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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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war auf alles gefaßt. Seine Häscher mußten sehr bald feststellen, daß die Ausführung des Befehls gar nicht so einfach war.
    »Halt!« schnappte der Lens-Träger, und seine Lens ließ den klaren Befehl tief in die Gehirne der Radwesen eindringen. »Ich möchte Ihnen keinen Schaden tun – bleiben Sie stehen.«
    »Sie wollen uns keinen Schaden tun?« kam der klare Antwortgedanke. Die Wesen zogen sich zurück, aber ihr Angriff ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal traten sie in schwerer Bewaffnung gegen den Lens-Träger an.
    Wieder einmal mußte Kinnison feststellen, daß er seine DeLameter nicht einsetzen konnte, weil seine Gegner über fast gleichwertige Waffen verfügten. Obwohl sich die Luft in dem kleinen Raum sehr bald in ein schimmerndes Energiefeld verwandelte, das sogar die Struktur der Wände veränderte, blieben er und seine Gegner unversehrt. Wieder einmal mußte er also seine mittelalterliche Waffe zu Hilfe nehmen – seine Raumaxt. Obwohl er die Körperkraft vanBuskirks nicht erreichte, war er für einen Erdgeborenen ungewöhnlich stark und schnell, und für seine Gegner war er ein furchterregender Herkules.
    Rücksichtslos schlug er zu, und die überlebenden Radwesen zogen sich schließlich langsam zurück. Hastig versuchte sich Kinnison einen Plan zurechtzulegen.
    Bisher war die Expedition ein völliger Fehlschlag gewesen. Er hatte sich in eine Sackgasse manövriert, aus der er sich nur durch die Flucht wieder retten konnte. Aber wie? Durch die Tür? Nein – das war unmöglich. Er war bestimmt nicht schnell genug. Seine Schirme konnten zwar kleine Projektile auffangen, aber gegen einen schweren Projektor war er völlig hilflos. Also mußte er durch die Wand verschwinden. Das gab den Radwesen Stoff zum Nachdenken, während er seinen Vorsprung vergrößerte.
    Diese Überlegungen dauerten nur wenige Sekunden; schon stellte er seinen DeLameter auf höchste Leistung und richtete den Strahl auf die Wand.
    Doch so schnell er auch handelte, er war noch nicht schnell genug. Hinter ihm öffnete sich die Tür, und ein niedriges, vierrädriges Gefährt kam hereingerollt, auf dem sich ein komplizierter Mechanismus drehte. Kinnison wirbelte herum. Im gleichen Augenblick durchstieß sein DeLameter-Strahl die Wand, die nach außen aufbrach. Die entstehende heftige Luftbewegung riß den Lens-Träger von den Beinen und durch die Öffnung in den Krater hinaus. Gleichzeitig gab der seltsame Mechanismus laute Stakkato-Geräusche von sich, und Kinnison spürte, wie die Geschosse seinen Panzer durchschlugen und ihm in den Leib drangen. Jeder Einschlag hatte die Gewalt eines schmetternden Faustschlages.

    Es war Kinnisons erste Verwundung dieser Art, und der Schock lähmte ihn im ersten Augenblick, ehe der Schmerz einsetzte. Doch dann zuckte seine rechte Hand automatisch an die Außenkontrollen seines Neutralisators. Bis zur Kratersohle mußten es über zehn Meter sein, und er hatte keine Zeit zu verlieren, wenn er nicht im trägen Zustand aufprallen wollte. Er legte den Schalthebel um, doch es geschah nichts. Offenbar war der Neutralisator beschädigt. Sein Antrieb schien ebenfalls nicht mehr zu funktionieren. Er prallte auf, ehe er den rechten Arm anziehen konnte, um sein Glück an den Innenkontrollen zu versuchen. Er stürzte auf einen Haufen Mauerwerk, das sich aus der Wand seiner Zelle gelöst hatte und noch nicht zur Ruhe gekommen war. Das lose Gestein wirkte zwar wie ein Polster, doch es vermochte die Wirkung des Sturzes nur wenig zu mildern. Ein »träger« Fall aus zwölf Metern Höhe ist keine Kleinigkeit. Als der Schmerz seine gierigen Finger nach ihm ausstreckte, hieß Kinnison die Bewußtlosigkeit dankbar willkommen.
    Aber wenig später begann sich etwas in ihm zu regen – ganz leise zuerst. Jenes unbekannte und unergründliche Etwas, das ihn zu einem Lens-Träger gemacht hatte, erwachte und brachte ihn wieder in Bewegung. Er war noch am Leben, und wenn ein Lens-Träger noch am Leben war, gab er nicht auf. Durch seinen defekten Raumanzug entwich die lebensspendende Luft mit erschreckender Geschwindigkeit. In seinem Notkasten befand sich Plastikmasse, und die Löcher waren nur klein. Er mußte sie stopfen – koste es, was es wolle. Er stellte bald fest, daß er den linken Arm überhaupt nicht bewegen konnte. Jeder Atemzug schmerzte – offenbar waren einige Rippen angebrochen. Zum Glück schien er keine inneren Blutungen zu haben, so daß seine Lungen wohl intakt waren. Er konnte den rechten Arm

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