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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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frostige, wallende Nebelatmosphäre in Nadrecks Abteil vermochte Cloudd die unbestimmte Gestalt wahrzunehmen, als beobachte er tief unter Wasser ein rätselhaftes, kaum auszumachendes Menschenwesen. Der Kommandant in der Mitte nickte Cloudd zu, der sich seinem Frontfenster genähert hatte.
    »Ich habe mit dem Kommandanten über die Zukunft jenes Barbaren gesprochen«, sagte Nadreck und schickte Cloudd ein geistiges Bild des Humanoiden, der starr-würdevoll auf einem Stuhl saß, umhüllt von einem weißen Gewand der Akademie. Cloudd erinnerte das Fremdwesen an einen Marsianer aus dem tellurischen System, mit Gesichtszügen, die weniger an einen Barbaren denken ließen als einen kultivierten, gebildeten Mann. Auf dem Gedankenwege erfuhr Cloudd sehr schnell alle nötigen Einzelheiten.
    »Ich habe zugestimmt, daß Gronitskog einige Tage hier auf Tellus verbleibt und untersucht wird. Ich hoffe, daß er dann auf Palain VII unseren Kadetten vorgeführt werden kann, ehe sie uns in etwa zehn Tagen verlassen. Ich habe außerdem den Kommandanten gebeten, Sie möglichst schnell zu entlassen, damit Sie unseren höheren Lehrgängen die Datadrohnen vorstellen. Können Sie mir in einigen Tagen folgen?«
    Cloudd war zwar Nadrecks Augenblicksentscheidungen gewöhnt, aber selbst für ihn kam dieser Vorschlag zu plötzlich. »Also ... äh ... das ist sicher nett, Nadreck, aber meine Arbeit hier ...«
    »Ihre Arbeit hier ist abgeschlossen, Cloudd«, sagte Nadreck von oben herab. »Sie sind schon seit Wochen hier, haben Vorträge über die Datadrohnen gehalten und haben alles gelehrt, was Sie an Wissen zu vermitteln haben. Die Z-Kadetten müssen von Ihren Kenntnissen aus erster Hand erfahren. Was spricht gegen diese Pläne?«
    »Eigentlich nichts«, räumte Cloudd ein und schaute mit schiefgelegtem Kopf auf den Kommandanten. »Vielleicht hat der Kommandant irgendwelche Pläne mit mir?«
    »Nein, Lieutenant«, sagte der Kommandant. »Ich gedenke Sie nicht fest in den Lehrkörper zu integrieren. Außerdem ist nicht vorgesehen, Sie in die Ausbildung als Offiziersanwärter für die Lens zu nehmen; denn soweit ich weiß, haben Sie zum Ausdruck gebracht, daß Sie daran kein Interesse haben.«
    »Nun ja ...«, sagte Cloudd und wußte selbst nicht mehr recht, was er wollte.
    »Dann ist die Entscheidung gefallen«, sagte Nadreck. »Ich breche um Mitternacht auf. Sie können mir mit dem monatlichen Fährschiff in ein oder zwei Tagen folgen. Einverstanden?«
    »Warum bleiben Sie nicht noch ein paar Tage, Nadreck?« fragte Cloudd und suchte Zeit, um sich zu sammeln, um eine Entscheidung zu treffen in dieser Frage, die ihn schon jetzt interessierte. »Schauen Sie sich doch unsere Abschlußfeier für die Kadetten an. Es handelt sich dieses Jahr schon um den dritten Kursus, an dem über hundertundzwanzig Mann teilgenommen haben. Ihnen bliebe noch ausreichend Zeit, an den eigenen Feiern teilzunehmen, die doch wohl erst in einer Woche oder zehn Tagen stattfinden sollen.«
    »Nein, Cloudd«, meinte Nadreck. »Vielen Dank, aber ich muß zurück. Vorher aber möchte ich das Neueste über die Datadrohnen wissen. Setzen Sie sich, Cloudd. Ich kann mich gleich um Sie kümmern.«
    Cloudd schaute untätig zu, wie Nadreck sein Gespräch mit dem Kommandanten beendete, und legte sich zurecht, was er berichten sollte. Es war nun gut ein Jahr her, daß ihn das Phänomen der Datadrohnen mit den höchsten Vertretern des Galaktischen Rates und seiner Patrouille in Berührung gebracht hatte. Seine eigenen Studien der Sondenplage, die die Erste Galaxis heimsuchte, hatte dazu geführt, daß er in der Abteilung für Sondermissionen einen Offiziersposten erhielt und nun nicht mehr der unabhängige Raumwanderer »Doppel-D«-Cloudd war, sondern zunächst Patrouillentechniker der AAA-Klasse und schließlich Lieutenant Benson Cloudd wurde. Er hatte die Sonden überlistet, eingefangen und auseinandergenommen, doch hatte er ihr Geheimnis nicht knacken können. Woher kamen sie, wohin verschwanden sie? Er und Nadreck hatten vergeblich den Sprungkreis-Nebel nach einer Spur dieser Erscheinung abgesucht. Die Sonden waren verschwunden.
    Daß sie die Galaxis in Richtung Andromeda verlassen hatten, war bis heute unbestätigt. Cloudd hatte ein Patrouillenschiff nehmen und ebenfalls Kurs auf Andromeda nehmen wollen, aber die höchsten Mächte hatten es streng verboten, die »Nachbarschaft« der beiden zivilisierten Galaxien und ihrer dazugehörigen Sterngruppen zu verlassen. Allein diese

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