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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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– und vermochten doch ihren Triumph nicht zu verbergen.
    »Es hat funktioniert«, sagte Cleveland schwach, als er wieder sprechen konnte.
    »Scheint so«, erwiderte Rodebush, trat langsam an den großen Beobachtungsschirm und betrachtete das Firmament. »Wir scheinen noch Glück gehabt zu haben. Es sieht nicht so schlimm aus, wie ich befürchtet hatte. Einige der Konstellationen sind noch deutlich zu erkennen, obwohl sie natürlich sehr verzerrt wirken. Wir können uns also nur ein paar Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt haben. Da unser Startschub so gering war, wurde ein Großteil unserer Startenergie bereits in der Atmosphäre verbraucht. Trotzdem ist es ein Glück, daß das Weltall kein vollkommenes Vakuum ist – oder wir wären jetzt irgendwo weit außerhalb des bekannten Universums.«
    »Wie? Das verstehe ich nicht! Unmöglich! Wo sind wir eigentlich? Unsere Geschwindigkeit muß doch Millionen ... Oh, ich verstehe!« Cleveland war etwas durcheinander, als er den Bildschirm betrachtete.
    »Richtig. Im Augenblick bewegen wir uns überhaupt nicht«, erwiderte Rodebush. »In Relation zur Erde sind wir absolut stationär, da wir unseren Sprung im trägheitslosen Zustand gemacht haben. Wir scheinen eine hundertprozentige Neutralisation erreicht zu haben – eine Neutralisation von hundert Komma null null null –, ach, es ist phantastisch! Wer hätte das gedacht? Logischerweise muß unsere Bremsung ebenso absolut gewesen sein, als wir unsere Trägheit wiedererhielten. Die ursprüngliche, vor der Trägheitslosigkeit erreichte Geschwindigkeit – die wir vielleicht als ›eigentliche‹ Geschwindigkeit bezeichnen können – wird uns noch einiges Kopfzerbrechen bereiten, wie ich glaube – aber nicht jetzt. Auch bin ich im Augenblick weniger an der Frage interessiert, wo wir sind – dafür gibt es genügend erkennbare Sterne, mit deren Hilfe wir uns orientieren können –, sondern mich interessiert vor allem die Frage, wieviel Zeit vergangen ist.«
    »Ich verstehe. Nehmen wir an, wir haben uns zwei Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt. Du glaubst also, daß wir jetzt möglicherweise zwei Jahre älter sind, als noch vor zehn Minuten? Eine wirklich interessante Frage – die Möglichkeit ist nicht auszuschließen. Natürlich ist diese Theorie schon viel diskutiert worden, und soweit ich weiß, sind wir die ersten, die sie eindeutig widerlegen oder beweisen können. Kehren wir zur Erde zurück und vergewissern wir uns!«
    »Natürlich, aber ich würde vorschlagen, daß wir unser neues Schiff vorher noch ein wenig ausprobieren. Eigentlich wollte ich beim ersten Start gar nicht so weit hinaus. Ich wollte den Antrieb einschalten und sofort wieder desaktivieren – aber du weißt ja selbst, was dann geschehen ist. Die Sache hat jedoch ein Gutes – es ist wirklich zwei Jahre meines Lebens wert, das Zeit-Relativitätsproblem ein für allemal zu klären – entweder so oder so.«
    »Da kann ich dir nur beipflichten. Aber da fällt mir ein – mit dem Ultrastrahl-Sender müßten wir die Erde eigentlich erreichen können. Vielleicht sollten wir uns gleich mit Samms in Verbindung setzen.«
    »Ich würde das Schiff zuerst noch ein wenig testen, damit wir etwas zu berichten haben. Hier draußen ist es ideal – kein Hindernis weit und breit.«
    »In Ordnung. Aber ich hätte zu gern gewußt, ob ich nun zwei Jahre älter bin oder nicht.«
    In den nächsten vier Stunden unterwarfen die beiden Wissenschaftler ihr Superschiff einer eingehenden Untersuchung. Sie erprobten es bei den verschiedensten Manövern und Geschwindigkeiten und stellten fest, daß das entsetzliche Schwindelgefühl notfalls zu ertragen war und vielleicht bald ebenso unterdrückt werden konnte wie die gewöhnliche Raumkrankheit. Und sie registrierten voller Freude, daß die neue Erfindung Möglichkeiten eröffnetet von denen sich Rodebush nichts hatte träumen lassen. Als schließlich die dringendsten Fragen zu ihrer Zufriedenheit beantwortet waren, stellten sie ihren Ultrastrahl-Sender auf die Sonne ein.
    »Samms ... Samms«, sagte Cleveland langsam und deutlich. »Rodebush und Cleveland melden sich von Bord der Boise . Position in direkter Linie mit Beta Ursae Minoris, Entfernung etwa zwei Komma zwei Lichtjahre. Du wirst deine Ultrafunkleistung etwa sechsfach verstärken müssen, wenn du uns erreichen willst. Abgesehen von einem ungewöhnlichen Anfall von Raumkrankheit ist alles bestens verlaufen – besser, als wir zu hoffen gewagt hatten. Wir haben eine

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