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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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nicht, daß wir bereits die größten Anstrengungen unternehmen. Es ist uns unmöglich, jedes Handelsschiff von einem Zerstörer begleiten zu lassen. Dennoch sind die eskortierten Schiffe heutzutage die einzigen, die ihre Bestimmungshäfen erreichen.«
    »Aber warum? Sämtliche Schiffe haben Projektoren, mit denen sich Traktorstrahlen trennen lassen. Ich verstehe nicht, wieso ...«, begann Kinnison.
    »Magnete!« schnaubte Haynes. »Einfache, altmodische Elektromagnete! Keine nennenswerte Anziehung auf größere Entfernung, aber im freien Flug ist das auch gar nicht erforderlich. Annäherung – magnetischer Kontakt – Enterung und Sieg – fertig!«
    »Hmm. Das ändert natürlich die Situation. Ich muß ein Piratenschiff finden. Ich hatte eigentlich vorgehabt, einem Fracht- oder Linienschiff in Richtung Alsakan zu folgen, aber wenn der gesamte Schiffsverkehr lahmgelegt ist, werde ich blind suchen müssen ...«
    »Ich könnte bestimmt etwas arrangieren. Es gibt unzählige Schiffe, die startbereit in den Docks liegen. Wir werden ein Schiff starten lassen und ihm eine Eskorte beigeben, die sich außerhalb des Ortungsbereiches halten muß.«
    »Ausgezeichnet. Dann wäre nur noch die Frage meines offiziellen Auftrages zu klären. Ich kann mich als Kapitän nicht einfach selbständig machen. Vielleicht könnten Sie mir einen Erkundungsauftrag mit unbekanntem Ziel erteilen – wobei ich Ihnen direkt unterstellt wäre ...?«
    »Ich habe etwas viel Besseres für Sie, mein Junge«, sagte Haynes und lächelte den jungen Lens-Träger an. »Es ist alles arrangiert. Ihre offizielle Entlassung ist bereits in den Büchern vermerkt. Ihre Einstufung als Kapitän der Galaktischen Patrouille ist rückgängig gemacht worden – vergessen Sie also nicht, Ihre Uniform abzugeben. Hier ist Ihr Kreditbuch und Ihre Urkunde. Ab sofort dürfen Sie sich als Freier Lens-Träger betrachten.«
    Die Entlassung! Das Ziel, nach dem alle Lens-Träger streben, das aber nur wenige jemals erreichen! Kinnison war ab sofort sein freier Herr und niemandem als seinem eigenen Gewissen verantwortlich. Er war nicht mehr ein Abkömmling und Botschafter der Erde oder des Sonnensystems, sondern ein freier Repräsentant der gesamten Galaxis. Er gehörte nicht mehr der gewaltigen Maschinerie der Galaktischen Patrouille an, sondern er war die Galaktische Patrouille – wo immer er sich in der Unendlichkeit des Universums befand!
    »Nein, Sie haben nicht falsch gehört.« Der ältere Mann weidete sich an der Sprachlosigkeit des jungen Lens-Trägers und erinnerte sich dabei an einen Tag vor vielen Jahren, als er selbst aus der Galaktischen Patrouille entlassen wurde. »Sie können gehen, wohin Sie wollen, und tun, was Sie wollen, Sie können sich nehmen, was Sie wollen – kurz, Sie sind Ihr eigener Herr, und niemand kann Sie zwingen, Ihre Gründe zu offenbaren. Natürlich werden Sie stets Ihren Kreditscheck mit Ihrem Daumenabdruck hinterlassen. Sie erstatten Ihre Berichte – wann, wem, wo und wie Sie wollen – oder überhaupt nicht, wie es Ihnen gefällt. Sie beziehen nicht einmal mehr ein regelmäßiges Einkommen. Ihr Kredit ist unbeschränkt.«
    »Aber Sir ... ich ... ich meine ...« Kinnison mußte sich mit der Zunge über die Lippen fahren, ehe er weitersprechen konnte. »Ich bin dieser Verantwortung noch nicht gewachsen. Ich bin ja praktisch noch ein Junge und habe einfach noch nicht genügend Praxis, um mit den Anforderungen fertigzuwerden. Wenn ich nur daran denke, laufen mir schon Angstschauer den Rücken hinunter ...«
    »Das geht jedem so«, sagte Haynes ernst. »Mit dem Status eines Freien Lens-Trägers will man Ihnen die größte Unabhängigkeit geben, die ein Wesen aus Fleisch und Blut überhaupt erreichen kann. Dem Mann auf der Straße käme dieser Rang wie ein Freibrief auf das Paradies vor, doch nur ein Grauer Lens-Träger weiß die eigentliche Verantwortung zu würdigen – eine Last, die er jedoch mit Stolz auf sich nehmen wird.«
    »Natürlich, Sir, daran besteht kein Zweifel. Aber nur, wenn er ...«
    »Sie werden sich noch einige Zeit mit diesen Sorgen herumschlagen – wenn das nicht der Fall wäre, würden Sie jetzt nicht als Freier Lens-Träger vor mir stehen –, aber Sie dürfen sich so wenig wie möglich davon beeinflussen lassen. Ich kann nur sagen daß Sie nach Ansicht der leitenden Lens-Träger dieser Organisation nicht nur grundsätzlich für eine Entlassung in Frage kamen, sondern daß Sie sich dafür auch mehr als qualifiziert

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