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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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schien eine Illusion zu sein. Also setzte er sich an die Kontrollen und fuhr querfeldein auf die Stadt zu.
    Als er die ersten Ausläufer der Siedlung erreichte, schaltete er die Lichter aus und kroch im Schrittempo in die Stadt hinein.
    Was für eine Stadt! Virgil Samms war schon auf unzähligen zivilisierten Welten gewesen und hatte Städte aller Art gesehen – Städte, die nach den verschiedensten geometrischen Prinzipien angelegt waren. Er hatte Gebäude aller denkbaren Formen und Größen gesehen – schmale Wolkenkratzer, weitläufige einstöckige Trakte, Kuppeln, Zylinder, Kegel und Pyramiden – und so fremdartig die Gebäude zuweilen waren, sie waren stets irgendwie erfaßbar gewesen.
    Doch diese palainianische Siedlung spottete jeder Beschreibung. Je mehr sich seine Augen an das schwache Sternenlicht gewöhnten, je mehr er sah, desto weniger begriff er. Es gab offenbar keinerlei System, keinerlei Zusammenhalt, keinerlei Einheit. Es war, als ob eine kosmische Hand ein paar hundert Gebäude, die sich in Form und Größe weitgehend voneinander unterschieden, einfach auf dieser Ebene zusammengewürfelt hätte, und als ob das dadurch entstandene Gebilde erstarrt wäre. Hier und dort schienen einige eigentlich völlig unzusammengehörige Strukturen miteinander verwachsen zu sein, und nur wenige entsprachen den Vorstellungen, die sich Samms von einer zivilisierten Stadt machte. Hier und dort öffneten sich unvermutet große Plätze. Straßen, die als solche erkennbar waren, gab es nicht.
    Samms machte auf einem dieser Plätze halt, zog die Bremsen an und schaltete den Motor ab.
    »Tallick? Kragzex?« schickte er einen Gedanken aus. »Lens-Träger Virgil Samms von Sol III ruft Tallick und Kragzex von Palain VII!«
    »Hier Kragzex, Virgil Samms«, kam die Antwort nicht weniger klar und präzise als die Gedanken Pilinipsis.
    »Ist Tallick anwesend?«
    »Er ist hier, aber er ist im Augenblick beim Emmphozieren. Er wird gleich zu uns stoßen.«

    Verdammt! Da war es wieder! Zuerst das ›Dexitrobopen‹ und jetzt dieses Wort!
    »Einen Augenblick, bitte«, sagte Samms. »Ich verstehe Ihren Gedanken nicht.«
    »Das merke ich zu meinem Bedauern. Der Fehler liegt natürlich bei mir. Ich vermag meine Gedanken den Ihren nicht völlig anzupassen.«
    »Bin ich der erste Erdbewohner, mit dem Sie in Kontakt kommen?«
    »Ja.«
    »Ich habe zuvor mit einem anderen Palainianer in Verbindung gestanden und bin dabei auf ähnliche Schwierigkeiten gestoßen. Ich kann es weder verstehen noch erklären, aber es scheint, als gäbe es derart grundlegende Unterschiede zwischen unseren Rassen, daß ein gegenseitiges Verständnis auf manchen Gebieten unmöglich ist.«
    »Eine umfassende und sicherlich auch zutreffende Feststellung. Was das Emmphozieren betrifft ... Wenn ich es richtig erfasse, hat Ihre Rasse nur zwei Geschlechter?«
    »Das ist richtig.«
    »Dann weiß ich nicht, wie ich es beschreiben soll. Jedenfalls hat das Emmphozieren mit der Vermehrung zu tun.«
    »Ich verstehe.« Die Antwort des Palainianers vermittelte Samms einen neuen Ausblick auf die Fähigkeiten der Lens.
    Die Lens war im Grunde ein Präzisionsinstrument. Sie empfing Gedanken und übersetzte sie ins Englische, wobei sie gewisse geringfügige Abweichungen ausglich. Wenn es für einen Gedanken keine nahe Entsprechung oder kein ähnliches Wort gab, unternahm die Lens keinen Versuch einer Übersetzung, sondern schuf ein neues, bisher bedeutungsloses Symbol, das von nun an bei allen Lens für diesen Grundgedanken Verwendung finden würde. Samms hoffte, daß er auf diese Weise eines Tages doch noch erfahren würde, was sich hinter den Begriffen ›dexitrobopen‹ und ›emmphozieren‹ verbarg.
    Wenig später näherte sich auch Tallick, und erneut beschrieb Samms die Vorstellungen und Pläne, die er mit der Galaktischen Patrouille verband. Und während Kragzex jede Verbindung mit einer solchen Organisation von vornherein fast ebenso energisch ablehnte wie Pilinipsi, zögerte Tallick sichtlich mit seiner Antwort.
    »Es dürfte Ihnen bekannt sein, daß ich von meinen Artgenossen nicht für normal gehalten werde«, sagte er, »was vielleicht eine Erklärung dafür ist, daß ich gern eine Lens haben würde. Aber ich entnehme Ihrer Beschreibung, daß man mir die Lens wahrscheinlich verweigern würde, wenn ich sie für meine eigenen Zwecke einsetze.«
    »Allerdings«, sagte Samms.
    »Das hatte ich befürchtet«, erwiderte Tallick bedauernd. »Ich habe nämlich große Pläne.

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