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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Laboratorium eintraf, war Kallatra praktisch gesund, und 24v6 befand sich auf dem besten Wege, besser denn je ausgerüstet zu werden. Alle befanden sich in den Unterkünften und besprachen die neue Hülle des Paramenschen, den neuen, noch nicht ganz abgeschlossenen Körper mit den vorläufigen Anbauten. Die tiefgefrorenen Überreste seiner früheren Wesenheit waren hastig darin eingeschlossen worden. Von ihm selbst blieb kaum mehr als das Gehirn übrig. Dieses Gehirn wurde aus der alten Kopfhülle genommen, wobei sämtliche Nervenverbindungen am oberen Ende des Rückgrats mit Laserstrahlen durchtrennt wurden; anschließend kam das Gehirn in eine synthetisierte protoplasmische Nährflüssigkeit. Die größte Sorge war die Gefahr einer Charakterveränderung gewesen; es ging ja nicht nur darum, Leben zu erhalten, es mußte auch sein ureigenes Ego gerettet werden. Der Schlüssel zur Lösung war die sorgfältig abgestimmte Molekularformel für sein künstliches Blut, angereichert mit den Enzymen und Biochemikalien und Nährstoffen, die allein der Paramensch brauchte. Die Überreste seines organischen Körpers waren praktisch ausgeschieden. Man rettete gewisse Drüsen und setzte sie um, doch besaß er kein Herz mehr und nur noch eine Lunge. Die Techniker hatten mit einem ungefügen Gewirr von Geräten improvisiert, die aus der umgebauten Brust ragten. Während des ganzen Not-Umbaus, in dessen Verlauf das Gehirn aus dem Übergangs-Tank in den neuen Schädel übertragen wurde, blieb 24v6 in engem Kontakt zu Kallatra und auch Worsel. Er gab sogar Ratschläge zu seinem eigenen Umbau.
    So umfänglich die Änderungen an seiner Brust waren, der Rücken stellte keine einfachere Aufgabe dar. Tanks und Röhren waren im Nacken zu sehen, dazu Kästen und Batterie-Packs, die eine Art Rückgrat versorgten. Im neuen Körper strömte weniger Flüssigkeit zur Erhaltung des Lebens; wo immer möglich waren die Flüssigkeiten durch elektrische Schaltungen abgelöst worden. Nur die Umgebung seines ungewöhnlich ausgeprägten Gehirns blieb unverändert. Eine winzige chemische Fabrik im Tank in seinem Nacken belebte und ernährte das Gewebe, das 24v6 war.
    Sein Gesicht zeigte sich unverändert. Die lange, weite Robe verdeckte die primitiven Improvisationen und ließ ihn als den alten erscheinen.
    Kinnison, der einen biegsamen grauen Lederharnisch und funkelnde Stiefel trug, offenbarte damit das traditionelle ›Grau‹ seiner Organisation, ein absichtlicher, symbolischer Ausdruck des Krieges, in den er verstrickt war. Er stemmte die Hände in die Hüften und lehnte sich gegen eine der Kristallsäulen, in denen exotische Pflanzen wuchsen, ein Symbol selbstbewußter Macht. »Der Feind hat das Ekron-System verlassen«, sagte er. »Wir wollten einige der in den trägen Flug gegangenen Raumschiffe kapern, doch alle wurden in Atome zersprengt, auch jene wenigen, die eigentlich kapitulieren wollten. Bei vielen mag es sich um heroische Selbstmorde handeln, aber bei der großen Zahl gehe ich doch davon aus, daß die meisten unfreiwillige Opfer waren. Wie auch immer, wir haben eben eine vorläufige erste Umschau beendet. Zebub ist verlassen. Es gibt im Grunde keine Landmassen, keine Kontinente, auf denen man Stützpunkte errichten könnte; daraus folgt, daß die Cheeni die einzigen bewohnbaren Stationen waren, gewissermaßen Oasen in den tiefgefrorenen Wolken. Die Flotte formiert sich. In einigen Stunden müßten wir bereit sein.« Er wandte sich an Kallatra und bedeutete ihm mit einer knappen Handbewegung, daß er nun an der Reihe wäre. »Also, was haben Sie alles angerichtet?«
    Kallatra hielt noch immer an seiner Rolle als Jüngling fest; seine Augen waren klar, die Spuren der Schüsse, die ihn getroffen hatten, waren beseitigt bis auf den Umstand, daß er sich wegen der Schmerzen in seiner linken Seite starrer hielt als gewöhnlich. In der rechten Hand hielt er eine Data-Rezeptor-Lampe. Er hob sie und projizierte ein dreidimensionales Würfelbild in die Mitte des Raumes – eine Sternenkarte dieses Raumsektors – eine Erscheinung, die einer Tankprojektion sehr ähnlich war. Ein blinkendes rotes Licht kennzeichnete den Rand eines Systems von Sonnen und Planeten, deren Bereich durch einen rosaroten Dunst gekennzeichnet war.
    »Das Blitzen«, erklärte Kallatra, »kennzeichnet den Standpunkt des Kriegsschiffes, das Deuce O'Schs gefangennahm. Wir gehen davon aus, daß der Cheenus noch immer damit verbunden ist. Das Ortungssignal kommt von seinem

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