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Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition)

Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition)

Titel: Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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hielt alles im Fluss. Sie knüpfte mit dem Commodore eine Diskussion über die Ethik des Krieges an, in der auch die Sicht der Kirche, also des Bischofs, gefragt war. Es war diesem unmöglich, die Nonne zu ignorieren – nicht, wo sie so großes Interesse für seine Meinung zeigte. Und viel rascher, als Lenobia erwartet hätte, bat die Schwester, sie und die Mädchen zu entschuldigen.
    Der Commodore blinzelte sie mit weinschweren Augen im geröteten Gesicht an. »Jetzt schon, Ehrwürdige Schwester? Es ist ein solcher Genuss, mit Euch zu plaudern!«
    »Vergebt mir, guter Commodore, aber ich möchte gehen, solange am Abendhimmel noch etwas Licht ist. Die Demoiselles und ich würden uns gerne noch an Deck die Füße vertreten.«
    Die Demoiselles starrten sie an. Auf ihren Gesichtern spiegelten sich Überraschung und Entsetzen in verschiedenen Graden.
    »Die Füße vertreten? Auf Deck? Warum das, Schwester?«, fragte der Bischof scharf.
    Die Nonne lächelte ihn freundlich an. »Oh, ich denke, wir waren lange genug in unseren Räumen eingeschlossen.« Sie wandte sich an den Commodore. »Ihr habt so oft von der gesundheitsfördernden Wirkung der Seeluft gesprochen. Und seht Euch an – einen so kräftigen, gesunden Menschen. Wir sollten uns unbedingt Eure Gewohnheiten zu eigen machen.«
    Die massige Brust des Commodore schwoll noch mehr an. »Ah, in der Tat, in der Tat.«
    »Hervorragend! Mit Eurer Erlaubnis würde ich den Mädchen und mir gerne regelmäßige Spaziergänge an Deck zu verschiedenen Tageszeiten verordnen. Wir alle sollten auf unsere Gesundheit achten, und nun, da auch die Letzten die Seekrankheit überwunden haben, gibt es keinen Grund, warum wir uns in unseren Kabinen verschanzen sollten.« Hierbei warf sie einen flüchtigen Blick auf Lenobia, gefolgt von einem um Verzeihung heischenden Blick zum Commodore, als wollte sie ihren Kummer über das Benehmen des Mädchens mit ihm teilen. Lenobia fand, die Schwester machte das äußerst geschickt.
    »Sehr gut, Ehrwürdige Schwester. Eine Toppidee. Absolut tipptopp. Denkt Ihr nicht auch, Euer Exzellenz?«
    »Ich denke, die ehrwürdige Schwester ist wahrlich eine kluge Frau«, war dessen listige Antwort.
    »Das ist sehr freundlich von Euch, Euer Exzellenz«, sagte Marie Madeleine. »Und lassen Sie sich von uns nicht erschrecken, denn von nun an werden Sie niemals sicher sein können, wo unsereins gerade auftauchen wird.«
    »Keine Sorge, keine Sorge.« Plötzlich wandelte sich die strenge Miene des Bischofs, und er blinzelte wie vor Überraschung. »Schwester, mir ist gerade ein Gedanke gekommen, der sicherlich von Eurer ehrgeizigen Ankündigung, das Schiff zu erobern, ausgelöst wurde.«
    »Aber Euer Exzellenz, ich wollte keineswegs …«
    Er wischte ihren Protest mit einer Geste beiseite. »Oh, ich weiß, dass Ihr keine bösen Absichten hegt. Wie gesagt, mir kam der Gedanke, dass es nett sein könnte, wenn Ihr Euren Marienschrein an Deck verlegtet, vielleicht genau über uns auf die Achterpromenade; sie ist recht windgeschützt. Vielleicht möchte sich die Mannschaft ja Euren täglichen Andachten anschließen.« Er neigte den Kopf in Richtung des Commodore. »Soweit es Zeit und Pflichten zulassen natürlich.«
    »Natürlich – natürlich«, plapperte dieser nach.
    »Nun, das ginge sicherlich. Solange das Wetter sich hält«, sagte Schwester Marie Madeleine.
    »Vielen Dank, Schwester. Betrachtet es als einen persönlichen Gefallen an mich.«
    »Nun gut, dann. Ich habe den Eindruck, dass wir heute Abend viel erreicht haben«, erklärte sie überschwänglich. »Bonsoir, messieurs. Allons-y, mesdemoiselles.« Und sie scheuchte die Mädchen aus dem Raum.
    Lenobia fühlte den Blick des Bischofs auf sich lasten, bis die Tür sich hinter ihnen schloss.
    »Nun, wollen wir also ein wenig spazieren gehen?« Ohne auf eine Antwort zu warten, schritt Marie Madeleine zielstrebig auf die kurze Treppe zu, die an Deck hinaufführte. Dort atmete sie tief durch und ermunterte die Mädchen, »ein wenig herumzulaufen – streckt eure jungen Beine«.
    Als Lenobia an der Nonne vorbeikam, fragte sie leise: »Was mag er nur mit der Muttergottes wollen?«
    »Ich bin überfragt«, gab Marie Madeleine zurück. »Doch es kann sicherlich nicht schaden, wenn die Heilige Jungfrau an Deck ein wenig frische Luft schnappt.« Sie lächelte Lenobia an. »So wie wir alle.«
    » Merci beaucoup für alles, was Ihr heute Abend getan habt, Schwester.«
    »Nichts zu danken, Lenobia. Keine

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