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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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deutliche Wirkung zeigen können, ein Versuch mit hohen C-Potenzen ist in jedem Fall lohnend. Bei eindeutiger Wirkung ist die Wirkdauer dabei eventuell verkürzt, aber meist nicht kürzer als die Mindestwirkdauer.
    → Bei eindeutiger Wirkung wird das homöopathische Medikament erst nach Abklingen der Arzneiwirkung und frühestens nach Ablauf der Mindestwirkzeit wiederholt.
    → Bei eindeutiger Wirkung und deutlich unterhalb der Mindestwirkzeit liegender Wirkdauer kann auch früher Wiederholt werden. Alternativ empfiehlt sich ein Wechsel zu Q-Potenzen.

6.3.3 C-Potenzen nach der Kent’schen Reihe bei schweren chronischen Erkrankungen
    Die Behandlung von Schwersterkrankungen mit homöopathischen Medikamenten erlebt derzeit eine Renaissance, nachdem zur Blütezeit der Homöopathie im Amerika des 19. Jahrhunderts schon viele Erfahrungen zu diesem Thema gesammelt wurden (Burnett, Kent, Clarke etc.). Neben der Behandlung mit Q-Potenzen ( Kap. 6.3.4 ) und der neu entwickelten Plussing-Methode von Ramakrishnan bietet die Behandlung mit C-Potenzen durchaus reelle Chancen einer positiven Arzneiwirkung am schwerkranken Patienten.
    Patienten mit Schwersterkrankungen und Langzeitverläufen, die keine zusätzliche, schulmedizinische Therapie erhalten, reagieren oft gut auf hohe C-Potenzen, die dann nach der Kent’schen Reihe verordnet werden können.
    Alle anderen Schwersterkrankungen (mit protrahiertem Verlauf, starker schulmedizinischer Therapie wie Bestrahlung, chirurgischen Interventionen, Chemotherapie, Cortison- oder Interferontherapie etc.) benötigen andere Behandlungskonzepte. Häufig kommen hier in der Praxis Q-Potenzen zum Einsatz. Andere Behandlungsstrategien sind das häufige Wiederholen von hohen C-Potenzen (z.B. in verklepperter Form) oder auch die Gabe von niedrigen C- oder D-Potenzen (palliativer Ansatz).

6.3.4 Behandlung mit Q-Potenzen bei chronischen Erkrankungen
    Die Behandlung mit Q-Potenzen geht auf Hahnemann zurück und stellt dessen letzte Weiterentwicklung seines Verdünnungs- und Verschüttelungsverfahrens, der Potenzierung und Verabreichung von Arzneimitteln dar (6. Auflage „Organon der Heilkunst“ = ORG VI). Durch die parallel in Amerika des 19. Jahrhunderts weiterentwickelte C-Potenz-Homöopathie stehen derzeit also beide Dosierungsmethoden zur Verfügung und werden in unterschiedlichen Bereichen der täglichen Praxis eingesetzt, obwohl beide Dosierungssysteme letztlich für den Einsatz bei allen Erkrankungen konzipiert sind.
    Hauptsächliche Einsatzbereiche

    C-Potenzen nach der Kent’schen Reihe werden hauptsächlich bei leichten bis mittelschweren chronischen Erkrankungen angewendet.
    Q-Potenzen finden ihren Einsatz eher bei Schwersterkrankungen und bei Erkrankungen, bei denen nicht auf adjuvante, schulmedizinische Dauertherapie verzichtet werden kann.
    Grundsätzliche Anwendung von Q-Potenzen
    Q-Potenzen sind in Alkohol aufgelöste Potenzen, die zur regelmäßigen Einnahme bestimmt sind und in aufsteigender Reihenfolge (Q1, Q2, Q3 usw.) gegeben werden (zur Herstellung der Arzneimittel Kap. 2.4.3 ), bis der gewünschte therapeutische Effekt eingetreten ist. Bei jeder Einnahme erfolgt dabei eine erneute Verdünnung und Verschüttelung. Das Ziel dieses „Weiterpotenzierens“ ist die Annäherung an die nächsthöhere Q-Potenz, sodass über die Zeit eine Steigerung der eingenommenen Potenzen in sehr kleinen Schritten erfolgt ( Abb. 6.1 , Abb. 6.2 ). Dies garantiert erstens eine milde Wirkung, zweitens wird der Organismus jedes Mal durcheine leicht veränderte Potenz zur Reaktion stimuliert – im Gegensatz zu C-Potenzreihen, bei denen die Potenzschritte sehr groß sind ( Abb. 6.1 ), sodass keine kontinuierliche „Aufsättigung“ erfolgt.
    Abb. 6.1 Schematisierter Vergleich der Dosierung einer C-Potenz-Reihe und einer Q-Potenz-Reihe
    Abb. 6.2 Treppchenartiger Verlauf durch tägliches leichtes Potenzieren der Q-Potenzen
    Einnahmevorschriften

    1.Herstellung der Stammlösung durch Auflösung der jeweiligen Q-Potenz in 100 ml Lösungsmittel (z.B. 20%iger Alkohol) in einem 150-ml-Fläschchen. Die Übergröße des Fläschchens im Vergleich zur Menge Lösungsmittel garantiert einen ausreichenden Bewegungsspielraum für das Lösungsmittel beim Verschütteln des Arzneimittels (s.u.).
    2.Vor jeder Einnahme wird das Fläschchen mit der Stammlösung kräftig geschüttelt bzw. geschlagen (z.B. heftig gegen einen prallelastischen Gegenstand – Buch, Oberschenkel etc.). Die Zahl der Schüttelschläge ist

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