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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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beruhigend – der alte Knabe hat noch allerhand Pep im Kopf!«
    »Pep?« Durch Cloudds Gehirn zuckte eine weitaus vulgärere Formulierung. Cloudd, der mit den Besonderheiten Cardynges und Kinnisons noch nicht vertraut war, zeigte sich verwirrt wie auch beunruhigt von der intolerant erscheinenden Sprache. Kinnisons bildreiche Wortwahl, die er sich aus der regionalen Kultur seiner Jugend bewahrt hatte, konnte Uneingeweihte immer wieder in Verwirrung stürzen.
    Kinnison entging Cloudds beunruhigter Gedanke nicht. »Jedenfalls feuert er noch immer aus allen Rohren«, stellte er klar. »Ich schlage vor, daß wir dem Mann per Lens unseren gemeinsamen Glückwunsch übermitteln, den er an die versammelten Wissenschaftler weitergeben kann.« Die vier Lens-Träger Zweiter Ordnung kamen dieser Aufforderung unverzüglich nach und brachten auch ihre übereinstimmende Ansicht zum Ausdruck, daß die Galaktische Patrouille ihre Wissenschaftler zur ersten Priorität erheben müßte. Die Wissenschaftler schienen das Herz bereits in der Hose zu tragen; kein Wunder, daß es bisher kaum zu Streitereien gekommen war.
    »Es erscheint mir angebracht, Cloudd, Sie auf eins hinzuweisen«, sagte Kinnison. »Um sich selbst ist Cardynge eigentlich nicht besorgt. Dieser drahtige kleine Wissenschaftszauberer verfügt über den Mut eines Kampfhahns – nein, er spricht hier in echter Sorge für die anderen. Wie wir erwartet haben, leistet die Konferenz gute Arbeit – auch wenn die Teilnehmer dabei eine Mischung aus Selbstgefälligkeit und herablassender Übertreibung zur Schau stellen. Wir wollen jetzt zur Frage der Datadrohnen zurückkehren, die von unseren Fachleuten anscheinend auf die leichte Schulter genommen werden.«
    Wieder wurde Cloudd ausführlich befragt, sowohl akustisch wie auch im Inneren seines Verstandes; dann begann die Diskussion.
    Woher kamen die Datadrohnen? Lag die Quelle im Innenbereich einer der Galaxien? Oder kamen die Gebilde von außerhalb? Aber jenseits der Zwillingsgalaxien gab es keine Lebensformen – in erster Linie, weil es praktisch nirgendwo sonst Planeten gab. Dennoch keine Klarheit. Argumente ließen sich für beide Quellentheorien finden. Auf jeden Fall kamen die Sonden aus einer unerforschten Raumregion und zeigten sich in den Randgebieten der beiden Galaxien am aktivsten. Am ehesten konnte der Ausgangspunkt in einer der Kugelsternengruppen außerhalb der eigentlichen Galaxien vermutet werden, aber noch immer Teil der jeweiligen galaktischen Systeme.
    Worum handelte es sich bei den Datadrohnen? Auf jeden Fall gehörten sie zu einem umfassenden Informationssammel-System. Hatten sie darüber hinaus weitere Funktionen? Unbekannt.
    Wer sammelte Informationen? Boskone? Höchst unwahrscheinlich. Das Gezücht oder andere Piraten? Eine Möglichkeit, die seit jüngstem aber nicht mehr so konkret erschien. Eine bisher unentdeckte Fremdwesenrasse? Durchaus möglich. Unterschwellige Vorgänge auf einem der zivilisierten Planeten? Höchst unwahrscheinlich, aber auch nicht ganz auszuschließen. Cloudds Ermittlungen brachten etliche konkrete Hinweise. Die verwendete Technologie hatte nichts Fremdes, sondern konnte sich der Zivilisation zuordnen lassen. Die Drohnen wiesen Kennzeichnungen auf, die eine humanoide Kultur vermuten ließen: umgekehrte S-Symbole, Keilzeichen, aufgemalt für das Spektrum sichtbaren optischen Lichts, wie es die Tellurier und verwandte Rassen benötigten.
    Wann setzten die Erkundungen ein? Steigerte sich die Aktivität? Man hatte die ersten Drohnen vor gut einem Jahr entdeckt, in der Ersten Galaxis. Das Phänomen hatte sich dann auch in die Zweite Galaxis ausgebreitet und nahm eindeutig zu.
    Hatte die Tätigkeit der Datadrohnen irgendwelche negativen Auswirkungen auf Planeten? Im Grunde nicht. Die Sonden mieden gefährliche Situationen, störten den Weltraumverkehr in keiner Weise und hielten sich aus Kommunikationen und anderen Frequenzen heraus. Doch allein ihre Existenz erzeugte Ängste und Unruhe.
    Was taten diese Gebilde also wirklich? Sie schienen einfach im Vakuum herumzuschweben, selten in einer Atmosphäre, und zu beobachten. Manchmal nahmen sie kleine Gegenstände an Bord. In einigen Drohnen war ungefähr ein Dutzend komplexer technischer Bauteile gefunden worden, ausnahmslos defekt oder abgenutzt. Man folgerte daraus, daß die Drohnen sich ihre Funde aus Müll oder von Raumschiffen ausgestoßenem Schrott zusammensuchten. Warum? Um die normalen Abläufe in der erkundeten Kultur nicht zu

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