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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Ich plane außerordentlich umfassende und komplizierte Projekte, die zum Teil sogar gefährlich sind. Hierbei würde mir eine Lens sehr nützlich sein.«
    »Wie?« fragte Samms. »Wenn Ihre Arbeit auch für andere Lebewesen wichtig werden kann, wird Ihnen Mentor bestimmt eine Lens geben.«
    »Meine Arbeit würde in erster Linie mir selbst zugute kommen. Wie Sie wahrscheinlich wissen, sind wir Palainianer selbstsüchtig, bösartig, engherzig, feige, entschlußlos und hinterhältig. Das, was Sie als ›Mut‹ bezeichnen, ist bei uns unbekannt. Wir versuchen unsere Ziele durch Diebstahl und Betrügerei zu erreichen.« Erbarmungslos übersetzte die Lens die Gedanken des Palainianers. »Wir schlagen immer den Weg ein, mit dem sich das geringste persönliche Risiko für uns verbindet. Ich nehme an, daß diese Haltung und diese Eigenschaften mich und die Angehörigen meiner Rasse als Lens-Träger disqualifizieren.«
    »Nicht unbedingt.«
    Nicht unbedingt? Obwohl sich Virgil Samms dieser Tatsache nicht bewußt war, bewältigte er mit dieser Antwort einen der wirklich kritischen Augenblicke im Entstehen der Galaktischen Patrouille. Mit einer gewaltigen, bewußten Anstrengung ließ der Lens-Träger die engstirnigen, intoleranten Vorurteile menschlicher Erlebnisse hinter sich zurück und versuchte das Problem von Mentors arisischem Standpunkt aus zu sehen. Daß Virgil Samms als erster Mensch hierzu wenigstens teilweise in der Lage war, gehörte zu den Gründen, aus denen Mentor ihn zum ersten Träger der Lens gemacht hatte.
    »Nicht unbedingt«, sagte Virgil Samms also und meinte es auch. Die Worte des Ungeheuers hatten ihn zutiefst schockiert. Doch in das Problem spielten zahlreiche andere Dinge hinein, die ein Mensch nicht verstehen konnte. Jedenfalls konnte kein Zweifel bestehen, daß sich Tallick von der geistigen Fähigkeit her als Lens-Träger qualifizierte. Samms fuhr fort: »Ich vermag nur ein winziges Fragment der ganzen Wahrheit zu erkennen, die durch meine irdischen Erfahrungen beschränkt ist. Von einem höheren Standpunkt aus sind Ihre Motive vielleicht nicht weniger ›edel‹ als die unseren. Und um die Diskussion zu einem Abschluß zu bringen – um Ihre Ziele zu erreichen, arbeiten Sie doch mit anderen Palainianern zusammen, nicht wahr?«
    »Manchmal ja.«
    »Dann könnten Sie sich bestimmt auch vorstellen, daß eine Zusammenarbeit mit anderen Rassen begrüßenswert wäre, wenn eine solche Kooperation beiden Rassen nützen könnte.«
    »Vorausgesetzt, daß es ein gemeinsames Ziel überhaupt geben kann – ja. Aber ich kann mir im Augenblick keine solchen Projekte vorstellen.«
    »Wenn Sie nach Arisia fliegen, wird man Ihnen bestimmt einiges zu diesem Thema mitteilen.«
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen, dann sagte Tallick:
    »Ich glaube, ich könnte mich fast zur Reise nach Arisia entschließen. Ich werde mit Ihrem Freund Mentor einen Handel abschließen und ihm einen Anteil von fünfzig – nein, vierzig – Prozent an meinen Einsparungen anbieten.«
    »Versuchen Sie es, Tallick«, sagte Samms, der seine wahre Meinung über die Absichten des Palainianers zu verbergen suchte. »Wann werden Sie fliegen können? Gleich?«
    »O nein. Ich muß mein Projekt zuerst zu Ende bringen. In einem Jahr vielleicht, vielleicht auch später. Das wird sich finden.«
    Tallick unterbrach die Verbindung, und Samms kehrte nachdenklich zu seinem Raumschiff zurück. Die Länge eines palainianischen Jahres war ihm nicht genau bekannt, aber er wußte, daß es lang war – sehr lang.

11
     
     
    Ein kleines schwarzes Aufklärungsschiff, das unter dem gemeinsamen Kommando von John K. Kinnison und Mason M. Northrop stand, flog auf Kurs RA 17, Neigung plus zehn Grad durch das All. Seine technische Ausstattung ging über die normale Ausrüstung eines Aufklärungsbootes dieser Größenklasse weit hinaus. Der Kontrollraum war derart angefüllt mit elektronischen Geräten und Computerelementen, daß sich die Mannschaft kaum bewegen konnte, und die Navigationsinstrumente waren von einer Größe und Kompaktheit, wie man sie nur an Bord der ganz großen Einheiten der Galaktischen Patrouille fand. Dagegen bestand die Mannschaft, die normalerweise zwanzig Häupter zählte, nur aus sieben Mann – aus einem Koch, drei Ingenieuren und drei Wachoffizieren.
    Der Dritte Offizier, der gerade Wache hatte, war seit einiger Zeit intensiv mit seinem Schirm beschäftigt, dessen Bild er mit den vorhandenen Unterlagen verglich. Jetzt wandte er sich an die

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