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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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weisen.«
    Neider? Was genau hatte das jetzt wieder zu bedeuten? Glaubte auch Cartwright, dass Thomas eifersüchtig war? Oder ging es bloß ums Besitzen?
    Ansprüche anmelden, was soll das heißen! Eher wird die Hölle zu Eis gefrieren! Aber die Worte, die ihr dann über die Lippen kamen, überraschten ihn vollends. » Was genau soll das heißen? Ist Ihnen eine Geliebte nicht genug?«
    Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, warf Cartwright den Kopf zurück und lachte so laut und wild, dass sein Adamsapfel auf und ab hüpfte, während Thomas Amelia bloß wütend anschaute, als hätte niemand anders als sie den gesamten Vorfall angezettelt. Nur der Blick, den er seinem Freund zuwarf, war noch schlimmer. So mussten Hexen aussehen, die sich über einen blubbernden Kessel beugten und wüste Bannflüche ausstießen, die einem Opfer mit silbergrauen Augen galten.
    » Ich bin bestimmt der letzte Mensch, mit dem du im Moment deine Spielchen treiben willst«, stieß Thomas mit tödlichem Ernst aus. Amelia rann eine Gänsehaut über die Arme.
    Alex war kein Mann, der schnell kuschte. Sein Gelächter verstummte langsam. » Wessen Absichten bereiten dir eigentlich größeres Kopfzerbrechen, meine oder deine?«
    Im Bruchteil einer Sekunde hatte Thomas seinen Freund am Jackett gepackt. Seine Fäuste klammerten sich in den Kragen, und er spuckte Gift und Galle.
    » Über meine Absichten zerbreche ich mir überhaupt nicht den Kopf, denn ich habe nichts anderes vor, als dich zu verprügeln…«
    » Was um alles in der Welt ist hier unten los?« Auf der Treppe waren die hastigen Schritte des Hausherrn zu hören, begleitet von der aufgeregten Stimme seiner Frau.
    » Thomas, was hat das Geschrei zu bedeuten?«, fragte Missy und blieb mit James auf der Treppe stehen, dabei mit großen Augen die Szene betrachtend, die sich ihr bot, und vor allem ihren Bruder, der die glänzenden Aufschläge von Alex’ Reitjackett umklammerte.
    » Cartwright.« Er spie den Namen seines Freundes förmlich aus.
    Der antwortete, indem er die Arme ausbreitete, die Handflächen nach oben drehte und unschuldig die Schultern zuckte. » Du solltest sehr genau darauf achten, wer hier wen gegen seinen Willen packt.«
    Thomas ließ ihn abrupt los und trat wütend einen Schritt zurück, während Alex demonstrativ sein in Unordnung geratenes Jackett glatt strich.
    » Kann mir bitte mal jemand erklären, was hier los ist?«, wiederholte Missy und stemmte die Arme in die Seiten. Das himmelblaue Kleid ließ ihre Augen, die strafend blickten, eher blau als grau erscheinen.
    » Mach schon, Armstrong, erklär deiner Schwester, warum du kurz davor warst, mich grün und blau zu prügeln«, forderte Alex ihn mit provozierend weicher Stimme auf.
    » Cartwright.« Die Warnung kam von James Rutherford.
    Dann herrschte wieder Schweigen, und alle Augen waren auf Thomas gerichtet, dessen ebenmäßige Gesichtszüge völlig verzerrt aussahen. » Oh, verdammt noch mal«, murmelte er schließlich, schaute Alex ein letztes Mal an und eilte zur Eingangstür. Bevor irgendjemand protestieren konnte, war er verschwunden.
    Erstaunt und verwirrt drehte Amelia sich zu Cartwright, der ihr listig zublinzelte. Obwohl er geradezu sündhaft attraktiv war, hatte sie ihn anfangs für so sanftmütig und harmlos gehalten wie einen Geistlichen. Aber wenn man näher hinschaute, merkte man, dass er es faustdick hinter den Ohren hatte und locker in der Lage wäre, jede Frau mit solcher Raffinesse zu vernaschen, dass sie es nicht einmal bemerkte.
    Die Dame des Hauses starrte ihrem Bruder grimmig nach, während Windmere sich an Cartwright wandte. » Ich habe dir gesagt, dass ich es nicht dulden werde, wenn du uns das Weihnachtsfest verdirbst. Bring die Sache mit Armstrong in Ordnung, und zwar auf der Stelle. Spar dir deine Schikanen für die Zeit auf, wenn er bei deiner Familie zu Besuch ist.«
    Amelia wechselte einen verwirrten Blick mit der Countess.
    » Und jetzt muss ich meinen Schwager wieder reinholen, bevor er sich draußen den Tod holt.« Der Earl drehte sich um, ließ sich zwei Mäntel bringen, von denen er einen anzog und den anderen über den Arm nahm, und verließ das Haus, nicht ohne die schwere Tür zum Zeichen seines Ärgers geräuschvoll ins Schloss krachen zu lassen.

25
    T homas spürte die Kälte kaum und auch nicht den beißenden Wind, der sein Haar zerzauste. Die Abkühlung tat ihm gut, denn noch immer war sein Blut in Wallung nach dem elenden Disput mit Cartwright. Ziellos marschierte er

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