Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Krämpfe während frostiger Phase, nach tiefem Schlaf oder nach Erregung; typisch nach allopathischer Medikation) oder
Opium
(septisches Fieber; Kopf heiß, Körper kalt; wenig Durst, wenig Urin; Schläfrigkeit, Apathie, Schreien) kommen auch öfters infrage.
Bei septischen Fiebern sind
Arsenicum album
(septisches, traumatisches oder durch Schmerz ausgelöstes Fieber; durstlos, trinkt kleine Schlückchen; ängstlich-ruhelos),
Lachesis
(septisches oder traumatisches Fieber; durstlos; nach Schlaf agg.; Linksseitigkeit; Delir mit Redseligkeit, lehnt Arzneien aus Angst vor Vergiftung ab) und
Phosphorus
(Husten, Durst auf Kaltes; viel Urin; Apathie, Angst vor Alleinsein) hochwertige Mittel. Es können aber auch andere Mittel wie
Arnica
,
Belladonna
oder
Bryonia
infrage kommen.
31.3 Entwicklungs- und Gedeihstörungen
Entwicklungsverzögerung: multifaktoriell bedingt. Besonders lang anhaltende, schädigende Einflüsse (z.B. bei allen chronischen Erkrankungen), wirken sich negativ auf die Entwicklung aus. Zu diesen Faktoren gehören auch angeborene Schädigungen (erblich oder im Verlauf der Schwangerschaft erworben). In mehr als 80 % der Fälle ist mangelhaftes Wachstum auf eine konstitutionelle, familiäre Entwicklungsverzögerung zurückzuführen.
Gedeihstörung: mangelhafte gesamt-körperliche Entwicklung, d.h. Beeinträchtigung des Gewichts- und des Längenwachstums; typischerweise ist bei den Gedeihstörungen zunächst die Gewichtszunahme und erst später das Längenwachstum betroffen.
Wachstumsstörung: Abweichung von der normalen Größenentwicklung, unterteilt in Minderwuchs und Hochwuchs.
Therapeutische Strategie
Zunächst muss die medizinische Abklärung der Ursache im Vordergrund stehen. Dabei können u.a. Suchterkrankungen der Mutter, Mangelernährung, Diabetes mellitus, gastroenterologische Krankheiten oder eine Hyperkinesie eine Rolle spielen. Sinnvoll ist in vielen Fällen die Vorstellung in einem SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum). Bei mangelbedingten Störungen wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion oder Kalziummangel steht natürlich die Substitutionsbehandlung an erster Stelle, die homöopathische Therapie kann unterstützend erfolgen.
Homöopathische Behandlung
Bei konstitutioneller, familiärer Entwicklungsverzögerung empfiehlt sich in jedem Falle eine konstitutionelle Behandlung. Alle anderen Ursachen für Entwicklungsstörungen sind in ihrer Beurteilung und Therapie sehr komplex und werden in diesem Kapitel, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt.
Wahl der Symptome
Bei der Wahl der Symptome ist alles relevant, was im Rahmen einer konstitutionellen Anamnese erfasst werden kann. Dabei sollten familiäre Krankheitsbelastungen mit einbezogen werden, die zwar bei der Arzneiwahl eine untergeordnete, bei der Therapieplanung jedoch eine gewichtige Rolle spielen.
Besonders wertvoll für die Wahl des passendsten Arzneimittels sind absonderliche Symptome, das Gemütsbild und die Modalitäten.
Zudem sollten insbesondere folgende Phänomene berücksichtigt werden:
Körperliche Entwicklungsstörungen (z.B. verspätete Zahnung, vermindertes Längenwachstum, späte Knochenentwicklung, spätes Laufenlernen).
Geistige Defizite (z.B. verzögerte Sprachentwicklung, Fehler beim Sprechen).
Im manchen Fällen können auch Einnässen oder Einkoten als Entwicklungsstörungen gelten ( Kap. 31.4.2 ).
Miasmatische Zuordnung
Die Vielfalt der möglichen Entwicklungsstörungen lässt eine genaue miasmatische Zuordnung nicht zu.
Repertorium
Es gibt Hunderte von Rubriken, die in Betracht kommen. Hier wird ein Querschnitt bewährter Rubriken präsentiert:
Allgemeines
Abmagerung, Marasmus – Kindern, Marasmus bei
Längenwachstum, zu schnelles
Zwergwuchs
Erschlaffung – Bindegewebe/Muskeln, von
Entwicklungsstillstand
Gehen – lernt spät zu gehen, spätes Laufenlernen
Extremitäten
Gehen – spätes Gehenlernen
Koordination, fehlende, gestörte
Ungeschicklichkeit (mit Unterrubriken)
Gemüt
Entwicklungsstillstand bei Kindern
Sprechen – langsam, lernt
Fehler, macht – Sprechen, beim – Worte – falsche Worte, benutzt
Fehler, macht – Unterscheiden von Gegenständen, beim
Mathematik – Unfähigkeit zur – rechnen, kann nicht
Sprache – kindisch
Ungeschicklichkeit -– Kindern, bei
Weibliche Genitalien
Entwicklung der Geschlechtsteile – verzögert
Infantilismus der Genitalien
Menses – verzögerte Menarche
Brust
Milch – Kind verweigert die Muttermilch
Kopf
Halten –
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