Leitfaden Homöopathie (German Edition)
grundsätzlich variabel (z.B. fünf oder zehn), sollte innerhalb einer Q-Potenz-Reihe aber konstant sein.
Q-Potenzen sollten nach Herstellung der Stammlösung nicht mehr viel umherbewegt werden, damit keine unerwünschte bzw. unkontrollierte Verschüttelung stattfindet.
3.Ein Esslöffel der Stammlösung wird dann in einem Glas Leitungswasser (ca. 100–200 ml) durch kurzes Umrühren gelöst.
4.Aus diesem „ersten“ Glas wird eine kleine Menge (z.B. ein Teelöffel) der verdünnten Q-Potenz eingenommen.
Bei einem mittelgroßen Esslöffel reicht eine Q-Potenz für etwa 10–14 Einnahmen. Danach wird übergangslos mit der nächsten Q-Potenz fortgefahren bis das gewünschte Therapieergebnis erreicht ist ( Kap. 7.3 ).
Vorteile der Q-Potenzen
Durch die häufige Einnahme zeigt sich schneller, ob das verabreichte Arzneimittel Einfluss auf den Krankheitsverlauf nimmt.
Die positive Wirkung des Arzneimittels tritt mit Nachdruck ein und wird durch jede Einnahme erneuert, dadurch kann die Verbesserung des Krankheitszustandes beschleunigt werden.
Störfaktoren der homöopathischen Therapie (meist adjuvante allopathische Medikamente) wirken sich durch die häufigen Wiederholungen nicht so deutlich aus.
Praktische Probleme mit der Einnahme von Q-Potenzen
In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass die Einnahmevorschriften für Q-Potenzen von Patienten nicht richtig verstanden oder als „Hokuspokus“ missinterpretiert werden.
Durch die wiederholten Gaben kann es zu deutlichen Arzneireaktionen (Prüfungssymptomen) kommen. Ist dies der Fall, muss die Dosierung angepasst werden:
–seltenere Einnahme,
–Weiterverdünnen aus dem ersten Glas in ein zweites oder drittes Glas.
Der beschleunigte Therapieverlauf durch die häufig wiederholten Gaben bedingt auch einen häufigeren Patientenkontakt, z.B. um notwendige Anpassungen der Dosierung vorzunehmen oder bei entsprechender Sachlage die Einnahme zu stoppen ( Kap. 7.3 ).
Da die Q-Potenzen definiert oft verdünnt und verschüttelt werden sollen, wirkt sich ein Transport der Stammlösung (z.B. Urlaub, Geschäftsreise) durch unkontrolliert häufiges Schütteln negativ auf die Therapieplanung aus. Besser ist es, die Stammlösung mit der augenblicklich eingenommenen Q-Potenz bei Ortswechsel vor Ort neu herzustellen und sie vor der Einnahme, entsprechend dem letzten Stand am Ausgangsort, erneut zu verschütteln.
6.4 Andere Dosierungskonzepte
Das Arbeiten mit hohen C- und Q-Potenzen ist die Grundlage der klassisch homöopathischen Praxis. Niedrige C- und niedrige bis mittel hohe D-Potenzen kommen vergleichsweise eher selten zum Einsatz. Zusätzlich hat sich in speziellen Situationen das Verkleppern von Arzneimitteln bewährt. Eine neuere Entwicklung stellt z.B. die „Plussing-Methode“ von Ramakrishnan dar.
Niedrige D-Potenzen
Wegen der fehlenden Tiefe und Nachhaltigkeit der Wirkung kommen niedrige D-Potenzen hauptsächlich bei leichten Akuterkrankungen zum Einsatz oder wenn für den Patienten in einer Notsituation keine andere Potenz verfügbar ist. Bei erfolgreicher Konstitutionstherapie kann im Falle einer intermittierend auftretenden akuten Störung der Versuch unternommen werden, diese mit einer niedrigen D-Potenz des Konstitutionsmittels zu beherrschen.
Mittelhohe D-Potenzen
D30 und D200 sind weder Hoch- noch Niedrigpotenzen. Anwendung finden sie als Einzelgaben, evtl. tgl. über mehrere Tage, bei akuten Erkrankungen oder in der Konstitutionstherapie, wenn andere Potenzen nicht verfügbar sind.
Niedrige C-Potenzen
Niedrige C-Potenzen (C6, C12 etc.) sind wie niedrige D-Potenzen zu behandeln. Ein spezielles Einsatzgebiet in der Konstitutionstherapie ist das „Auffrischen“ der zuletzt gegebenen Hochpotenz. Besteht Unsicherheit, ob die verabreichte Hochpotenz in ihrer Wirkung erschöpft ist, kann alternativ zur nächsten Hochpotenz das Arzneimittel als C12, regelmäßig (meist 1 × tgl.) über einen längeren Zeitraum (meist 1–2 Wochen, nicht länger!) verabreicht werden. Hierdurch wird die Wirkung der Hochpotenz nicht gestört sondern erneut „angefacht“ und die Gabe der nächsten Hochpotenz kann hinausgezögert werden.
Dosierung via Muttermilch
Bei der Behandlung von Säuglingen kann das Medikament der stillenden Mutter kurz vor dem Stillen verabreicht werden. Diese Dosierungsform empfiehlt sich besonders dann, wenn die Mutter ebenfalls Symptome für das gewählte Arzneimittel zeigt.
Riechen am Arzneifläschchen
Eine besonders milde
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