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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ist, jeden bekannten Unsicherheitsfaktor sofort zu melden, teile ich Ihnen meine Beobachtungen mit. Und ich darf hinzufügen, daß ich höchst ungemütlich werde, wenn Sie nicht sofort etwas unternehmen. Stoppen Sie die Produktion und alle M2-Sendungen, die Sie noch erreichen können – wenn nicht, mache ich Sie persönlich für alle Folgen verantwortlich!«
    Da Sicherheitsoffiziere im allgemeinen dazu neigen, einen Vorgang eher zu unterbrechen als in Gang zu bringen, und da Molton dafür bekannt war, daß er gern von seiner Autorität Gebrauch machte, war Kinnison etwas überrascht, daß der andere nicht sofort handelte. Diese Tatsache hätte ihm eigentlich Aufschluß darüber geben müssen, wie es ›draußen‹ aussah.
    »Die Granaten werden dringend benötigt; ihr Produktionsanteil ist sehr hoch. Wenn wir die Lieferungen jetzt stoppen ... Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, wie lange die Unterbrechung dauern könnte?«
    »Sehen Sie zu, daß Sie über Ihre vorgesetzte Dienststelle eine hundertprozentige Kontrolle aller hereinkommenden Zündnadeln erreichen. Dann könnten wir die Produktion schon morgen fortsetzen.«
    »Ausgezeichnet, Dr. Kinnison! Miß Morgan, verbinden Sie mich sofort mit dem Wehramt!«
    Auch das hätte Kinnison warnen müssen. Aber er war zunächst beruhigt.
     
    Einige Wochen vergingen.
    Die Arbeit an der M67, einer neuen panzerbrechenden 105-mm-Granate, die auf Band Neun in Serienfertigung gehen sollte, wurde aufgenommen. Der Sprengstoff sollte aus einer Mischung von TNT und einer speziellen Zugabe bestehen, die sehr geheim war.
    »Ich frage mich, was an dem Zeug geheim sein soll«, seufzte Blondie, der sich mit drei Kollegen vor dem Tisch des Zaren drängte. Im Gegensatz zu früher gehörte jetzt auch das Büro des Chefchemikers ganz zu Sibirien. »Die Deutschen haben zuerst damit angefangen.«
    »Ja, und die Italiener haben die Mischung gegen die Äthiopier eingesetzt, weshalb ihre Bomben ganz besonders wirkungsvoll waren. Aber hier steht ›geheim‹, also werden wir die Sache geheim behandeln. Und wenn du im Schlaf reden solltest, Blondie, mußt du deiner Betty sagen, daß sie auf keinen Fall zuhören soll!«
    Die Sibirier gingen mit dem üblichen Schwung an die Arbeit, und bald wurde die Fertigung der M67 aufgenommen. Die Granate erwies sich als ein solcher Erfolg, daß die Nachfrage schneller wuchs, als sie befriedigt werden konnte. Automatisch wurden die Produktionszahlen höher angesetzt, wodurch sich kleine Unregelmäßigkeiten ergaben – die jedoch noch so gering waren, daß sie die Inspektion passierten. Trotzdem protestierte Kinnison in einem offiziellen Bericht gegen die Produktionssteigerung; man bestätigte ihm den Eingang seines Schreibens, unternommen wurde jedoch nichts.
    Kurz darauf krepierte eine in Entwistle hergestellte Granate im Rohr eines Geschützes und tötete siebenundzwanzig Männer, Kinnison protestierte erneut, diesmal mündlich bei einer internen Konferenz, und erhielt die ebenfalls mündliche Zusage, daß eine gründliche Untersuchung des Falles im Gange sei. Später teilte man ihm ohne Zeugen mit, daß diese Untersuchung zu einem Ergebnis geführt habe, das Entwistle von jeder Schuld freispreche.
    Die Sibirier waren viel zu überarbeitet, um sich mit Zeitungslektüre zu beschäftigen, und so schenkten sie den Berichten über einen Unglücksfall, bei dem mehrere bedeutende Persönlichkeiten ums Leben kamen, nur wenig Beachtung. Allerdings hörten sie kurz darauf, daß wieder einmal eine Untersuchung im Gange war; doch auch der Zar sollte erst später erfahren, daß Washington zum erstenmal direkt eingegriffen und schnell gehandelt hatte. Von nun an war die Inspektionsabteilung, die bisher der Sektion Produktion unterstellt gewesen war, völlig selbständig. Es verbreiteten sich Gerüchte, daß Stillman, der als Leiter in die neue Inspektionsabteilung übernommen worden war, nicht der geeignete Mann war. Trotzdem ahnte Kinnison nicht, was Produktionschef Thomas Keller von ihm wollte, als er eines Tages in dessen Büro gebeten wurde.
    »Kinnison, wie gelingt es Ihnen nur, diese verflixten Sibirier zu bändigen? Ich habe so etwas noch nicht erlebt!«
    »Ja, sie sind ein toller Haufen! So etwas kann nur der Krieg zustande bringen, Sir. Aber ich ›bändige‹ sie nicht, Sir. Das ist nämlich unmöglich. Ich stelle sie vor eine Aufgabe und lasse sie arbeiten – das ist alles. Und ich stehe natürlich zu ihnen.«
    »Hmm«, sagte Keller. »Das ist eine tolle

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