Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
zähflüssigen Strom.
    Als das letzte Schiff des Kegels vernichtet war, wandten sich die Nevianer – wie Roger erwartet hatte – dem Planetoiden zu. Doch hier fanden sie keine leichte Beute. Die Festung war unter der persönlichen Aufsicht Gharlanes gebaut worden und war gegen alle Gefahren gewappnet.
    Das gierige Umformfeld der Nevianer, getragen von Ultrastrahlen, traf auf den übermächtigen Verteidigungsschirm der Piratenstation und prallte wirkungslos ab. Wieder leckten die gierigen Energien nach ihrem Ziel, und wurden erneut zurückgeschlagen. Erst beim dritten Ansturm bissen sie sich fest und begannen die Außenfläche des Schirms mit hungrigen roten Zungen zu belecken, während der überraschte Roger seine Energien verdoppelte und schließlich vervierfachte. Doch der nevianische Angriff wurde entsprechend verstärkt, und bald verschwand der gewaltige Planetoid im Zentrum eines übermächtigen roten Feuersturms. Doch der Schutzschirm des Piraten hielt.
    Roger saß bewegungslos an seinem Kommandostand. Er konnte dem Ansturm noch lange standhalten. Aber es war damit zu rechnen, daß der Gegner seine Taktik sehr bald änderte. Im Grunde war Gharlane unbesorgt, denn er konnte in diesem Kampf nicht getötet werden. Trotzdem stand er vor einer wichtigen Entscheidung. Sollte er den Planetoiden verlassen, oder sollte er bis zum bitteren Ende ausharren? Sollte er nach Eddore zurückkehren ohne den geringsten Fetzen eines Beweises? Das war unmöglich. Zu viele Fragen blieben offen. Wenn er jetzt einen Bericht zusammenstellte, der auf seinen augenblicklichen Informationen beruhte, konnte nicht viel daraus werden. Und die Berichte, die Gharlane dem Inneren Kreis übermittelt hatte, waren bisher stets vollständig und logisch gewesen. Und zutreffend.
    Tatsache war, daß es mindestens ein nicht-eddorisches Wesen gab, das sich mit ihm messen konnte. Und wenn es ein solches Wesen gab, gab es auch eine ganze Rasse. Das war eine sehr unangenehme Folgerung, aber es wäre höchst unklug gewesen, ihr aus dem Weg zu gehen. Da die Entwicklung von Intelligenz in großem Maße eine Frage der Zeit war, entsprach diese Rasse vermutlich auch altersmäßig den Eddoriern, und das brachte ihn zu dem Schluß, daß die eddorischen Überlieferungen unvollständig sein mußten.
    Warum waren sie unvollständig? Daß sich zwei hochintelligente Rassen über einen gewaltigen Zeitraum hinweg parallel entwickelt hatten, ohne irgendwie und irgendwann einmal Kontakt aufzunehmen, war so unwahrscheinlich, daß hier nur die bewußte Absicht einer der beiden Rassen vorliegen konnte, eben diesen Kontakt zu vermeiden. Also hatte es irgendwann doch einmal eine Begegnung zwischen den beiden Intelligenzen gegeben, und die eddorische Erinnerung an dieses Ereignis war ausgelöscht und jeder weitere Kontakt vermieden worden.
    Eine schmerzliche Entdeckung – aber als Eddorier zögerte Gharlane nicht, sich mit ihr zu befassen. Er wußte, daß sein Gehirn das Wissen jedes anderen Eddoriers enthielt, der vor ihm gelebt hatte, und daß somit die Möglichkeit bestand, in den Schichten seiner Erinnerung die Information über jene erste Begegnung wiederzufinden – so sorgsam sie auch gelöscht sein mochte.
    Und er ließ seine Gedanken wandern ... in die ferne und fernste Vergangenheit ... und stieß plötzlich auf einen Riegel, der ihm den Zugang zu etwas verwehrte, von dem er wußte, daß es existierte.
    »Ah ... ihr wollt also nicht, daß ich mich daran erinnere?« fragte er laut. »Glaubt ihr wirklich, diese Sperre aufrechterhalten zu können? Wir werden sehen ...«
     
    »Hier ist die Analyse seines Schirmes«, sagte ein nevianischer Computerfachmann und reichte seinem Kommandanten eine Metallscheibe, auf der mehrere Zahlenreihen standen.
    »Aha, ein polyzyklischer Schirm, der den ganzen Frequenzbereich umfaßt ... so etwas hätte ich den Burschen gar nicht zugetraut«, sagte Nerado und machte sich an seinen Kontrollen zu schaffen.
    Augenblicklich änderte sich die Farbe seiner Angriffsenergien – das tiefe Rot erhellte sich, und die Tönung des Strahls, der den Planetoiden umfing, durchlief die Farben des Spektrums und wurde fast unsichtbar. Und als er verschwand, begann Rogers Verteidigungsschirm nachzugeben. Er wurde nicht abrupt neutralisiert, sondern begann sich an verschiedenen Stellen aufzulösen, wobei die feindlichen Energien um jeden Zentimeter zu kämpfen schienen.
    Roger versuchte auf einen masselosen Schirm auszuweichen, doch erwartungsgemäß war

Weitere Kostenlose Bücher