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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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haben.«
    »Wie ist das möglich?« fragte Kinnison erregt. »Ich habe doch auf der Expedition nur Glück gehabt – zum Beispiel mit dem ausgebrannten Bergenholm. Dabei hielt ich das damals noch für ein ausgesprochenes Pech! Und vanBuskirk und Worsel und andere Leute haben mich immer wieder im letzten Augenblick gerettet. Ich möchte zwar gern glauben, daß ich die nötige Reife für einen Freien Lens-Träger besitze, aber das ist einfach nicht der Fall. Ich kann keine Belohnungen dafür einstecken, daß ich Glück hatte und daß andere Leute zum rechten Zeitpunkt am rechten Ort waren und mir geholfen haben.«
    »Nun, wir hatten selbstverständlich angenommen, daß man Sie nicht in der Patsche sitzenlassen würde – und wer Glück hat, wird eben ein Freier Lens-Träger«, sagte Haynes lachend. »Vielleicht fühlen Sie sich besser, wenn ich Ihnen sage, daß Ihre Laufbahn alles in den Schatten stellt, was wir bisher bei den Studenten von Wentworth Hall erlebt haben. Außerdem glauben wir, daß Sie Ihre fast unmögliche Mission auch mit Erfolg beendet hätten, wenn vanBuskirk und Worsel nicht zur Stelle gewesen und der Bergenholm nicht ausgefallen wäre. Sie hätten Ihre Aufgabe gemeistert, zwar auf eine andere, unbekannte Weise – aber Sie hätten sie gemeistert. Das soll natürlich die Leistungen der anderen nicht schmälern und wir wollen damit auch nicht sagen, daß Sie kein Glück gehabt haben. In jedem Fall handelt es sich bei Ihrer Entlassung um eine Anerkennung der Tatsache, daß Sie mit den Fähigkeiten eines Freien Lens-Trägers ausgestattet sind. Jetzt reicht es aber! Verschwinden Sie!« befahl er, als Kinnison ihm erneut widersprechen wollte. Er klopfte dem jüngeren Mann auf die Schulter und drehte ihn zur Tür. »Raum-ho, Bursche!«
    »Ihnen ebenfalls, Sir – aus vollem Herzen. Ich habe das Gefühl, daß Sie und die Ratsherren der Patrouille einen Fehler gemacht haben, aber ich werde versuchen, Sie nicht zu enttäuschen.« Und der frischgebackene Freie Lens-Träger stolperte über die Schwelle, übersah eine Sekretärin, die durch den Korridor eilte, und prallte fast gegen den Seitenpfosten der Eingangstür. Draußen nahm er sich etwas zusammen und wanderte langsam zu seiner Unterkunft zurück. Später erinnerte er sich nicht mehr daran, wer ihm auf diesem Gang begegnet war oder was er gedacht hatte. Ein Gedanke beherrschte ihn: Frei! Frei!
    Admiral Haynes saß hinter seinem Schreibtisch und blickte lächelnd auf die Tür, durch die Kinnison verschwunden war. Der Junge erfüllte in jeder Hinsicht die in ihn gesetzten Erwartungen und würde zweifellos ein guter Lens-Träger sein. Außerdem würde er heiraten. Kinnison selbst dachte noch nicht daran, aber es wäre zu schade, wenn es nicht dazu käme. Notfalls mußte eben die Patrouille dafür sorgen. Es gab ja gewisse Möglichkeiten. Und wenn Kinnison in fünfzehn Jahren noch lebte, wenn er dem kräftezehrenden Leben, dem er jetzt entgegenfieberte, nicht mehr gewachsen wäre, würde er auf die Erde zurückkehren um hier eine der leitenden Positionen der Galaktischen Patrouille zu bekleiden. Denn er war aus dem richtigen Holz geschnitzt. Aber diese Träumerei nützte ihm gar nichts. Haynes seufzte und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    Nach einiger Zeit erreichte Kinnison sein Quartier – und machte sich im gleichen Augenblick klar, daß er hier nicht mehr zu Hause war. Er hatte kein Zuhause mehr, keine Adresse. Wo er sich gerade befand, war seine Heimat. Und bei dem Gedanken daran durchströmte ihn ein überwältigendes Glücksgefühl.
    Es klopfte, und eine Ordonnanz brachte ein umfangreiches Paket. »Ihre Uniform, Sir!«
    »Danke.« Kinnison erwiderte die Ehrenbezeigung und machte sich sofort daran, die raumschwarz-goldene Kapitänsuniform abzulegen.
    Dann öffnete er mit einer schnellen Bewegung das Graue Siegel und holte die Uniform der Freien Lens-Träger hervor, die kein Mensch jemals anlegen wird, ohne sich dabei tief bewegt erneut auf die Sache der Galaktischen Patrouille zu besinnen.

    Die Graue Uniform aus schlichtem, ungefärbtem Leder war das stolze Kennzeichen der Abteilung der Patrouille, der er ab sofort angehören sollte. Sie war ihm auf den Leib geschneidert, und prüfend betrachtete er sich im Spiegel. Die runde, fast schirmlose Kappe; die schweren Augengläser, die ihn vor schädlicher Strahlung schützten; die kurze Jacke, die seine breiten Schultern betonte; die engen Hosen und die hohen Stiefel – all das musterte er eingehend.

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