pleuropneumonie“, 20 AM) etc. Hilfreiche Rubriken zu evtl. vorhandenen Modalitäten finden sich im Kapitel „Brust“, z.B.:
Brust
Schmerz – Seiten – Atmen, beim – tiefem, beim
Schmerz – Seiten – Bewegung, bei
Schmerz – Seiten – Druck, bei – amel.
Schmerz – Seiten – Einatmen, beim
Schmerz – Seiten – Husten, beim
Schmerz – Seiten – Lachen, beim
Schmerz – Seiten – Liegen – rechten Seite, auf der
Schmerz – Seiten – Liegen – linken Seite, auf der
Schmerz – Seiten – Liegen – schmerzhaften Seite, auf der agg.
Schmerz – Seiten – Liegen – schmerzhaften Seite, auf der amel.
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Potenzen von C200 bis XM sind die Dosierung der Wahl. Bei leichteren Verläufen werden sie als Einzelgaben ohne Wiederholung verabreicht, bei stärkeren Symptomen können sie in Wasser
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