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Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Titel: Lennox 03 - Der dunkle Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Wildhüter ermordet worden war. Ich überlegte mir, dass die Beute aus den großen Dingern vielleicht nur in zwei Hälften geteilt werden würde, während wir übrigen ein Nickerchen am Grund des Clydes machten.«
    »Haben Sie deswegen etwas unternommen?«, fragte ich.
    »Dazu komme ich noch«, erwiderte Provan. »Wir drehten also die ersten beiden der drei großen Dinger, und alles verlief nach Plan. Vom Teilen der Beute war jedoch keine Rede. Wir hörten, dass wir bis nach dem Empire-Raub warten müssten. Dann würden wir alles bekommen, was uns zustand.
    Aber dann steckte mir einer von den anderen heimlich einen Zettel zu. Darauf standen die Adresse einer Wirtschaft in Maryhill und ein Tag und eine Uhrzeit für ein Treffen. Nun war Strachan solch ein durchtriebener Hund, dass ich Angst hatte, es könnte eine Falle sein, mit der er unsere Treue oder Zuverlässigkeit oder Gott weiß was prüfen wollte. Trotzdem bin ich hingegangen. Ich stehe also in der Wirtschaft wie ein Blödmann, weil ich nicht weiß, wie der Kerl, der mir den Zettel zugesteckt hat, aussieht, und er nicht weiß, wie ich aussehe. Als ich gerade gehen will, kommt einer auf mich zu und fragt mich, ob ich Mr. Fox bin. Ich sage ja, und er sagt, er ist Mr. Bear. Wie sich herausstellt, heißt er in Wirklichkeit Johnnie Bennett. Er sagt, er hat ›Mr. Wolf‹ und ›Mr. Tiger‹ den gleichen Zettel gegeben, aber er weiß nicht, ob einer von ihnen schon da ist. Eine halbe Stunde später gehen wir zu dem Kerl, der da allein mit seinem Glas Bier an der Theke steht. Und tatsächlich, es ist Mike Murphy. Ronnie McCoy sieht uns drei zusammen und kapiert, dass wir seine pelzigen Arbeitskollegen sind. Zwei Stunden lang sitzen wir zusammen und bereden alles. Wie sich herausstellt, sind die anderen auf die gleiche Idee gekommen wie ich und vermuten, dass Strachan und der ›Junge‹ uns aufs Kreuz legen wollen.«
    »Also entschieden Sie sich, selbst ein bisschen Aufs-Kreuz-Legen zu betreiben?«, fragte ich.
    »Da noch nicht, aber wir haben uns noch vier- oder fünfmal getroffen. Wir mussten vorsichtig sein, weil wir nicht wissen konnten, ob Strachan uns von seinem ›Jungen‹ beschatten ließ. Wir hätten den Drecksack nie und nimmer erkannt. Jedenfalls, wir werden uns einig, dass wir uns nach dem Empire-Raub um die beiden kümmern müssen. Das Problem ist nur, dass wir nicht wissen, wann und wo wir uns treffen sollen, um die Sore zu teilen, aber wir vermuten, dass es wieder beim Bennie sein wird, und wir verabreden, dass wir uns nicht an die Zeit halten, die Strachan uns nennt, sondern eine Viertelstunde früher da sind, und zwar bewaffnet. Zuerst einigen wir uns darauf, dass wir, wenn wir sicher sein können, dass wir den Anteil bekommen, den uns Strachan versprochen hat, nichts unternehmen. Aber wir wollen das Gesicht des ›Jungen‹ sehen, damit wir wissen, nach wem wir die Augen offen halten müssen. Da erwähnt Johnnie Bennett den Wildhüter und sagt, auf keinen Fall würden Strachan und sein maskierter Affe es uns durchgehen lassen, dass wir sie überrumpeln. Also beschließen wir, dass wir sie beide umlegen müssen. Das war ein großer Schritt. Kein Einziger von uns war ein Killer, im Gegensatz zu den beiden anderen, und es wäre Mord. Für Mord kommt man an den Galgen. Aber andererseits war das sowieso egal, weil Strachan während des Raubs einen großen Fehler begeht.«
    »Der Polizist?«
    Provan nickte. »Strachan erklärt uns erst am Tag des Raubs, was wir zu tun haben. Trotzdem kommt nichts in letzter Sekunde; er hat es geschafft, uns irgendwie auf alles vorzubereiten, stückchenweise. Wie in einem Puzzle. Als er uns erzählt, was der Plan ist, fügen sich alle Teile zusammen. Der Mistkerl war wirklich ein Könner, das muss ich ihm lassen. Wenn er kein Gauner gewesen wäre, hätte er einen guten General abgegeben.«
    Ich entschied mich, Provan nichts davon zu erzählen, dass Strachan während des Krieges vermutlich als Offizier gedient hatte.
    »Das einzige Haar in der Suppe ist, dass er uns am Tag des Raubes erklärt, wir müssen uns danach trennen und eine Woche bedeckt halten, dann treffen wir uns wieder am Schienenflugzeug. Also sitzen wir hinten in dem Lieferwagen, maskiert und mit Waffen, aber wir können uns nicht verabreden oder besprechen, was wir als Nächstes tun, weil direkt neben uns der ›Junge‹ sitzt. Wir kommen an das Exhibition-Gelände in Bellahouston, als es gerade dichtmacht, an einem Samstagabend, sodass die Ausstellung am

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