Leitfaden Homöopathie (German Edition)

rechts, besser durch Druck, schlechter beim Atmen oder Husten),
Bryonia
,
Hepar sulfuris, Lachesis, Lycopodium
(rechtsseitige Pleuritis, schlechter durch Kälte, besser durch Wärme, schlechter nachmittags von 16–18 oder 20 Uhr, aber auch nachts),
Rhus toxicodendron
und
Sulfur
(stechende Schmerzen der Thoraxseite erstrecken sich zum Rücken oder zur Scapula, Schmerzen besonders beim Einatmen, warme Patienten mit viel Durst auf kalte Getränke).
    Bei der der Lunge als paarig angelegtem Organ spielt die Lateralität der Erkrankung eine Rolle bei der Arzneimittelwahl. Da es viele Arzneimittel gibt, die keinen eindeutigen Seitenbezug haben, sollte die Seitenbeziehung nicht allein ausschlaggebend bei der Arzneiwahl sein.
    Linksseitige Pleuritis findet man bei
Kalium iodatum
(warme Patienten, nächtliche Verschlechterung),
Phosphorus
(mit Besserung durch Liegen auf der rechten Seite),
Sulfur
(warme Patienten, viel Durst, die Thoraxschmerzen erstrecken sich zum Rücken oder zur Scapula),
Senega
(Bewegung bessert die Schmerzen, Liegen und Sitzen verschlechtern) und
Stannum
(ausgeprägte Schwäche, Liegen auf der linken Seite verschlechtert).
    Rechtsseitige Pleuritis haben besonders
Borax
(stechende Thoraxschmerzen rechts, besser durch Druck, schlechter beim Atmen oder Husten.),
Bryonia
(Schmerzen schlechter durch Bewegung und Wärme, besser durch Druck) und
Kalium carbonicum
(stechende Schmerzen beim Husten oder Atmen, die sich zum Rücken erstrecken, evtl. Besserung bei Bewegung, deutliche nächtliche Verschlechterung, oft von 2–4 Uhr).
    Besondere Bedeutung bei der Arzneifindung kommt den Modalitäten zu.
    Besserung durch bzw. starkes Verlangen nach lokaler Wärme haben
Kalium carbonicum
(Symptome eher rechtsseitig, nächtliche Verschlechterung von 2–4 Uhr),
Arsenicum
(ebenfalls nächtliche Verschlechterung, viel Unruhe und Angst, trinkt viel in kleinen Schlucken),
Hepar sulfuris
(reizbare Patienten mit starker Schmerzempfindlichkeit, verträgt keinerlei Kälte oder Luftzug, nicht einmal durch Bewegung der Bettdecke),
Lycopodium
(rechtsseitige Pleuritis, schlechter von 16–18 oder 20 Uhr),
Rhus toxicodendron
(Pleuritis nach feuchter Nässe oder Überanstrengung, z.B. Bergwanderung im Regen oder Baden im kalten Meer, Bewegung bessert die Schmerzen). Besserung durch kalte Umschläge haben
Apis mellifica
(Pleuritis mit wenig Durst im Fieber),
Lachesis
(linke Seite betroffen, Berührung oder Druck wird nicht ertragen) und
Arnica
(Pleuritis nach Schlag oder Quetschung, Berührung und Druck verschlechtern, das Bett wird als zu hart empfunden).
    Besserung durch Druck hat
Bryonia
, weshalb die Patienten auch auf der betroffenen Seite liegen wollen. Verschlechterung durch Druck findet man auffallend bei
Arnica
und
Lachesis
.
    Ähnlich den Druckmodalitäten ist die Besserung durch eine bestimmte Lage.
Senega
hat grundsätzlich eine Verschlechterung durch Liegen.
Kalium carbonicum, Lypocodium, Phosphorus und Stannum
sind bei linksseitigen Thoraxschmerzen schlechter durch Liegen auf der linken Seite. Wobei
Phosphorus
eine grundsätzliche Verschlechterung in Linksseitenlage hat.
Sulfur
hat eine Verschlechterung der rechtsseitigen Schmerzen durch Liegen auf dem Rücken (Erstreckung der Schmerzen zum Rücken!),
Kalium carbonicum
durch Liegen auf der rechten Seite.
    Die Verschlechterung der Schmerzen durch Bewegung bzw. Atmen scheint bei Entzündungen seröser Häute normal, man findet sie ausgeprägt im Arzneimittelbild von
Bryonia
, aber auch bei den meisten anderen Medikamenten. Auffallend ist eher die Besserung durch oder das Verlangen nach Bewegung, Unter Umständen entsteht das Bild eines unruhigen Patienten. Die lokale Besserung der Schmerzen durch Bewegung kann bei
Kalium carbonicum
und
Senega
vorkommen. Eine allgemeine Besserung der Beschwerden durch Bewegung findet man bei
Rhus toxicodendron
. Die Besserung durch Bewegung darf aber nicht verwechselt werden mit der ängstlichen Unruhe im Arzneimittelbild von
Arsenicum.
    Schließlich spielen die Zeitmodalitäten der Erkrankung eine Rolle. Nächtliche Verschlechterung finden sich besonders bei
Arsenicum
(nach Mitternacht, mit großer ängstlicher Unruhe und Frost),
Kalium carbonicum
(meist von 2–4 Uhr) und
Kalium iodatum
(gegen Morgen, eher um 5 Uhr) aber auch bei
Lycopodium
(frostige Patienten, rechtsseitige Pleuritis) und
Sulfur
(charakteristische Verschlechterung durch Bettwärme, warm, viel Durst). Ansonsten findet sich bei
Lycopodium
eine charakteristische