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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Eingangszone des Zellenkomplexes, in der Hand ein Notizbuch, den Daumen zwischen zwei Seiten geschoben.
    »Ach, hallo, Kallatra! Wir haben noch vierundfünfzig Minuten Zeit, Cloudd, bis Nadreck unsere Meldung erwartet.« Der Generalgeistliche rieb sich energisch den Bart mit der anderen Hand, zwischen deren Fingern ein Bleistift steckte. Er führte die Besucher einen Korridor entlang.
    »Nadreck ist vermutlich bereits auf dem Weg zum Rand der Galaxis. Er möchte, daß Sie Gronitskog verhören, Cloudd, aus der Erkenntnis heraus, daß ich womöglich aus ethischen Gründen manche Dinge, die ich erfahre, für mich behalten müßte. Er hat angeordnet, daß Sie den Mann allein verhören, ohne Lens-Unterstützung durch einen Dritten. Ich werde den Verstand des Mannes überwachen, und Kallatra kann natürlich dasselbe tun, aber es ist wichtig, daß wir nicht in seinen Kopf eindringen und ihn irgendwie durcheinanderbringen. Der Mann ist völlig unschuldig, soweit es uns betrifft. Wir Lens-Träger müssen aus Gründen der Forschung darauf achten, daß dies so bleibt – damit sich nicht Fakten und Phantasie auf das unerträglichste vermischen.
    Was angesichts unseres Kampfes gegen Boskone und sein Gezücht und angesichts unserer Anstrengungen, hinter die Geheimnisse des Gegners zu kommen, besonders interessiert, ist die Tatsache, daß der Planet Togra von den Eich beherrscht wird. Die Eich sehen dermaßen verächtlich auf die Tograner herab, daß ich immer wieder auf indiskrete Äußerungen der Herrschenden stoße, die dieser hagere Humanoide in seinem Gehirn gespeichert hat, ohne es zu wissen. Machen wir uns also an die Arbeit.«
    Cloudd war Verhörspezialist, da er schon viel Zeit darauf verwandt hatte, Informationen über Datadrohnen aus Leuten herauszuholen, die etwas beobachtet hatten, ohne zu wissen, was. Chon und Kallatra fungierten gewissermaßen als Übersetzer; ihre Lens übersetzten die gesprochenen Symbole des Fremdwesens ins Englische.
    Die Stunde mit dem hageren braunhäutigen Mann verging, als bestünde sie nur aus wenigen Minuten.
    »Noch acht Minuten, Cloudd«, sagte Chon und fügte hinzu, als sei keine Zeit vergangen: »Noch vier Minuten, Cloudd.«
    Cloudd war schweißüberströmt. Es hatte nicht lange gedauert, Gronitskog als egoistische, feige Person einzustufen, die ihrem noyyonischen Zwölferrat keine Loyalität entgegenbrachte. Cloudd stellte aber auch fest – und Chon bestätigte dies –, daß Gronitskog sich von einer ehrlichen religiösen Überzeugung leiten ließ und an das Übernatürliche glaubte. Seine Feigheit verstärkte die rechtschaffene Überzeugung, daß es unmoralisch sei, einen planetenweiten Krieg anzuzetteln. Außerdem haßte er die Rauschgiftszene auf Togra – wo sich Millionen von Süchtigen tummelten – vor allem aus dem egoistischen Grund, weil dadurch seine religiöse Macht geschwächt oder aufgehoben wurde. Chon schloß sich der Ansicht an, daß Gronitskog weniger böse als vielmehr ungebildet sei. Allerdings gelang es Cloudd, einige wenige Tatsachen herauszuarbeiten – und die ergaben ein düsteres Bild. Er erkannte die Eich, die als Teufelsgestalten beschrieben wurden, denen man Opfer darbringen mußte. Einige zeigten sich inmitten von Feuerhöfen und waren nicht deutlich zu sehen – wahrscheinlich in Atmokapseln. Andere waren durchscheinende Gespenster, die in der togranischen Gedankenwelt auftauchten und an Totenbahren erschienen, so deutlich, daß man sie als Eich erkennen konnte. »Eichwooren«, so hatte sie Kallatra genannt, und Chon hatte sich schaudernd abgewandt. Cloudd kannte die Eich, wußte aber nur gerüchteweise von Eichwoor oder den Eichwooren, jenen unsäglich bösen Geistern in der anderen Existenzebene. Die satanischen Eich hatten gedroht: »Die Invasion des anderen Sternensystems wird eintreten, wenn Togra und seine neun Begleiter denselben himmlischen Längengrad aufweisen.« Damit mochte die Invasion und Eroberung der Ersten Galaxis gemeint sein, die verdienstvollen Noyyonern andere Welten als Herrschaftsbereiche erschließen sollte. Es war ein typisches Eich-Versprechen und enthielt einen sehr wichtigen und konkreten Zeithinweis: Die Konjunktion der Planeten.
    Wann würde diese Konjunktion eintreten? wollte Cloudd wissen.
    Bald.
    Wie bald?
    In zwei Umdrehungen.
    In zwei Umkreisungen des Planeten um Togras Sonne? In zwei Jahren?
    Nein. In zwei Drehungen dieser Sonne.
    Zwei Rotationen? Cloudd schnappte nach Luft. Zwei Tage! Noch zwei Tage, dann würden

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