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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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rösten.«
    Er nahm einige Schaltungen vor, und augenblicklich legte sich ein starkes Hitzefeld um das Boot – ein Hitzefeld, das den Ozean in Sekundenschnelle zum Kochen brachte. Das Boot ruckte heftig, als die Tentakel abzurutschen begannen, doch schnell festigte das Wesen seinen Griff. So verging eine Minute nach der anderen, bis schließlich die Hitze siegte und der unheimliche Wurm von seinem unangenehmen Opfer abließ.
    »Himmel, da sind wir aber aus dem Regen in die Traufe gekommen«, rief Costigan, als er das Boot in die Höhe riß. »Schaut euch das an! Ich hatte befürchtet, daß Nerado uns orten würde – aber mit einem solchen Besuch hatte ich nicht gerechnet!«
    Bradley und Clio starrten auf den Beobachtungsschirm und sahen an Stelle des nevianischen Raumschiffes, das sie erwartet hatten, einen schnellen Unterwasserkreuzer, bemannt mit Tiefseefischen, den Feinden der nevianischen Amphibienwesen. Er näherte sich dem Rettungsboot auf direktem Kurs, und Sekundenbruchteile, nachdem Costigan einen Haken geschlagen hatte, zuckte eine der gefährlichen Angriffsruten vor, an deren Spitze die tödliche Kugel schimmerte.
    Doch so mächtig der Antrieb des kleinen Bootes auch war – er kam nicht gegen den Traktorstrahl an, den die Tiefseebewohner ausschickten. Ehe es sich der Meeresoberfläche nähern konnte, wurde es von einem Strahl zur Bewegungslosigkeit verurteilt. Costigan experimentierte verzweifelt mit seinen Kontrollen.
    »Es muß eine Möglichkeit geben, den Traktorstrahl zu unterbrechen«, überlegte er laut, »aber so gut kenne ich mich mit dem Boot noch nicht aus. Ich möchte auch nicht einfach ins Blaue hinein experimentieren, denn das könnte gefährlich werden. Vielleicht schalte ich dabei versehentlich einen der Schirme aus, die für uns im Augenblick lebenswichtig sind.«
    Stirnrunzelnd betrachtete er die aufflammenden Verteidigungsschirme des Bootes, die im Ansturm der fremden Energien eine intensive violette Tönung annahmen. Plötzlich zuckte er zusammen.
    »Das habe ich mir doch gedacht! Sie sind also abschießbar«, brüllte er, warf das Boot seitwärts in eine Spiralendrehung und wich auf diese Weise einem schimmernden Energiestrahl aus, der mit unvorstellbarer Geschwindigkeit vorüberraste und das Wasser fahl erhellte.
    In den nächsten Minuten entbrannte ein lebhafter Kampf. Das kleine bewegliche Raumschiff versuchte den feindlichen Geschossen mit immer neuen Dreh- und Wendemanövern zu entgehen; seine Schirme absorbierten die angreifenden Energien und warfen sie mit gleicher Intensität zurück. Da Costigan nicht mit Eisen zu sparen brauchte, konnte er seine eigenen Angriffswaffen rücksichtslos zum Einsatz bringen, und bald begann der Ozean um das kleine Schiff zu kochen. Aber trotz aller Bemühungen, trotz aller seitlichen Ausweichmanöver vermochte er dem Traktorstrahl des Gegners, der sein Boot entgegen den Antriebskräften immer weiter in die Tiefe zog, nicht zu entfliehen. Clio und Bradley blickten sich verzweifelt an, während Costigan unbeweglich auf seine Schirme starrte und immer neue Verteidigungsmanöver ersann – die von dem grünen Ungeheuer immer wieder pariert wurden.
    »Wenn ... wenn das das Ende ist, Conway ...«, begann Clio.
    »Das Ende?« schnappte Costigan. »Keinesfalls! Halt die Ohren steif, Mädchen! Wir leben noch, der Kampf ist noch nicht entschieden!«
    Aber diese Entscheidung sollte nicht lange auf sich warten lassen. Es waren schließlich nicht Costigans Anstrengungen, die das Ende herbeiführten. Der tödliche Traktorstrahl wurde auf einmal unterbrochen, und das plötzlich befreite Schiff schoß mit einer derartigen Beschleunigung davon, daß der Schwerkraftneutralisator versagte und die drei Menschen zu Boden geschleudert wurden. Costigan erhob sich mühsam auf Hände und Knie, stemmte sich verzweifelt gegen die entsetzliche Beschleunigung und vermochte schließlich seine Kontrollen zu erreichen – gerade noch zur rechten Zeit. Als er den Antrieb auf normale Beschleunigung drosselte, begann die Außenhülle eben rot aufzuglühen. Sie hatten das Meer längst verlassen und rasten mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch die Atmosphäre des Planeten.
    »Aha – Nerado, der Retter«, bemerkte Costigan nach einem kurzen Blick auf den Schirm. »Ich hoffe, daß ihm die Fische gehörig zusetzen!«
    »Wieso?« fragte Clio. »Ich hätte angenommen, daß du ihn wegen ...«
    »Überleg doch mal«, sagte er eindringlich, »je schwerer es Nerado da unten hat, desto

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