Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
Vom Netzwerk:
durch die Gegend, wusste nur, dass er die unbändige Wut in seinem Innern loswerden musste, den primitiven Impuls, auf seinen Jugendfreund loszugehen.
    Er hätte es nicht zulassen dürfen, dass Cartwright ihn reizte. Aber wenn es um Amelia ging, benahm er sich wie ein bissiger Hund im Zwinger. Und es war ihm zutiefst verhasst, dass ausgerechnet Alex ihn mit der Wahrheit konfrontierte.
    Je weiter er sich vom Haus entfernte, desto mehr packten ihn die eisigen Böen. Dass er bei diesem Wetter überhaupt ohne Mantel nach draußen gegangen war, bewies einmal mehr seine Kopflosigkeit. Ein Mensch, der seine Sinne beisammen hatte, würde spätestens jetzt umkehren. Aber er war nicht vernünftig. Und zudem fror er lieber, als Missy, Cartwright und Rutherford unter die Augen treten zu müssen…und, lieber Himmel, Amelia. Er hätte ihr ebenso gut ein » Hände-weg-von- meinem- Eigentum«-Mal auf die Stirn brennen können, so wie er sich benommen hatte.
    Hinter ihm waren Schritte zu hören. Thomas warf einen Blick über die Schulter.
    Rutherford. Verflucht.
    Gesellschaft war wirklich das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte– und mochte sie noch so gut gemeint sein. Er musste erst wieder zu sich kommen. Den Mantel allerdings, den der Freund über dem Arm trug, den würde er gerne annehmen.
    Ohne ein Wort zu sagen, trat Rutherford an seine Seite und reichte ihm stumm den Mantel. Thomas blieb kurz stehen, um ihn anzuziehen, und setzte dann seinen ziellosen Weg fort.
    Rutherford hielt sich neben ihm. » Willst du mir nicht erzählen, was es mit alldem auf sich hat?«, fragte er leise.
    Gut eine halbe Minute marschierten sie schweigend nebeneinander. Ihr Atem hauchte frostige Kringel in die Luft.
    » Es ist nichts«, entgegnete Thomas schließlich. Selbst wenn er das Bedürfnis danach verspürt hätte, wie sollte er dem Freund die vertrackte Situation erklären?
    » Hat es mit Lady Amelia zu tun?« Rutherford musterte ihn von der Seite.
    Thomas ignorierte es, wirbelte mit ungestümen Schritten den frisch gefallenen Schnee auf. » Das geht nur Cartwright und mich etwas an. Kümmere dich nicht darum«, stieß er schließlich knapp hervor.
    Rutherford stopfte die Hände in die Taschen und starrte zu Boden. » Ich kann verstehen, warum du Harry den Wunsch abschlagen wolltest. Die junge Dame scheint wirklich ausgesprochen kapriziös und eigenwillig zu sein. Ich gehe jede Wette ein, dass sie noch störrischer und aufsässiger ist, als du erwartet hast.«
    Thomas warf seinem Freund einen missbilligenden Blick zu. Es war, als ob irgendetwas in seinem Innern sich instinktiv gegen jede Kritik an Amelia auflehnte. » Störrisch und aufsässig würde ich sie nicht nennen.«
    » Hast du aber. Als du das letzte Mal hier warst. Ich glaube, auch Worte wie unverschämt sind gefallen.« Rutherford schaute den Freund betont harmlos an.
    Ja, das hatte er tatsächlich gesagt. Trotzdem gestand er niemandem das Recht zu, ihren Charakter schlechtzumachen. Verdammt noch mal, der Mann kannte sie doch gar nicht.
    » So schlimm ist sie auch wieder nicht«, brummte er und ärgerte sich zugleich, dass er sie verteidigte.
    In Rutherfords Mundwinkeln zuckte ein Lächeln. » Mag sein. Zumindest ist sie wirklich eine echte Schönheit«, meinte er.
    » Meine Mutter und meine Schwestern sind ganz vernarrt in sie. Außerdem ist sie ausgesprochen intelligent.«
    Aus der Kehle des Freundes drang ein ersticktes Lachen. Hastig räusperte er sich. » Wirklich? Das klingt ja, als sei sie eine Göttin.« Rutherfords Schultern zuckten vor unterdrücktem Gelächter.
    Grundgütiger, der verdammte Kerl lachte ihn aus. » Verflucht, du auch noch. Vielleicht sollte ich auf der Stelle nach Devon zurückkehren.« Thomas drehte sich auf dem Absatz um und wollte zum Haus.
    » Armstrong, du bist in sie verliebt. Warum gibst du es nicht einfach zu?«
    Langsam drehte Thomas sich um, schaute den anderen an. Er fühlte sich, als hätte man ihm einen Schlag über den Kopf gegeben, so benommen hatte James’ Feststellung ihn gemacht. Liebe.
    » Vier Jahre lang bin ich vor Missy davongelaufen. Und wohin hat es mich am Ende geführt? In ein Leben, das ihr gewidmet ist– und glücklicher, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Eines muss man diesen schönen, eigenwilligen und willensstarken, manchmal auch ärgerlichen Weibern lassen. Sie können einfach umwerfend sein. Und unwiderstehlich.« Wie immer bei der Erwähnung seiner Frau flammte ein Leuchten in seinem Blick auf, und

Weitere Kostenlose Bücher