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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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er schwebte nicht, er wirbelte nicht, er hing im Griff einer Gewalt, die nicht mit einer Schwerkraft gleichzusetzen war!
    Mehrere Sekunden lang betrachtete er die Szene vor sich, wie ein Diorama in einem Museum oder ein aufwendiges Unterhaltungsstück. Der Frachter, von Flammen umgeben, schwer im All hängend, wirkte vor der pechschwarzen Leere wie ein graues Schmuckstück. Das häßliche Loch, das am Heck klaffte, war auffällig; purpurne Dunstschwaden wogten daraus hervor. Weiße, silbrige und graue Formen, länglich oder rund, schwebten langsam an ihm und dem Schiff vorbei. Die Erscheinungen füllten das Himmelsrund, soweit er zu sehen vermochte. Einzelheiten waren dort draußen im All nicht auszumachen; schließlich hatte er keine elektronischen Vergrößerer oder Verstärker zur Verfügung. Er gewahrte nur den atemberaubenden, gewaltigen, allumfassenden Schwarm.
    »Ich habe Sie in eine Traktorzone eingeschlossen. Ich möchte, daß Sie sich diese Dinge genau anschauen.«
    Die Gedanken bohrten sich mit konzentrierter Kraft in seinen Verstand.
    Nadreck! Nadreck! Nadreck hatte ihn aus dem Schiff gezerrt und hierher versetzt? Unmöglich!
    »Ja, ich bin Nadreck. Ich habe Ihnen dies angetan, mein Freund Armstrong, nicht weil Sie in Gefahr waren, sondern weil ich Sie brauche, um die Übersicht über die Situation zu behalten. Haben Sie keine Angst, mein Griff ist unlösbar.
    Während ich an einer Konferenz auf Tellus teilnahm, empfing ich bereits Ihre erste Nachricht; ich trat sofort in Aktion, denn Ihr Problem ist Teil einer umfassenderen, bedrohlicheren Lage. Ich bin nicht wegen Ihres ersten indirekten Rufs gekommen. Ich war bereits hier und studiere die Lage schon seit einiger Zeit. Es scheinen sich schreckliche Dinge zu entwickeln – und das heißt, daß es für uns Arbeit gibt.«
    »Wo sind Sie?« Armstrong strengte seine Augen an und suchte inmitten der gespenstischen Gebilde nach einem Anhalt.
    »Tausendfünfhundert Kilometer entfernt. Wäre ich in Ihrer Nähe – Sie würden mein ultraschwarzes, nicht ortbares Schiff trotzdem nicht sehen. Aber schauen Sie mal!« Einen Augenblick lang sah Armstrong den Palainianer. Der Lens-Träger Zweiter Ordnung saß inmitten der Maschinen seines außergewöhnlichen Ein-Mann-Raumschiffes. Sein Schnellboot war einzigartig – geformt wie ein durchsichtiges Achteck, das auf den ersten Blick wie ein riesiges geschliffenes Juwel aussah. Die acht dreieckigen Flächen kreisten langsam, doch im Inneren blieben Nadreck und seine Maschinen stationär. Der LT2 wirkte wie eine fluoreszierende blaue Krabbe, die sich über seine Kontrollen beugte. Und doch ... und doch hatte er auch etwas von einer durchscheinenden Spinne, die ein Netz aus regenbogenbunten Lichtern zog. Das Schiff und sein Lenker waren ein unwirkliches Bild, ein Phantom, denn die kompakten silbrigen Körper der fremden Raumschiffe waren dahinter deutlich zu sehen, ja sie glitten sogar hindurch!
    Nadreck, eine nebulöse Erscheinung, ein ebenso durchscheinendes Gespenst wie sein Schiff, drückte auf einige Knöpfe und verblaßte wieder.
    »Sie sind nicht in Gefahr, weil ich mich von der Gefahr fernhalte, und solange ich völlig sicher bin, gilt dieser Status auch für Sie. Hier draußen kann ich mich konzentrieren und die Ereignisse studieren. Ich werde Sie abschirmen, während wir unsere Ermittlungen anstellen, und die Einzelheiten durch Ihre humanoiden Augen und Ihr interpretierendes Gehirn erfassen. Sind Sie bereit?«
    Beinahe hätte Armstrong gefragt: »Wozu?«, aber dann sagte er doch: »Ja, Nadreck, ich bin bereit.«
    Nun erlebte Armstrong einen plötzlichen, schwindelerregenden Sturz »hinab« zum nächsten Zylinder und verharrte abrupt ein kurzes Stück vor der schimmernden Oberfläche. Die Legierung war ihm unbekannt. Auch vermochte er keinerlei Herstellungszeichen auszumachen. Fenster oder Türen gab es nicht. Die Außenhülle war von zahlreichen dünnen Nähten überzogen, die eckige und runde Öffnungen umschrieben, offenkundig Durchgänge oder Luken. Alles in allem schien es sich bei dem Ding um einen sechs Meter langen Torpedo zu handeln.
    Die Traktorzone wurde manipuliert und trug Armstrong hierhin und dorthin. Schließlich erhielt er den Befehl, mit der Handlampe ein Erkennungssignal zu blinken. »Identifizieren Sie sich als Mitglied der Galaktischen Patrouille«, sagte Nadreck. Armstrong erhob Einwände gegen eine solche Offenbarung, die er töricht fand, gehorchte dann aber doch.
    An der runden Flanke des

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