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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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Geliebte. Eine Ehefrau. Sie jedoch hätte ich ohne jede vertragliche Abmachung haben können. Sie sind weder eine Verlobte noch eine berufsmäßige Geliebte, um das mal so auszudrücken, und natürlich auch kein Straßenmädchen. Was sind Sie eigentlich?«, stieß er so leise und anzüglich hervor, dass es vollends unverschämt klang.
    Amelia stockte der Atem. Vor Empörung holte sie mit der Hand aus, um ihn zu verscheuchen, und streifte dabei versehentlich über seine Hose. Beinahe wäre sie wie elektrisiert aufgesprungen, aber sie zwang sich sitzen zu bleiben. Ja, seinen zwei Küssen und Umarmungen hatte sie sich hingegeben, doch das musste ihn nicht zu der Annahme verleiten, dass sie ihm deshalb die ganze Welt zu Füßen legte.
    » Sie sollten aufhören, sich selbst zu schmeicheln.«
    Er lachte so heiser, dass es ihr ungewollt einen Schauder über den Rücken jagte. » Nun, Prinzessin, ich glaube eher, dass Sie mich anstacheln.« Er starrte sie an, als hätte er sämtliche Schwachstellen bei ihr entlarvt und wollte sie jetzt zu seinem Vorteil ausbeuten. Plötzlich verspürte Amelia Angst, panische Angst.
    » Beweisen Sie es«, flüsterte er, und in seinen Augen glitzerte es herausfordernd.
    » Pardon?« Amelia errötete, und ihre Lider flatterten.
    » Beweisen Sie, dass ich es nicht schaffe, in Ihnen ein Verlangen nach mir zu wecken.«
    » Ich… Nun, solche Dinge muss ich nicht beweisen.«
    Er lachte kurz auf. » Oh, da bin ich mir aber gar nicht sicher.« Und dann schloss er die Hand um ihren Nacken und zog sie zu sich heran, während er gleichzeitig den Kopf senkte.
    Amelia hätte sich mit Leichtigkeit aus seinem Griff befreien und dem Wahnsinn ein Ende bereiten können, damit nicht alles wieder in wechselseitige Schuldzuweisungen mündete. Doch nichts dergleichen geschah. Sie schaute nur zu, wie er immer näher rückte, den Blick verführerisch auf sie gerichtet. Noch nie im Leben hatte sie solche Hitze in sich gespürt, noch nie im Leben sich von einem Mann derart gefesselt gefühlt.
    Abrupt zog er die Hand zurück und gab Amelia frei. Als er sich erhob, spielte um seine Lippen ein zufriedenes Lächeln, um das sie ihn beneidete. Sie hingegen fühlte sich verwirrt und wie gelähmt.
    » Sehen Sie es, dass ich Sie, wie auch immer, haben kann?« Thomas stopfte die Hände tief in die Hosentaschen. Was eher beiläufig wirkte, diente in Wahrheit dazu, sein Zittern zu verbergen, denn das Verlangen, sie in die Arme zu reißen, sie auf den Boden zu legen und sie zu nehmen auf die erdenklichsten und unausdenklichsten Weisen, trieb ihn schier zur Verzweiflung. Dass er seit vier Wochen abstinent lebte, verstärkte sein Begehren zwar, aber sein Hunger galt nicht irgendwem, sondern eindeutig ihr.
    Er wandte sich ab, um seine unübersehbare Reaktion zu verbergen. Diese verdammte Erregung.
    » Warum haben Sie das getan?«, sagte sie heiser.
    Thomas drehte sich wieder zu ihr, überrascht angesichts der Unverblümtheit ihrer Frage.
    Er schwieg eine ganze Weile. » Um etwas zu beweisen«, erwiderte er schließlich.
    Amelia erhob sich und kam auf ihn zu.
    Thomas hätte nichts lieber getan, als die Augen vor dieser personifizierten Verlockung zu schließen. Doch er wusste zugleich, dass er sich keinerlei Schwäche anmerken lassen durfte, sonst würde sie es gnadenlos ausnutzen und ihn bei lebendigem Leibe verschlingen.
    » Und das wäre?«, fragte sie. Ihre Stimme klang inzwischen kühler und gefasster.
    Was zum Teufel sollte er antworten? Dass er beweisen wollte, sich selbst unter Kontrolle halten zu können? Diese Episode gehörte in das Theaterstück, das er ursprünglich in Szene setzen wollte, bis sich die Ereignisse verselbstständigten und ein neues Drehbuch erforderten.
    Bevor er seine Gedanken sammeln und eine wohlüberlegte Antwort artikulieren konnte, presste sie sich an ihn, legte die schmalen Hände um seinen Nacken und zog seinen Kopf zu sich hinunter.
    Es war ein Sturmangriff auf seine Sinne, unterstützt durch den Duft nach zarter Weiblichkeit. Seine Erregung schmerzte ihn inzwischen so sehr, dass er weder die Kraft noch den Wunsch verspürte, sich gegen sie zur Wehr zu setzen. Und am wenigsten gegen sich selbst. Er umschloss ihr Gesicht mit den Händen und suchte ihren Mund.
    Hunger und Verlangen löschten den letzten Rest von Widerstand aus. Vier Wochen der Selbstverleugnung, vier Wochen des unerfüllten Begehrens flossen in den Kuss ein. Ihr Kopf lag in seiner Schulterbeuge, während die Hände über ihren

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