Lensmen 10 - Z-Lensmen
die Eich ... in die Erste Galaxis einfallen? Oder Klovia in der Zweiten Galaxis angreifen?
Es gab keinen Zweifel mehr an den bestehenden Möglichkeiten und der Art und Weise, wie sie zu den Dingen paßten, die dort draußen im Weltall zu passieren begannen.
Der Termin war herangerückt, und Chon und Kallatra informierten Nadreck gemeinsam über die Lens, während Cloudd zuhörte. Stumm beschäftigten sich die drei auf Tellus mit den möglichen Weiterungen.
»Ich möchte euch danken«, sagte Nadreck. »Wir haben über vieles nachzudenken! Ich werde mein Ziel bald erreicht haben und dann sehr beschäftigt sein. Cloudd, Sie schaffen Gronitskog unterdessen an Bord der Saphir , die meine Kadetten zum Abflug vorbereitet haben. Die Jungs brauchen einen Patrouillenangehörigen als Anführer, und der Mann sind Sie, Cloudd. Die jungen Leute werden alles im Griff behalten und die ganze Arbeit tun, soviel verstehen Sie schon davon; aber offiziell sind Sie der Kapitän. Dieses Schiff muß vor Dunkelwerden starten.«
»Generalgeistlicher«, fuhr er dann fort, »mit allem gebührenden Respekt bitte ich Sie, Cloudd und Gronitskog nach Palain zu begleiten, wenn irgend möglich. Von dort können Sie nach Velantia zu Worsel Weiterreisen.
Und was Sie betrifft, Kallatra, so tragen Sie eine schreckliche Last, die ich niemandem wünschen würde. In aller Bescheidenheit überlasse ich es Ihnen und Worsel, sich mit diesem Rätsel zu beschäftigen. Sie beide können gegen Gespenster kämpfen, ich nicht. Begeben Sie sich unverzüglich zu Worsel. Wappnen Sie uns gegen das Schlimmste. Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit.
Ende Durchsage Nadreck. Äther frei!«
8
Der tellurische Lens-Träger Armstrong überdachte das Chaos an Bord des palainianischen Frachters Palai-Kai . Umgeben von fremden Raumschiffen, schien die kleine zivile Besatzung und die große Gruppe entsetzter Passagiere und Dienstboten um ihr Leben zu kämpfen. Es schien Tote geben zu müssen, obwohl bisher noch keine gemeldet worden waren. Fremde Roboter befanden sich an Bord, aber es war unklar, was sie taten. Unerfahrene Geschöpfe feuerten mit den Waffen um sich, die man ihnen ausgehändigt hatte, und gefährdeten sich selbst und das Schiff mehr als die Roboter. Das Versagen des trägheitslosen Antriebs konnte ein Zufall sein. Ein Hilferuf, zugegebenermaßen ohne große Dringlichkeit, war von ihm abgestrahlt worden, doch hatte noch niemand geantwortet. War die Nachricht durchgekommen oder abgeblockt worden?
Und jetzt geriet Kapitän Finndha in Panik und verlangte von ihm, über die Lens Nadreck anzufordern!
Für einen Lens-Träger kam sich Armstrong unglaublich hilflos vor, ein Gefühl, das durch seine erst kürzlich wiederentdeckten Kräfte nur noch gefördert wurde. Seit seiner Verwundung hatte Armstrong die Lens ausschließlich für telepathische Kontakte und als Übersetzer fremdsprachiger Nachrichten benutzt. Hier hatte er nach Lebensformen gesucht und keine gefunden. Er konnte auf keinen Fall das Kommando über Tausende von Z-Formen übernehmen, geschweige denn ein Schiff lenken, das er nicht kannte, oder mit untrainierten Leuten und fragwürdigen Waffen kämpfen. Mit seinen Geisteskräften hatte er einige kleinere Raumschiffe durcheinandergebracht – aber das war auch schon alles. Das einzige, was ihm noch zu tun blieb, war die Verteidigung der Schiffskontrollen bis auf den Tod – und dazu war er entschlossen. Er hatte nicht die Absicht, der Patrouille Schande zu machen.
Zunächst erfüllte er die flehentliche Bitte des Kapitäns und schickte einen zweiten Lens-Ruf aus, diesmal als dringlichen Notruf. Kapitän Finndhas außergewöhnlicher Wunsch hatte seltsame palainianische Untertöne von Heroismus und egoistischer Feigheit; und er war unelegant, aber nützlich. Die Situation war schlimm und verzweifelt – Nadreck wurde gebraucht. Obwohl Armstrongs Lens-Ruf direkt an den Leiter seiner Überwachungssektion ging, handelte es sich dabei um einen indirekten Appell an Nadreck.
Beinahe wie eine übernatürliche Antwort auf ein Gebet machte sich eine geheimnisvolle Kraft an Armstrong zu schaffen: sie zerrte ihn aus dem Raum, durch einen Treppenaufgang und durch eine Notluke ins Weltall hinaus!
Ein Surren und Fauchen, und schon war es geschehen!
Eben noch hatte er neben Noc gestanden, im nächsten Augenblick schwebte er allein im Weltall, hundert Meter von dem belagerten Frachter entfernt! Seltsamerweise dehnte sich sein Druckanzug im Vakuum nicht aus,
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