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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Neuerung gegenüber der Erscheinung, die er in Erinnerung hatte. Eitelkeit! dachte Cloudd. Typisch weiblich von der Androidin! Das Haar verlieh ihr tatsächlich ein menschlicheres Aussehen, und er erwärmte sich für sie.
    »Hallo, Kallatra. Willkommen in der Milchstraße.« Cloudd streckte die Hand aus. »Wie ist es Ihnen ergangen? Generalgeistlicher Chon hat mir gesagt, Sie begleiten Mrs. Kinnison. Bleiben Sie während ihres Aufenthalts hier? Es freut mich, Sie zu sehen.« Diese Worte waren ernst gemeint.
    »Mir geht es gut, und ich hoffe dasselbe von Ihnen.« Sie machte nicht den Versuch, seine Hand zu ergreifen. Er erinnerte sich an die kühle, harte Berührung dieser Metallfinger. »Bitte entschuldigen Sie mich, Cloudd«, sagte sie. »Chris ist fort, und ich muß bei ihr bleiben. Wahrscheinlich bleibe ich einige Tage. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit zu einem Treffen.« Sie begann um ihn herumzugehen.
    Cloudd war plötzlich ärgerlich. Sie wies ihn ab; so etwas durfte sich eine Maschine nicht bei ihm erlauben!
    Sanft faßte er sie an der linken Schulter. Außer an den Händen hatte er sie bisher nicht berührt; er erschrak über seine Kühnheit. Sie blieb stehen, wandte aber nicht den Kopf.
    »Gehen Sie nicht im Zorn, Kallatra«, sagte er und versuchte, einen leichten Tonfall anzuschlagen.
    »Tut mir leid, Cloudd«, sagte sie. »Ich muß wirklich an vieles denken. Bitte glauben Sie mir. Ich hoffe ehrlich, daß wir uns wiedersehen. Rufen Sie morgen im Institut an. Bitte entschuldigen Sie mich jetzt. Ich muß gehen.«
    Und sie wandte sich ab.
    Cloudd schaute ihr nach, wie sie den Raum verließ und sich dabei steif in ihrer Standard-Uniform aus Tunika und Hose bewegte.
    »Also, da soll mich doch ...!« sagte Cloudd leise vor sich hin. Seine Gedanken überstürzten sich.
    »Gehen Sie mit, Cloudd«, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Es war Nadreck. »Begleiten Sie die Leute.«
    Cloudd schaute zu dem Abteil hinauf, in dem Nadreck sich aufhielt. Das Ungeheuer schien die Tentakel oder Arme zu schwenken.
    »Aber ich bin nicht eingeladen, Nadreck«, widersprach Cloudd. »Das ist der Eingang zum privaten Empfangsraum. Ohne Einladung kommt dort niemand durch.«
    »Sie sind aber eingeladen. Ich habe Sie eingeladen. Sie werden mein Vertreter sein«, sagte Nadreck. »Verschwenden Sie keine Zeit. Machen Sie schon!«
    »Sie!« rief Cloud verblüfft. »Sie haben mich eingeladen? Aber die Einladung muß von den anderen kommen – begreifen Sie das nicht?«
    »Ich begreife das schon. Es ist alles arrangiert. Die Konferenz soll gleich beginnen. Ich werde mit Hilfe meines Wahrnehmungssinns teilnehmen. Sie aber müssen physisch anwesend sein. Es gilt, Dokumente anzuschauen. Was ist los mit Ihnen – drücke ich mich nicht verständlich aus?«
    »Doch, Nadreck, wirklich. Es tut mir leid.« Cloudd schüttelte den Kopf, wie um seine Gedanken zu ordnen. Die letzte halbe Stunde hatte ihn ziemlich durcheinandergebracht. Aber Nadreck war ein Lens-Träger Zweiter Ordnung und wußte, was er tat.
    Cloudd begab sich in den Raum, in den der lange Korridor mündete. Der Empfangsraum war eben groß genug für die zwölf Personen, die sich darin aufhielten. Er war luxuriös eingerichtet, im historischen Stil der Erde, mit dicken Teppichen, Polstergarnituren, Bildern in Goldrahmen an verkleideten Wänden. Es war ein Raum, wie er nur Telluriern und verwandten Rassen zur Verfügung stehen konnte; und eine Wand aus Holzlamellen machte klar, daß er sich vergrößern ließ.
    Fast alle Anwesenden saßen auf den weichen Sofas und Sesseln, als Cloudd eintrat. Kallatra stand ganz rechts. Kinnison nahm die Mitte ein; er hielt einige Papiere in der Hand. Als Kinnison Cloudd erblickte, winkte er ihm fröhlich zu und lächelte. Dann wurde er wieder ernst.
    »Seit unserer Ankunft im Zirkus sind diese Berichte neu eingetroffen«, sagte Kinnison und schwenkte die Unterlagen, um seine Worte zu unterstreichen. »Sie sind ausnahmslos verstümmelt. In der letzten Stunde sind wir unseren gesellschaftlichen Verpflichtungen nachgekommen. Morgen bleibt uns nur noch die Abgangsfeier, an der wir wohl alle teilnehmen können. Ich glaube, es gibt keinen Verdacht über den wirklichen Grund für unser Hiersein. Sie alle haben überzeugende Gründe gehabt, nach Wentworth Hall zu kommen. Dabei soll es bleiben.«
    Kinnison lehnte sich lässig an den schweren Tisch und sprach weiter.
    »Die verstümmelten Meldungen sind ein klarer Beweis, soweit wir den überhaupt noch

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