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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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... ich verstehe.«
    »Die Bänder bedeuten Tod«, erklärte Furie. »Tod und Trauer. Rot und Weiß sind die Roma-Farben für Trauer.«
    »Wer ist gestorben?«
    »Das weiß ich nicht. Es geht um eine Nachin-Familie, die ich nicht kenne.«
    »Nachin?«
    »Schottische Zigeuner. Wir sind Minceir, aus Irland. Die aus England heißen Romanichals, und die aus Wales nennt man Kale. Aber hier sind alle Minceir oder Nachin.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. Ich zündete mir eine Zigarette an und hielt ihm das Etui hin, und er nahm sich eine, steckte sie sich aber hinters Ohr.
    »Die werden meinen Jungen hängen für etwas, was er nie getan hat, Mr. Lennox«, sagte Furie in seinem weichen irischen Englisch. »Alles Theater, weiter nichts. Dann sehen Sie die roten Bänder auch an diesem Wagen.«
    »Tommy war noch nicht mal vor Gericht, Mr. Furie, und schon gar nicht wurde er schuldig befunden und verurteilt. Wenn er es nicht getan hat, dann wird es schwierig sein, ihm das Gegenteil zu beweisen«, log ich.
    »Na, getan hat er es nicht. Aber das erwarten Sie natürlich von mir zu hören, oder? Sie glauben, ich würde es abstreiten, selbst wenn ich genau wüsste, dass er es war. Schließlich sind wir alle Diebe und lügen wie gedruckt, nicht wahr?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber gedacht.«
    »Nein. Ich weiß überhaupt nichts mit Sicherheit. Aber an MacFarlanes Ermordung stört mich etwas. Vielleicht wird die Tat Ihrem Sohn nur angehängt. Aber wenn, von wem?«
    »Er gehört zum fahrenden Volk. Das ist Grund genug.«
    »Bei allem Respekt, das stimmt nicht. Es steckt mehr dahinter, als dass Ihr Sohn der falsche Mann zur falschen Zeit am falschen Ort war. Was soll nach Aussage der Polizei passiert sein?«
    Furie legte los. Sein Sohn hatte zu den Boxern gehört, die von Small Change MacFarlane aufgebaut wurden. Zwischen den Zeilen wurde klar, dass Small Change Kämpfe mit bloßer Faust veranstaltet und Wetten darauf angenommen hatte. Mir kam der Gedanke, dass dies ein weiterer Grund sein konnte, weshalb Sneddon wollte, dass ich den geheimnisvollen Terminkalender des verstorbenen Buchmachers suchte. Ich fragte mich, wer die regelmäßigen Kämpfe auf dem Bauernhof in Dunbartonshire veranstaltet hatte, der von Sneddon erst vor Kurzem gekauft worden war. Sean Furie erklärte, sein Sohn habe damit begonnen, dass er in einigen Sporthallen als Sparringspartner arbeitete, und Small Change habe ihm eine Reihe von regeltreuen Kämpfen im Ring verschafft. Small Change war berüchtigt für seine Anhänglichkeit zum Kleingeld, und es hatte Streit über die Bezahlung für einen Fight gegeben. Tommy Furie hatte sich bei Small Change beschwert, und zwar mehrmals und vor Zeugen.
    »An dem Abend, als MacFarlane ermordet wurde, war er in der Sporthalle«, sagte Sean Furie. »Er war ganz regulär dran an dem Tag. Dort bekam er einen Anruf, dass er sich das Geld für den Kampf bei MacFarlane zu Hause abholen solle.«
    »MacFarlane hat ihn angerufen?«
    »Nein. Jemand, der für MacFarlane arbeitete. Hat er wenigstens behauptet. Einen Namen hat er Tommy nicht genannt. Oder er kann sich nicht erinnern. Tommy ist ein guter Junge, aber nicht besonders helle.«
    »Verstehe«, sagte ich und versuchte, mein Erstaunen über diese Enthüllung zu verbergen.
    »Tommy ging zu dem Haus. Er war da noch nie gewesen, aber er hatte die Adresse trotzdem. Also fuhr er hin. Nahm hin und zurück die Straßenbahn. Er sagte, niemand hätte ihm aufgemacht, als er klopfte, aber die Haustür stand offen. Er ging rein und fand MacFarlane auf dem Fußboden. Tot. Tommy ist nicht so abgebrüht, wie Sie vielleicht denken, und hat Panik bekommen. Auf dem Weg hinaus warf er eine Lampe um, hob sie auf und stellte sie wieder hin.«
    »Und die Polizei hat seine Fingerabdrücke auf der Lampe gefunden?«
    »Genau.«
    »Was hat die Polizei sonst noch gegen ihn in der Hand?«
    »Die Straßenbahnschaffnerin auf der Rückfahrt hat sich an ihn erinnert, weil er so aufgeregt war. Und sie haben seine Fingerabdrücke im Haus gefunden. In dem Zimmer, wo MacFarlane ermordet wurde.«
    »Das ist alles?«
    »Das reicht«, erwiderte Furie, »um einen Pikey an den Galgen zu bringen.«
    »Nein, das reicht nicht. Was rät denn der Anwalt?«
    »Tommy soll sich schuldig bekennen, damit er nicht gehängt wird.«
    »Genial«, erwiderte ich kopfschüttelnd. »Ich würde zu einem anderen Anwalt raten.«
***
    Bei dem, was ich plante – und das damit enden konnte, dass ich auf der falschen Seite dicker

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