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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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toxicodendron
(schlaflos trotz Schläfrigkeit, spätes Einschlafen; muss ständig die Lage wechseln; entblößen einzelner Teile stört) nicht einschlafen.
    Bei Kummer ist an
Ignatia
(frischer Kummer oder Kränkung, z.B. in der Schule oder bei Konfliktsituation der Eltern; Seufzen; leichter Schlaf, v.a. geräuschempfindlich; schlaflos wegen Hunger; widersprüchlich, wechselhafte Stimmung),
Kalium bromatum
(schlaflos wegen Hitze oder aus Angst mit Kummer, wirft sich im Bett herum) und v.a.
Natrium muriaticum
(Einschlafstörung wegen Gedanken an vergangeneEreignisse; schlaflos wegen Hitze oder Schweiß; Träume von Räubern; Abneigung gegen Trost) zu denken.

31.4.2 Enuresis, Enkopresis

    Enuresis (Einnässen): Einnässen häufiger als 1 × wöchentlich nach Vollendung des 4. Lj.; mit einem Vorkommen bei ca. 20 % aller Fünfjährigen häufiges Problem; keine eigenständige Erkrankung, sondern Symptom, meist durch Reifungsverzögerung oder eine funktionelle Blasenkontrollstörung bzw. psychogen bedingt. Prinzipiell liegt eine normale, vollständige Blasenentleerung vor, allerdings gelegentlich zur falschen Zeit am falschen Ort.
    Enkopresis (Einkoten): Hat bei Persistenz oft eine schwerer zu behandelnde psychische Problematik zur Ursache.
    Therapeutische Strategie
    Es ist wichtig, Enuresis oder Enkopresis nicht nur als isoliertes Symptom hinzunehmen, sondern sich mit der gesamten Problematik auseinanderzusetzen. Die Enkopresis stellt dabei die schwerer zu behandelnde Störung dar. Oft spiegelt sich in solch einer Symptomatik eine angespannte oder für das Kind als disharmonisch empfundene Problematik der ganzen Familie wider, der man auf den Grund gehen sollte. Manchmal kann auch die Geburt eines Geschwisterkindes Auslöser sein. Familiär gehäuft kommen zudem Störungen der neuromuskulären Entwicklung vor, wobei im Schlaf die bewusste Wahrnehmung der Blasenfüllung ausbleibt.
    Wichtig ist dennoch der Ausschluss von Missbildungen des Urogenitaltrakts und weiterer organischer Ursachen. Daher sollten zur Diagnostik außer Anamnese und körperlicher Untersuchung noch Urinstatus, Sonographie und evtl. Uroflowmetrie bzw. Sphinktermanometrie gehören. Ist dabei nichts auffällig, so ist begleitend zur Homöopathie häufig eine psychotherapeutische Beratung sinnvoll. Eine medikamentöse Therapie ist nicht indiziert.
    Homöopathische Behandlung
    Blasenfunktionsstörungen sind immer konstitutionell-miasmatischer Natur und müssen deshalb nach den Richtlinien der homöopathischen Konstitutionstherapie behandelt werden ( Kap. 4.3 ).
    Wahl der Symptome
    Wichtig ist das Gemütsbild des Patienten und im Zusammenhang damit die Ursache für die Symptomatik (z.B. Kummer, Eifersucht oder tiefer Schlaf). Außerdem ist der Zeitpunkt des Einnässens (z.B. tagsüber, nur nachts, kurz nach dem Einschlafen) zu berücksichtigen. Weitere Symptome bieten spezielle Modalitäten des Einnässens. Neben diesen speziellen Symptomen müssen alle anderen Symptome und Zeichen des Patienten für die Arzneiwahl berücksichtigt werden.
    Miasmatische Zuordnung
    Nächtliches Bettnässen kann psorischen, syphilitischen oder tuberkulinischen Ursprungs sein. Häufiges Einnässen im ersten Schlaf ist tuberkulinischer Natur. Wenn das Einnässen bis in die Pubertät andauert, kann eine hereditäre Syphilis ( Kap. 3.4 ) die Ursache sein.
    Repertorium

    Die Repertorien differenzieren nicht zwischen Enuresis und Inkontinenz, was die Rubriken unzuverlässiger macht. Die Symptomatik der Enuresis sollte bei der Arzneiwahl nicht überbewertet werden und auf jeden Fall nur einen Teil der ausgewählten Symptome bei einer konstitutionellen Behandlung ausmachen. Folgende Rubriken können für die Arzneiwahl von Bedeutung sein:
    Blase
    Urinieren – unwillkürlich – Kindern, bei
    Urinieren – unwillkürlich – tagsüber – nachts, und
    Urinieren – unwillkürlich – nachts – ersten Schlaf, im
    Urinieren – unwillkürlich – nachts – Wecken des Kindes ist schwierig
    Urinieren – unwillkürlich – nachts – Träumen vom Urinieren, beim
    Urinieren – Dysurie – abwechselnd mit – Enuresis
    Rektum
    Unwillkürlicher Stuhl – nachts
    Unwillkürlicher Stuhl – nachts – Bett, im – harter Stuhl
    Unwillkürlicher Stuhl – Schlaf, im
    Unbemerkter Abgang von Stuhl – nachts
    Gemüt
    Schmutzig – urinieren und defäkieren überall, Kinder
    Dosierung

    Hohe C-Potenzen: Mit Einzelgaben der C200 oder höherer Potenz beginnen und bei positiver Arzneiwirkung ggf.

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