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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Psychosomatische Störungen

31.4.1 Schlafstörungen

    Bei Kindern oft schwer zu objektivieren. Häufig entspricht der Schlafrhythmus der Kinder einfach nicht dem Ruhebedürfnis der Eltern; Kinder mit wirklich zu kurzem oder gestörtem Schlaf sind tagsüber unausgeglichen, zeigen Konzentrationsschwierigkeiten und sind in ihrem gesamten Befinden stark beeinträchtigt.

    Therapeutische Strategie
    Häufig sind Schlafstörungen durch emotionalen Stress bedingt oder bestehen wegen fehlender Einschlafrituale. Hinzu kommen Störungen durch Lärm, Hitze oder Helligkeit. Öfters verbergen sich aber auch psychische Probleme der Kinder dahinter, die ernst genommen werden sollten. In seltenen Fällen (wenn die Schlaflosigkeit schmerzbedingt ist) können sogar lebensbedrohliche Erkrankungen wie Tumoren dahinter stecken. Wenn weitere auffallende Anzeichen bestehen, sollte eine diagnostische Abklärung erfolgen.
    Homöopathische Behandlung
    Es empfiehlt sich hier eine konstitutionelle Behandlung. Bei akut aufgetretenen oder erst kurz bestehenden Schlafstörungen mit auffallenden auslösenden Faktoren ist auch eine Mittelauswahl, die sich primär an den entsprechenden Rubriken orientiert, möglich.
    Wahl der Symptome
    Bei der Wahl der Symptome ist alles relevant, was im Rahmen einer konstitutionellen Anamnese erfasst werden kann. Absonderliche Symptome und das Gemütsbild stehen im Vordergrund bei der Wahl des passenden Arzneimittels. Hilfreich sind v.a. die Auslöser (z.B. Ängste, Erregung, Durst, Kummer, Zahnung).
    Auch die Zeit der Schlaflosigkeit und die Schlaflage kann herangezogen werden. Falls eindeutig eruierbar, sollten Ängste und Träume bei der Arzneiwahl berücksichtigt werden.
    Miasmatische Zuordnung
    Die meisten symptomatischen Schlafstörungen sind psorischen Ursprungs.
    Repertorium

Als Unterrubriken im Kapitel „Schlaf“ finden sich u.a. „Einschlafen“, „Erwachen“, „Gestört“ und „Schlaflosigkeit“. Dazu gibt es dann wiederum zahlreiche Unterrubriken, von denen hier einige interessante aus dem Unterpunkt „Schlaflosigkeit“ zusammengestellt sind; hinzu kommt eine kleine Auswahl infrage kommender Gemütsrubriken:
    Schlaf
         Einschlafen – schwierig (mit Unterrubriken)
         Erwachen (mit Unterrubriken)
         Erwachen – abends – Einschlafen, bald nach dem
         Gestört (mit Unterrubriken)
         Gestört – Visionen, Phantasiebilder, durch – schreckliche
         Ruhelos – Kindern, bei
         Schlaflosigkeit – Kindern, bei (mit Unterrubriken)
         Schlaflosigkeit – Neugeborenen, bei
         Schlaflosigkeit – Angst, aus
         Schlaflosigkeit – Durst, durch
         Schlaflosigkeit – Geräusch, durch geringes
         Schlaflosigkeit – Hunger, durch
         Schlaflosigkeit – Kränkung, nach
         Schlaflosigkeit – Lebhaftigkeit, durch
         Schlaflosigkeit – Mond – Vollmond, bei
         Schlaflosigkeit – Müdigkeit – trotz Müdigkeit
         Schlaflosigkeit – Ruhelosigkeit, durch
         Schlaflosigkeit – Zahnung, während der
         Schlaflosigkeit – Zimmer, im – Dunkeln, im
    Gemüt
         Angst – Träume, beim Erwachen aus schrecklichen
         Furcht – Entsetzen, panische Furcht – nachts
Die Thematiken von Ängsten ( Gemüt – Angst mit Unterrubriken; Gemüt – Furcht mit Unterrubriken) und Träumen („Träume“ mit Unterrubriken) sind mannigfaltig, die Anzahl der Rubriken zu diesen Themen im Repertorium ist umfangreich, ihre Bedeutung für die Arzneiwahl ist groß. Die Auswahl muss allerdings individuell erfolgen.
    Dosierung

    Hohe C-Potenzen: Im Allgemeinen sind für die konstitutionelle Behandlung von Schlafstörungen hohe Potenzen erforderlich (C200 und höher).
    Niedrige C- und D-Potenzen sind nicht sinnvoll.
    Q-Potenzen: evtl. bei immunschwachen Kindern mit Schlaflosigkeit im Behandlungsbeginn sinnvoll, ansonsten seltener indiziert.
    Verlaufsbeurteilung und Prognose
    Der Schlaf als Allgemeinsymptom ist unabhängig von der vorliegenden Erkrankung einer der wichtigsten Verlaufsparameter während einer homöopathischen Behandlung. Dies gilt umso mehr, wenn die Schlafstörung im Vordergrund steht. In der Praxis zeigt sich ein gebessertes Schlafverhalten häufig als eines der ersten Anzeichen einer positiven Arzneiwirkung. Bei isolierten Schlafstörungen lässt sich oft schon mit der ersten Arzneigabe eine erstaunlich schnelle Besserung beobachten (innerhalb weniger Wochen),

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