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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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benötigten. Unsere Maschinen spielen uns Streiche. Die Kommunikation der Patrouille liegt darnieder. Sämtliche Geräte sind von Störungen und Fehlschaltungen befallen.«
    Kinnison warf die Papiere neben sich auf den Tisch, stemmte die Hände auf die Schenkel und beugte sich in vertraulicher Geste vor, den großen Kopf vorgeneigt, die dunklen Augen unter gerunzelten Brauen nacheinander auf die Anwesenden richtend.
    »Meine Freunde, wir haben den Kontakt mit zehn Prozent unserer Streitkräfte auf der anderen Seite dieser Galaxis verloren. Ich bin mit der Mehrheit von Ihnen einer Meinung: Diese Galaxis wird von einem noch nicht aufzuspürenden Feind angegriffen.«

6
     
     
    Der elektronische Lärm begann als unhörbares Summen und steigerte sich blitzschnell in Frequenz und Amplitude zu einem alles zerfetzenden Kreischen. Das gesamte Raumschiff erbebte unter den Vibrationen, Relais und Sicherungen brannten durch, sobald die Gefahrenzone erreicht wurde. Einer nach dem anderen sanken die Angehörigen der gemischten Besatzung aus Nicht-Oxos zuckend zu Boden und verloren das Bewußtsein.
    Lens-Träger Dick Armstrong, der einzige A-Oxo an Bord, ein tellurischer Sauerstoffatmer, steckte in seinem Druckanzug und war auf dem Weg in den Navigationsraum, als der Ärger begann. Als einziger von der Umgebung abgeschlossen – die Besatzung atmete ihre für ihn giftige Luft und arbeitete unbekleidet –, gehörte er zu denen, die am wenigsten betroffen waren. Als er den Kartenraum erreichte, war nur noch Noc, der zähe alte onlonische Navigator, auf seinen vielgliedrigen Beinen. Armstrong konnte die onlonische Sprache nur lesen und schreiben, aber nicht sprechen, doch brachte seine Lens Ordnung in die hektische Kommunikation zwischen Noc und Finndha, dem palainianischen Kapitän des Frachters Palai-Kai .
    »Es sieht schlimm aus, Käpt'n!« Noc sendete seinen erschreckenden Gedanken nicht nur mit großer Kraft, er brüllte seine Erregung förmlich in den rasselnden Lärm, in das Gewirr der Meldungen, die durch die Kommunikationskanäle rasten. »Kollisionsmeldung liegt nicht vor. Wir haben kein Hindernis getroffen. Alle Außenwerte sind normal. Das Problem liegt innen. Meine Monitore zeigen Störung in den Bergenholm-Chips. Was sagt Praast dazu?« Praast war der Schiffsingenieur.
    »Beim ersten Anzeichen der Probleme ist Praast in die Tresore gestiegen und seither noch nicht wieder erschienen«, antwortete der Kapitän. »Und von seinen Leuten meldet sich niemand.«
    Noc hatte sich seine oberen Gliedmaßen um den Kopf gewickelt und sah Armstrong nicht, spürte aber seine Gegenwart. »Tun Sie etwas für uns, Lens-Träger! Setzen Sie Ihre Lens ein!«
    Die Lage schien nicht besonders kritisch zu sein, auch wenn Noc offensichtlich von Panik ergriffen war – und Armstrong konnte sowieso nichts machen. Er gehörte nicht zur Besatzung. Er war ein schlichter Lens-Träger auf Grenzpatrouille, autonom handelnd und mit der Routine an Bord nicht vertraut – und schon gar nicht mit den Abläufen dieses Schiffes, mit dem er zum erstenmal flog.
    »Es muß der verdammte Antrieb sein«, sagte Noc. »Ich hab' Ihnen und Praast schon mehrmals gesagt, das Ding gibt eines Tages seines Geist auf, wenn wir in freiem Flug dahinrasen. Nun ist es also passiert – soviel weiß ich schon jetzt.«
    »Nun regen Sie sich mal nicht auf, Noc«, sagte der Kapitän.
    »Wir haben zweihundert Passagiere an Bord!« brüllte Noc. »Und darüber hinaus hundertfünfzig unerfahrene, ahnungslose Tagelöhner. Dieser Kahn ist ein Frachter, kein Passagierschiff, und ich bin Navigator, kein netter Chefsteward. Was wollen Sie unternehmen, wenn die Leute durchdrehen?«

    Das erklärt einiges, dachte Armstrong bei diesen Worten. Man hatte als Grenzpatrouille ausdrücklich einen Menschen angefordert, um die »vergnügungssuchenden Passagiere nicht psychologisch einzuschüchtern«, während man in Wirklichkeit hoffte, seine Unerfahrenheit werde dazu führen, daß er die unwürdige Unterbringung der menschlichen Fracht nicht kritisierte. Wahrscheinlich hatte Noc recht: Es schien durchaus möglich, daß es zu einer bedrohlichen Panik kam.
    »Noc, halten Sie den Mund!« befahl der Kapitän. »Beobachten Sie Ihre Instrumente. Ich habe die Notbremse gezogen. Wir gehen in den trägen Flug über!«
    Die »Grenzpatrouille« galt eigentlich als einfacher und langweiliger Dienst. Eine Überwachung, die von der Galaktischen Patrouille in den Randbezirken der Milchstraße vordringlich auf

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