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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Dosierungsform stellt das Riechen am Arzneifläschchen dar (mit einem Nasenloch, das andere wird zugehalten). Diese Methode kommt selten und nur bei leichten, interkurrenten Störungen infrage.
    Verkleppern
    Beim Verkleppern wird das Arzneimittel (meist niedrige C- oder D-Potenzen bis C200) in einem Glas Wasser aufgelöst und nach mehrmaligem (immer gleich häufig, z.B. fünf Mal, nicht häufiger als zehn Mal) Umrühren oder noch besser Schütteln (Gefäß mit Deckel) regelmäßig wiederholt, teelöffelweise und über einen begrenzten Zeitraum eingenommen. Diese Methode wird bei schweren Akuterkrankungen und/oder Akuterkrankungen mit starkem Leidensdruck angewendet. Ebenso kann durch die Einnahme eines verklepperten Konstitutionsmittels über ein bis zwei Wochen der Zeitraum bis zur nächsten Gabe der Hochpotenz verlängert werden.
    Durch das Umrühren oder Schütteln entsteht ein ähnlicher Effekt wie bei den Q-Potenzen, da das Arzneimittel durch die Bewegung in seiner Potenzstufe leicht verändert wird.
    LM-Potenzen
    Die Gabe von im Handel erhältlichen, so genannten LM-Potenzen (= Q-Potenzen) z.B. als LM6, LM12 oder LM18 in flüssiger Form unverdünnt und unverschüttelt über einen längeren Zeitraum, wie sie heute oft praktiziert wird, hat keine homöopathietheoretische Grundlage. Die so genannten LM-Potenzen sollten strikt nach den Regeln der Verordnung von Q-Potenzen eingesetzt werden ( Kap. 6.3 ).

7.2 Verlaufsbeurteilung bei akuten Erkrankungen

7.2.1 Definition „akute Erkrankung“
    Akute Erkrankungen zeichnen sich durch einen mehr oder weniger kurzen, selbstlimitierenden Verlauf aus und enden mit Restitutio ad integrum oder mit dem Tod.
    Beispiele

    Infektionserkrankungen wie Masern, Windpocken, Scharlach, Mumps, Influenza, EBV etc.
    Verletzungen wie Gehirnerschütterungen, Knochenbrüche, Weichteiltraumata, Erfrierungen, Verbrennungen etc.
    Psychische Traumata nach Unfall, Todesfällen, Beziehungskrisen etc.
    Bei der Verlaufsbeurteilung muss zwischen akuten Erkrankungen und akuten Exazerbationen chronischer Erkrankungen unterschieden werden. Ein akuter Schub (oder auch die Erstmanifestation) bei chronischem Rheuma, einer Asthmaerkrankung, Multipler Sklerose etc. entspricht zwar häufig den oben genannten Kriterien akuter Erkrankungen, muss im Therapieverlauf bei chronisch Kranken aber anders beurteilt und häufig anders therapiert werden als eine echte Akuterkrankung.
    Ausnahmen

    Bleiben längerfristig Restzustände nach einer akuten Erkrankung zurück, unterliegt deren Behandlung den Gesetzmäßigkeiten der Behandlung von chronisch Kranken (z.B. chronische Schwäche nach EBV-Infektion, Sudeck-Syndrom nach Trauma etc.).
    Das Gleiche gilt, wenn dieselbe Akuterkrankung bei einem Patienten ungewöhnlich häufig auftritt (z.B. rezidivierende Tonsillitis, rezidivierende Otitis media).
    Nehmen akute Erkrankungen einen ungewöhnlichen Verlauf oder treten ungewöhnliche Komplikationen auf (z.B. Pneumonie bei Masern), muss die konstitutionelle gesundheitliche Situation des Patienten zumindest in Betracht gezogen werden.

7.2.2 Praktisches Vorgehen
    Homöopathisch gesehen ist die Behandlung von echten Akuterkrankungen, zumindest vom theoretischen Standpunkt aus gesehen, in der Regel sehr einfach. Der Patient kommt in die Praxis, bekommt für den vorhandenen Krankheitszustand das jeweils passende homöopathische Medikament (evtl. einschließlich der angemessenen chirurgischen oder psychotherapeutischen Intervention) in angemessener Dosierung und wird in einem angemessenen Zeitraum wieder vollständig gesund.
    Konkret möglich ist das Einschätzen des Heilungsverlaufes bei der Behandlung von Akutkrankheiten durch die Beobachtung der qualitativen und quantitativen Veränderungen der Symptomatologie des Patienten im Bezug auf die Lokalsymptome, die Allgemeinsymptome und eingeschränkt auch den psychischen Zustand. Dies gilt sowohl für Verbesserungen als auch für Verschlechterungen im Symptomenbild des Patienten.
    Lokalsymptome ( Kap. 4.2 ) sind zum Beispiel die Art der Rhinitis, der Konjunktivitis, der Hautausschläge. Husten bei Masern, Halsschmerzen, Tonsillenschwellung, zervikale Lymphadenopathie bei Scharlach, die Art der Diarrhoe oder der Abdominalschmerzen bei akuter Gastroenteritis.
    Allgemeinsymptome sind bei allen Erkrankungen Symptome, die letztlich organübergreifend sind wie Schwäche, Erschöpfung, Fieber, Frost, Veränderungen bei Appetit oder Durst etc. Häufig werden sie vom Patienten in der

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