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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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waren, und ließ seine schlanken Finger mit den geschnittenen, aber trotzdem scharfen Klauen mit unglaublicher Geschwindigkeit über hundert Knöpfe tanzen. Ein Auge überwachte den Input, ein anderes den Antwortschirm, ein drittes schaute Kallatra an, ein viertes Cloudd, während die anderen wie zuvor den Raum absuchten. »Fertig, Kallatra?« fragte er schließlich. »Wir finden uns zusammen, um noch einmal nach Deuce zu rufen. Ich habe schon zweihundert der besten rigellianischen Telepathen, die hochgradige psychische Werte aufweisen, zwei Stunden lang an der Situation arbeiten lassen – aber vergeblich. Mentale Frequenzen sind kristallklar, Geräte und Kommunikationskanäle aber sind verseucht und bringen die elektrischen Systeme durcheinander. Diese Roboter-Revolution ist eine Art Anarchie. Die Invasionsflotte mag falscher Alarm sein, dafür ist das Durcheinander in unseren Robotern und semi-intelligenten Automaten um so realer vorhanden.«
    Worsel tat, als träte er die Maschine mit einem seiner kräftigen Hinterbeine und winkte dann Kallatra vor die Konsole.
    »Sie haben die Fähigkeit, mir einen Hinweis darauf zu geben, was geschieht, Kallatra. Schalten Sie sich in die Leitungen ein, schildern Sie mir Ihren Eindruck.«
    Sie rollte vor, bis sie sich mit Körper und Beinen gegen die Metallfront drückte. Die schimmernden Finger legte sie an den Rand der Tastatur und preßte die Stirn mit der funkelnden Lens gegen den oberen Schrank der Armatur.
    »Dies tue ich nicht zum erstenmal«, sagte sie auf ihre unpersönliche Art. »Hier gibt es nirgendwo einen Hinweis auf unabhängige, intelligente Denkmaschinen. Doch muß es für all den Ärger eine Ursache geben. Ich werde weiter danach suchen. Ich werde denkbar intensiv suchen, und wenn ich dabei alle Sicherheitsmaßnahmen außer acht lassen ...« Abrupt zuckten ihre Arme hoch, dann rollte sie in schneller Fahrt und mit knirschendem Antrieb rückwärts und hätte dabei beinahe Cloudd von den Füßen gerissen. Instinktiv legte er ihr den Arm um die Hüfte und klammerte sich entschlossen fest, um zu verhindern, daß sie umfiel.
    »Lassen Sie sie los!« befahl Worsel nachdrücklich. Als Cloudd gehorchte, nahm Worsel sie persönlich in die kräftigen Arme, erstarrte einen Sekundenbruchteil lang vor Konzentration, schwang sich herum und lief auf den Rand der Plattform zu. Als er ins Leere sprang, Körper und Schwanz wie eine neun Meter lange geflügelte Schlange ausgestreckt, schickte er eine Reihe von Gedanken in Cloudds Kopf: »Begeben Sie sich zu Ihrem Schiff, melden Sie sich bei Nadreck. Kallatra haben die technischen Kobolde nun auch erwischt ... ihre Prothesen funktionieren nicht mehr richtig. Wir sind auf dem Weg ins Krankenhaus, um ihr einen neuen Körper zu verpassen ... Was für ein glücklicher Zufall, ein günstiger Augenblick! Schicksal!«
    Sekunden später waren Worsel und Kallatra verschwunden.
    Die Kette von Worsels Gedanken in Cloudds Kopf riß nicht ab, vielmehr verdichtete sie sich zu einem Gewirr von Gedanken und wurde schwächer. Nie zuvor hatte er Worsel so aufgeregt, ja, glücklich erlebt – und doch gleichzeitig so ungemein ernst. Ein neuer Körper? Was meinte er damit? Ihm fielen Worte ein, die Worsel geäußert hatte, als er Cloudd dem Mädchen in dem mechanischen Körper vorstellte: »Eines Tages wird sie wieder ein natürliches Gesicht besitzen.« Erst jetzt ging ihm auf, daß Worsel nicht von einem »natürlich aussehenden« Gesicht gesprochen hatte.
    Schon stürmte Cloudd aus dem Hauptgebäude, um auf einen vorbeifahrenden elektronischen Frachtkarren zu springen, der zum Raumflughafen fuhr. Da erreichte ihn Nadrecks Signal.
    »Ich gehe davon aus, daß Sie in zwanzig Minuten nach Andromeda starten. Cloudd. Wenn Sie beim letzten Maschinen-Check sind, soll Armstrong sich bei mir melden.«
    Nadreck ärgerte sich über Worsel. Das riesige Schlangenwesen hatte sich von seinem Lieblingsprojekt ablenken lassen und war einfach abgehauen, als könnte die Vernichtung des Universums gefälligst warten, bis er mit seinem Experiment fertig war. Nicht daß Nadreck Kallatra nicht mochte – im Gegenteil. Sie besaß ein Gehirn, das mit dem seinen Schritt halten konnte, das zu den zwei oder drei besten im Universum gehörte. Insgeheim war Nadreck in solchen entscheidenden Momenten davon überzeugt, daß er unzweifelhaft der beste Denker unter allen Lens-Trägern war und allenfalls hinter einigen Arisiern zurückstehen mußte.
    Als Kallatra zusammenbrach,

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